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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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Gurt und zwängte sich zwischen ihrem und dem Sitz von Mrs Elliott hindurch nach hinten. Dort war eine kleine Tür, und als sie eintrat, ging das Licht an. »He«, rief sie, »das ist ja ’n richtiges kleines Haus hier hinten …«
    »Steht ganz zu Ihrer Verfügung! «, sagte Mrs Elliott.
    Das Licht blieb an, als sie die Tür hinter sich zumachte. Sie hatte noch nie so ein Ding von innen gesehen, und ihr erster Gedanke war, dass hier fast genauso viel Platz war wie in Skinners Bude, nur dass es zehnmal so komfortabel war. Alles war grau, grauer Teppichboden, graues Plastik und graues Kunstleder. Und der Kühlschrank war eins von diesen in eine Küchenzeile eingebauten putzigen kleinen Dingern, wie sich herausstellte, und der Korb war drin, in Plastik verpackt und mit einem Band verschnürt. Sie machte das Plastik ab und fand etwas Wein, kleine Käseportionen, einen Apfel, eine Birne, Cracker und ein paar Schokoriegel. Im Kühlschrank waren auch Cola und ein paar Flaschen Wasser. Sie setzte sich aufs Bett, aß den Käse, einen Haufen Cracker und einen in Frankreich hergestellten Schokoriegel und trank eine Flasche Wasser. Dann probierte sie den Fernseher aus, der dreiundzwanzig Kanäle über Satellit empfing.
    Als sie fertig war, warf sie die leere Flasche und den sonstigen Abfall in einen kleinen Mülleimer, der in die Wand
eingebaut war, schaltete den Fernseher aus, zog sich die Schuhe aus und legte sich hin.
    Es war seltsam, sich in einem kleinen Raum auf dem Bett auszustrecken, der sich bewegte, ohne dass sie wusste, wohin, und sie fragte sich, wo sie morgen sein würde.
    Kurz bevor sie einschlief, fiel ihr ein, dass sie immer noch Codes’ Tüte mit Dancer in der Hose hatte. Besser, sie wurde das Zeug los. Sie schätzte, dass es genug war, um dafür ins Gefängnis zu kommen.
    Sie dachte darüber nach, wie dieses Zeug wirkte und wie merkwürdig es war, dass Leute ihr ganzes Geld ausgaben, um diese Wirkung zu spüren.
    Sie wünschte nur, dass Lowell sie nicht so gern gespürt hätte.
     
    Sie wachte auf, als er sich neben sie legte. Das Wohnmobil bewegte sich, aber sie wusste, dass es zuvor angehalten haben musste. Das Licht war aus.
    »Wer fährt?«, fragte sie.
    »Mrs Armbruster.«
    » Wer? «
    »Mrs Elliott. Mrs Armbruster war ’ne Lehrerin von mir, die genauso aussah wie sie.«
    »Wo fährt sie hin?«
    »Nach Los Angeles. Ich hab ihr gesagt, ich würde weiterfahren, wenn sie müde ist. Und dass sie sich nicht die Mühe machen soll, uns aufzuwecken, wenn sie über die Landesgrenze fährt. Wenn denen so ’ne Lady erklärt, dass sie keine landwirtschaftlichen Erzeugnisse mit sich führt, lassen sie sie wahrscheinlich durch, ohne hier drin nachzusehen.«
    »Und wenn sie’s doch tun?«
    Er lag nah genug bei ihr auf dem schmalen Bett, dass sie sein Achselzucken fühlen konnte.
    » Rydell? «
    »Hm?«

    »Wie kommt’s, dass es russische Cops gibt?«
    »Wie meinst du das?«
    »Na, so im Fernsehen, bei diesen Cop-Sendungen, da sind ungefähr die Hälfte der Oberbullen immer Russen. Oder diese Typen auf der Brücke. Wieso sind das Russen?«
    »Also, im Fernsehen übertreiben sie’s ’n bisschen, wegen der Organisatsija-Sache, weil die Leute gern was darüber sehen«, sagte er. »Aber in Wahrheit hat man in ’ner Situation, in der die Russen die Mafia weitgehend übernommen haben, ja ganz gern so ’n paar russische Cops …« Sie hörte ihn gähnen und spürte, wie er sich reckte.
    »Sind die alle so wie die beiden, die ins Dissidenten gekommen sind?«
    »Nein«, sagte er. »Ein paar korrupte Cops gibt’s immer, das ist nun mal so …«
    »Was machen wir, wenn wir in Los Angeles sind?«
    Aber er antwortete nicht, und nach einer Weile begann er zu schnarchen.

29 TOTES EINKAUFSZENTRUM
    Rydell schlug die Augen auf. Der Wagen stand. Er hielt sich seine Timex vors Gesicht und schaltete die Zifferblattbeleuchtung ein. Viertel nach drei Uhr nachts. Chevette Washington lag neben ihm, in ihre Motorradjacke gekuschelt. Es fühlte sich an, als würde er neben einem alten Gepäckstück schlafen.
    Er rollte sich herum, bis er die Jalousie vor dem Fenster zu fassen bekam, und zog sie ein Stück hoch. Draußen war es genauso dunkel wie drinnen.
    Er hatte von Mrs Armbrusters Kurs in der fünften Klasse der Oliver-North-Schule geträumt. Sie würden gleich schulfrei bekommen, weil es im LernNetz hieß, dass zu viele Erreger der Kansas-City-Grippe herumschwirrten, so dass die Kinder in Virginia und Tennessee diese Woche nicht

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