If you leave – Niemals getrennt
Schreibtisch und sieht mich an.
»Du hast Mathis und Sohn genommen?« Er runzelt die Stirn. »Ich kenne Derrick Mathis. Sag ihm, er soll dir einen Preisnachlass geben.«
Ich lächle, auch wenn mir nicht danach zumute ist.
»Ich kenne ihn auch«, erinnere ich Tony. »Vertrau mir, er hat mir ein gutes Angebot gemacht. Er streicht alle Zimmer in meinem Haus, verlegt neue Böden und Fliesen, und das alles innerhalb einer Woche. Sobald ich mich entschlossen hatte, das machen zu lassen, wollte ich es schnell erledigt haben. Im Sinne von
sofort
. Also schickt er mehrere Teams. Während die Arbeiten laufen, werde ich ein paar Tage bei Mila und Pax bleiben.«
»Guter Plan.« Tony nickt und blättert mit seinen kräftigen Händen den Arbeitsplan durch. »Wir müssen über Jacey reden, Maddy. Das ist schon der zweite Tag in Folge, an dem sie nicht aufgetaucht ist. Was ist los mit ihr?«
Ich seufze. Gestern Nacht habe ich ihr eine SMS geschickt, aber keine Antwort bekommen … und das bedeutet immer, dass sie etwas tut, von dem sie weiß, dass ich es nicht gutheißen würde.
»Tja, finden wir es heraus.« Ich seufze, nehme das Telefon und wähle ihre Nummer. Es klingelt fünf Mal, und ich denke schon, dass jetzt die Mailbox anspringt, als Jacey mich überrascht, indem sie sich meldet.
»Hey, Maddy«, grüßt sie mich fröhlich, als sei sie nicht seit zwei Tagen wie vom Erdboden verschluckt. »Was gibt’s?«
»Sag du es mir«, antworte ich streng. »Du bist zwei Tage hintereinander nicht zur Arbeit erschienen. Verdammt, was ist los, Jacey? Ich brauche dich hier. Der Saisonbetrieb nimmt zu, und ich brauche die gesamte Belegschaft.«
Es ist still am anderen Ende, und ich höre ein Rascheln und eine Stimme im Hintergrund.
Die Stimme eines Mannes. Eines Mannes, den ich kenne.
»Wer ist das?«, frage ich misstrauisch. »Ich weiß doch, dass es nicht der ist, von dem ich denke, dass er es ist.«
Wieder Stille, bedeutungsvoll und anhaltend.
Ich spüre, wie das Blut in mir hochkocht, bis hinauf in meine Ohren, sich in meinen Wangen ausbreitet und sie hochrot werden lässt.
»Jacey, was, zum Teufel, macht Jared bei dir zu Hause?«
Tony wird sofort hellhörig und blickt finster auf das Telefon. Er hebt die Hände in einer fragenden Geste, und ich schüttle den Kopf.
Keine Ahnung,
sage ich ihm lautlos.
»Ich weiß«, seufzt Jacey schließlich. »Ich weiß, dass du wütend bist, und Gabe wird auch wütend sein, aber Jared ist neulich abends zu mir gekommen und hat sich für alles entschuldigt. Er hat sich nur so übel benommen, weil er mich so sehr vermisst hat, Maddy. Tief im Inneren ist er ein guter Kerl. Er muss nur ein paar Sachen verändern. Aber er liebt mich wirklich.«
O mein Gott. Ich kann nicht mehr denken.
»Jacey, das stimmt nicht. Er interessiert sich nur für sich selbst. Ich weiß, dass du akzeptiert werden willst. Aber du brauchst das nicht von Jared. Er ist ein Mistkerl und wird immer ein Mistkerl bleiben. Das wird sich nicht ändern. Und, ist er nicht sauer, dass du Gabe belogen hast, was ihn angeht? Ich würde meinen, dass er das nicht einfach so vergisst.«
Tony steht da wie ein Donnergott, der über mir schwebt. Er kann diesen Mist ebenso wenig glauben wie ich.
»Dafür habe ich mich bei ihm entschuldigt«, erwidert Jacey schwach. »Er versteht, dass ich nur durcheinander war und dass ich meinen Bruder vermisst habe.«
Ich lasse den Kopf in den Nacken fallen, starre an die Decke und zähle schwer atmend bis zehn.
»Maddy?«, fragt Jacey zögernd.
Acht.
Neun.
Zehn.
Ich hole Luft.
»Jacey, ich habe dich sehr gern, aber dir ist echt nicht mehr zu helfen. Wenn du so dringend Aufmerksamkeit suchst, dass du dich direkt wieder in die Arme eines psychopathischen Mistkerls wirfst, dann brauchst du ernsthaft Hilfe. Ich habe dich gern, und du wirst immer meine beste Freundin sein. Aber du bist gefeuert. Ich brauche hier jemanden, bei dem ich mich darauf verlassen kann, dass er auch kommt, wenn er im Plan steht. Wenn du zur Vernunft gekommen bist, dann kannst du dich wieder melden.«
Sie protestiert, aber ich lege einfach auf.
Tony und ich sehen uns an.
»Tut mir leid.« Ich zucke mit den Schultern. Aber manchmal braucht es ein wenig liebevolle Strenge. Das ist nur noch dämlich. Ich kann nicht glauben, dass sie das wirklich macht. Und ich kann es noch nicht einmal Brand und Gabe sagen, weil sie nicht hier sind. Ich könnte Gabe eine E-Mail schicken, aber er kann diesen Mist im Moment nicht
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