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Idoru

Idoru

Titel: Idoru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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das? Und dabei würde sie mitmachen? Nach dem, was sie alles tun mußte?«
    »Wenn sie sich nur die geringsten Hoffnungen machen will, irgendwann doch noch mal berühmt zu werden … ja.«
    Laney sah sie an. »Das bin ich nicht. Das ist ein Morph.
    Wenn ich das beweisen könnte, dann könnte ich euch verklagen.«
    »Wirklich? Das könntest du dir leisten? So was dauert Jahre.
    Und selbst dann würdest du vielleicht nicht gewinnen. Wir haben einen Haufen Kohle und gute Leute, die wir auf solche Probleme ansetzen. Machen wir ständig.« Die Türglocke ertönte. »Das wird für mich sein.« Sie stand auf, ging zur Tür und aktivierte den Sicherheitsbildschirm. Laney sah ein Stück von einem Männergesicht. Sie machte die Tür auf. Es war Rice Daniels, ohne seine Sonnenbrille. »Rice ist jetzt bei uns, Laney«, sagte sie. »Er war eine großartige Hilfe, was deinen Hintergrund betrifft.«
    »Hat’s nicht geklappt mit Außer Kontrolle?« fragte Laney -250—Daniels.
    Daniels zeigte ihm eine Menge sehr weißer Zähne. »Ich bin sicher, wir könnten zusammenarbeiten, Laney. Sie sind doch hoffentlich nicht nachtragend wegen dem, was passiert ist.«
    »Nachtragend«, sagte Laney.
    Kathy kam zurück und gab Laney eine leere weiße Karte mit einer mit Bleistift daraufgeschriebenen Nummer. »Ruf mich an. Bis neun Uhr morgen früh. Sprich’s aufs Band. Ja oder nein.«
    »Du läßt mir eine Wahl?«
    »So macht es mehr Spaß. Ich möchte, daß du drüber nachdenkst.« Sie langte nach unten und schnipste gegen den Kragen von Laneys Hemd. »Stichlänge«, sagte sie. Drehte sich um und ging hinaus. Daniels zog die Tür hinter ihnen zu.
    Laney saß da und starrte auf die geschlossene Tür, bis das Telefon klingelte.
    Es war Yamasaki.
    -251-

32 Der ungebetene Gast
W
    » ir
    müssen
    angreifen«, sagte Zona Rosa und betonte es mit einem raschen Wechsel zum aztekischen Totenkopf-Modus. Sie waren jetzt mit Masahiko und Gomi Boy in Masahikos Zimmer in der Ummauerten Stadt, fern von dem hypnotischen, chaotischen Durcheinander der Dachlandschaft.
    »Angreifen?« Gomi Boys riesige Glupschaugen leuchteten wie immer, aber seine Stimme verriet seine innere Anspannung. »Wen willst du denn angreifen?«
    »Wir werden einen Weg finden, den Kampf zum Feind zu tragen«, sagte Zona Rosa gewichtig. »Passivität ist Tod.«
    Ein Gebilde, das für Chia wie ein leuchtend orangefarbener Untersetzer aussah, kam unter Masahikos Tür hindurch und glitt über den Boden, aber das Schattending verschlang es, bevor sie einen genaueren Blick darauf werfen konnte.
    » Du bist in Mexico City«, sagte Gomi Boy zu Zona Rosa.
    » Du bist von all dem nicht gefährdet, weder physisch noch in juristischer Hinsicht!«
    »Physisch?« sagte Zona Rosa und wechselte abrupt zu einer wütenden Version ihrer vorherigen Präsentation zurück. »Du willst es physisch, du Mistkerl? Ich mach dich kalt, verdammt, und zwar physisch! Du denkst, das kann ich nicht? Glaubst du, ich leb auf dem Mars oder so? Ich flieg mit Aeronaves direkt zu euch rüber, mitsamt meinen Girls, und wenn wir dich finden, schneiden wir dir deine japanischen Eier ab! Meinst du, das kann ich nicht?« Das Schnappmesser mit den Sägezähnen und dem Drachengriff stand vibrierend vor Gomi Boys Gesicht.
    »Bitte, Zona«, flehte Chia, »bis jetzt hat er mir nur geholfen!
    -252—
    Tu’s nicht!«
    Zona schnaubte. Die Klinge wurde wieder zurückgezogen und verschwand. »Komm mir bloß nicht dumm«, sagte sie zu Gomi Boy. »Meine Freundin steckt in der Scheiße, und ich hab irgend so ein blödes Geisterding in meinem Site …«
    »In der Software meines Sandbenders ist es auch drin«, sagte Chia. »Ich hab’s in Venedig gesehen.«
    »Du hast es gesehen?« Die fragmentierten Bilder wechselten schneller.
    »Ich hab irgend was gesehen …«
    »Was? Was hast du gesehen?«
    »Jemanden. Am Brunnen am Ende der Straße. Vielleicht eine Frau. Ich hatte Angst und bin rausgegangen. Ich hab mein Venedig offengelassen …«
    »Zeig’s mir«, sagte Zona. »In meinem Site hab ich’s nicht sehen können. Meine Eidechsen konnten es auch nicht sehen, aber sie waren ganz aufgeregt. Die Vögel sind tiefer geflogen, konnten aber nichts finden. Zeig mir dieses Ding!«
    »Aber Zona …«
    »Sofort!« sagte Zona. »Es gehört zu dieser Scheiße, in der du steckst. Ganz bestimmt.«
     
    »Mein Gott.« Zona starrte zum Markusdom hinauf. »Wer hat das denn geschrieben?«
    »Das ist eine Stadt in Italien«, sagte Chia. »War früher mal ein

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