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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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Alex gewandt: »Damit ist meine vorherige Frage gegenstandslos. Macht ihr mal Frau Cirat klar, dass das kein Spielzeug für uns ist, sondern als Hilfsmittel zu unseren Ermittlungen gehört. Dann verwandelt mal diesen anatolischen Putzwagen wieder in einen bayerischen und bringt Frau Cirat höflich bei, dass sie in unserem Büro nicht einfach wegnehmen kann, was ihr gefällt.«
    Camile Cirat hatte mitbekommen, dass sie etwas verkehrt gemacht hatte. Sie zog ein weißes Taschentuch heraus, schwenkte es. »Entschuldigung, Entschuldigung! Ich nicht wissen, dass keine Spielzeug.« Und sie begann schleunigst, alle Verzierungen von ihrem Wagen abzunehmen und auf den Schreibtisch vor Riedle zu legen.
    »He, was soll ich denn mit dem Zeug!«, rief dieser und schob die Figuren in die Ecke seines Tisches. »Die gehören dorthin, wo man sie hergenommen hat.« Er betonte das man sehr stark und schaute Camile streng an. Allerdings konnte er dabei ein feines Lächeln nicht unterdrücken.
    Schulterzuckend und einige türkische Ausdrücke verwendend, nahm Camile Cirat die Figuren wieder an sich und legte sie in den dazugehörenden Kasten an der Magnettafel.
    »Okay. Von uns aus können Sie schon früher in unserem Büro putzen«, erklärte Eva. »Herr Wanner und ich fahren jetzt sowieso fort, und Herr Riedle kann sich ja solange einen Kaffee im Sozialraum holen. Nicht wahr, Alex?«
    Der brummte so etwas wie Zustimmung und erhob sich, wobei er seine Sachen von der Tischplatte in die Schublade sortierte. »Zum Schluss komme ich wieder, und meine Berichte flattern als Fahnen am Putzwagen!«
    Wanner verließ lachend das Büro, und Eva folgte ihm.

13 Die beiden Ermittler hatten Funkkontakt mit den Männern aufgenommen, die auf Schneiderküren die Skelettteile freilegten. Bisher hatten diese den oberen Schädelteil, den Unterkiefer, zwei ganze Knochen sowie einige Knochenteile geborgen, die eindeutig menschliche Reste waren. Beim vorsichtigen Weitergraben hatten sie einen Knochen gefunden, der identisch zu einem der bereits Geborgenen war. Sie vermuteten nun, dass möglicherweise ein zweites Skelett oder Teile davon vorhanden sein müssten, denn zwei gleiche Knochen dieser Art hatte kein einzelner Mensch.
    »Zwei Tote?«, rief Berger, »ja du liebe Zeit, des wird ja immer schöner!«
    »Also, ob es immer schöner wird, möchte ich mal dahingestellt sein lassen«, knurrte Wanner.
    »Vielleicht sollten wir noch mal hinauffahren und nachschauen. Erst wenn sich eindeutig herausstellt, dass diese Skelettteile nix mit unserem Fall zu tun haben, weil sie schon zu lange dort liegen, überlassen wir die Bergung ganz den Archäologen und kümmern uns mehr um Brugger und die Unbekannte.«
    Berger seufzte. »Was tätst jetzt du ohne mein Motorrad? Ha? So oft kriegst du keinen Hubschrauber, wie du einen brauchst. Aber i bin ja ned so, schließlich haben wir von höchster Stelle den Auftrag zur Zusammenarbeit. Also schwing dich nauf, wir zischen ab! Statt zum Hölloch geht’s nach Schneiderküren.«
    Dort angekommen, wandten sich die beiden zu den drei Männern, die mit Hacken, Schaufeln und Besen ausgerüstet an der Stelle arbeiteten, wo Wanner den Schädel entdeckt hatte.
    Nach der Begrüßung sahen sich Wanner und Berger das bisherige Grabungsergebnis an. Fein säuberlich auf einer Decke ausgebreitet lagen da die erwähnten Teile eines menschlichen Skelettes. Sie waren nur oberflächlich vom gröbsten Schmutz gereinigt, den Rest musste man sorgsam in einem Labor erledigen lassen. Die beiden Polizisten unterhielten sich mit dem Grabungsleiter Wienand, auch Autor des Buches über die Steinzeit im Kleinwalsertal.
    »Also, ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch sehr vorsichtig mit einer Aussage darüber sein, wie alt diese Knochen sein könnten. Aber wenn es auf tausend Jahre nicht ankommt«, er lachte, »dann würde ich mal schätzen, dass die hier schon seit mindestens drei-, viertausend Jahren geruht haben. Oder noch länger, oder etwas kürzer. Aber mit dem aktuellen Mordfall haben diese menschliche Skelettteile hundertprozentig nichts zu tun.«
    »Aber wieso sind diese Knochen nicht zerfallen und verschwunden?«, fragte Wanner neugierig.
    »Eine gute Frage! Aber das hängt mit dem Boden hier oben zusammen, der keine Säuren enthält, sondern basisch wirkt. Basen erhalten solche Knochenteile unvergleichlich länger als Säuren. Sehen Sie sich um. Rundherum gibt es Kalkgestein: Helvetische Kreide, also Gesteine, die Kalk enthalten und

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