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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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Alpträume kommen immer noch.

Kapitel 26
    Madison
    W ährend ich darauf warte, dass Tony wiederkommt, scrolle ich auf meinem Handy müßig durchs Internet und widerstehe dem Drang, meine E-Mails zu checken. Etwas tief in mir drin sagt mir, dass ich vielleicht eine Nachricht von Gabe vorfinden könnte.
    Und wenn er mir weiterhin Mails schickt, dann weiß ich nicht, wie lange ich mich noch davon abhalten kann, ihm zu antworten.
    Er fehlt mir.
    Er fehlt mir.
    Gott, er fehlt mir.
    Aber ich kann mich nie mehr jemandem gegenüber derart öffnen. Denn dann werde ich nur wieder verletzt, und das will ich auf keinen Fall noch einmal durchmachen. Nie wieder. Das Schlimmste ist vorbei. Jetzt muss ich nur noch durchhalten.
    Aber ich bin schwach.
    Keine zwei Minuten später checke ich doch meine E-Mails.
    Und ich hatte recht. Eine Nachricht von Gabe.
    Mein Herz pocht laut, als ich jedes einzelne schmerzerfüllte Wort lese.
    O mein Gott. Zu lesen, dass er glaubt, er sei völlig fertig, macht beinahe
mich
fertig. Egal, was er mir damit angetan hat, dass er gegangen ist, ich kann nicht leugnen, dass er stark und tapfer ist … und solche Worte von ihm zu lesen bricht mir das Herz. Zu erfahren, dass er von mir Vergebung möchte, tut mir im Herzen weh.
    Ich drücke auf die Antworttaste und tippe zögernd:
Du bist stark genug
. Das ist alles, kein »Lieber Gabe« oder »Alles Liebe, Madison«.
    Zögernd schwebt mein zitternder Finger über der Sendetaste. Ich weiß nicht, ob ich die Antwort abschicken soll. Ich will nicht, dass er aufgibt. Er braucht die Hilfe. Ich will nur, dass er wieder in Ordnung kommt. Auch wenn ich nicht mit ihm zusammen sein kann, muss er in Ordnung kommen.
    Mein Finger zuckt.
    Und dann klingelt das Telefon und unterbricht meine Gedanken.
    Jaceys Nummer leuchtet auf dem Display auf, und ich verdrehe die Augen. Sie ist der letzte Mensch, mit dem ich jetzt reden will. Im Ernst. Wenn sie so dumm ist, kann ich nicht einfach dasitzen und ihr dabei zusehen.
    Aber trotzdem. Ich schaue auf das Handy, auf ihren Namen, und irgendwas in mir sagt, dass ich rangehen sollte. Dass ich rangehen
muss
.
    Zögernd hebe ich ab.
    Und habe sofort Jaceys Schreie im Ohr.
    Gabriel
    W ieder habe ich Schreie im Ohr, so wie immer, wenn ich an diese verdammte Nacht denke. Ich starre auf das Blatt Papier vor mir.
    Wenn also alles Ihre Schuld war, wie hätten Sie es aufhalten können? Lassen Sie uns das durcharbeiten. Schreiben Sie auf dieses Blatt jede einzelne Maßnahme auf, die Sie hätten ergreifen können, um den Tod von Ara Sahar und Mad Dog zu verhindern … oder den Tod der Mädchen und Frauen in dem Dorf. Denn so, wie ich es sehe, gab es nie eine Chance, sie zu retten. Versuchen Sie es und beweisen Sie mir das Gegenteil.
    Das leere weiße Papier scheint mich zu verspotten, während mein Stift regungslos darüber verharrt. Ich höre das Ticken der Uhr und starre auf meine Schuhe. Schließlich kritzle ich eine Antwort hin.
    Ich hasse diesen Mist, verdammt noch mal. Der Therapeut wird meine Antworten morgen früh doch nur auseinandernehmen.
    Ein leises Klopfen an die Tür unterbricht meine Hausarbeit, Gott sei Dank. Ich mache die Tür auf und sehe Armysanitäterin Annie vor mir stehen.
    »Hey, Soldat«, begrüßt sie mich mit einem Grinsen und wirft mir eine kalte Limo zu, »wie war die Sitzung?«
    Ich knurre die Antwort fast, als ich mich aufs Bett fallen lasse, die Dose aufmache und einen Schluck trinke. »Ich hasse diesen Scheiß.«
    Annie lässt sich auf dem Stuhl nieder. Ihre Kampfstiefel sind glänzend poliert.
    »Ich weiß«, antwortet sie mitfühlend. »Und das wird die ganze Zeit über so bleiben. Aber ich muss dir sagen: Es hilft wirklich. All die Fragen, die sie uns stellen, haben tatsächlich einen Zweck. Sie bringen uns dazu, in ganz anderen Bahnen zu denken als zuvor. Ich habe immer noch Alpträume, aber nicht mehr die ganze Nacht. Ich bin auch immer noch nervös, aber ich schaue nicht mehr so oft über meine Schulter. Wir könnten das hier tatsächlich schaffen, Soldat.«
    »Ich bin kein Soldat mehr«, erkläre ich und kritzle noch eine Antwort auf das Arbeitsblatt. Sie verdreht die Augen.
    »Du weißt ebenso gut wie ich, dass du immer ein Soldat bleiben wirst. Es liegt dir im Blut.«
    Und das stimmt.
    Es ist ein gutes Gefühl, mit jemandem zu reden, der das versteht. Brand versteht es, aber wir reden nicht darüber. So was machen Männer einfach nicht.
    Annie sieht mich an. »Vermisst du es?«
    Jetzt verdrehe ich die

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