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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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seine Stellvertreterin. Wie war Ihre Zusammenarbeit mit Horst Brugger?«
    »Wir haben gut zusammengearbeitet. Schließlich waren wir nicht nur im gleichen Verein, sondern hatten auch das gleiche Ziel, nämlich den Naturschutz in der dortigen Gegend zu stärken. Horst und ich … äh … Herr Brugger und ich haben die Versammlungen organisiert und die Plakate für unsere Aktionen gefertigt. Ziel war es gewesen – und ist es immer noch –, alles zu verhindern, was der Natur dort schaden könnte. Deswegen wird unser Protest, ja unser Kampf, auch weitergehen!«, schloss sie plötzlich leidenschaftlich.
    »Wie weit würden Sie denn gehen in Ihrem Kampf?«, schaltete sich Berger ins Gespräch ein.
    Josefine Kohler wandte sich ihm zu. »Ich weiß, dass es nicht einfach sein wird, die heutige Technikvernarrtheit zu bremsen. Aber es muss sein! Unsere ersten Schritte galten der Aufklärung der Bevölkerung, im zweiten Schritt werden wir den Beginn der Baumaßnahmen einer neuen Bahn stören …«
    »Und wie sieht der dritte Schritt aus?«, hakte Berger nach.
    »Man wird sehen! Das kommt darauf an, wie viel Gehör man uns schenken wird.«
    »Könnte es sein«, sagte plötzlich Alex Riedle von hinten, »dass Sie den dritten Schritt schon vor dem zweiten getan haben?«
    »Was meinen Sie damit?« Frau Kohler sah überrascht aus.
    »Nun, vielleicht würde Horst Brugger ja noch leben, wenn die Reihenfolge der Schritte exakt eingehalten worden wäre.«
    Josefine Kohler zuckte empört mit den Schultern, antwortete nicht und sah Wanner an.
    »Mein Kollege meint, dass es vielleicht keinen Toten auf Schneiderküren gegeben hätte, wenn man es zunächst nur bei Protesten belassen und den dritten Schritt, was immer er hätte sein sollen, später getan hätte. Aber noch mal zu Ihrem Verhältnis zu Horst Brugger. Als Stellvertreterin haben Sie ja ein gewichtiges Wörtchen bei allen Planungen mitzureden …«
    Frau Kohler nickte heftig.
    »… sind Sie denn mit diesem Posten für Ihre Aktivitäten immer zufrieden gewesen?«
    Der Frau schien das angesprochene Thema sichtlich unangenehm zu sein, und sie schaute im Raum umher.
    »Unsere Vorstandschaft wurde demokratisch gewählt, alle haben ihren Posten angenommen, ich auch …«
    »Das war nun nicht direkt meine Frage. Vielmehr sollen Sie uns sagen, ob Sie mit dem Posten als Zweite immer zufrieden waren? Es könnte ja sein, dass Sie nach mehr gestrebt haben. Da war aber einer vor Ihnen, der dies verhinderte. Wo waren Sie denn am vergangenen Freitagnachmittag?«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis Josefine Kohler begriff, worauf der Hauptkommissar hinauswollte. Sie bekam einen roten Kopf. »Wollen Sie damit andeuten, dass ich … ich den Brugger wegen seiner Stelle umgebracht habe?«
    »Ich will nichts andeuten. Wir müssen jedem im Umfeld von Brugger diese Frage stellen und alle Möglichkeiten, die als Motive für den Mord in Frage kommen, in Erwägung ziehen.«
    »Das ist ja eine Unverschämtheit«, rief die Frau schrill, »ich werde mich bei Ihrem Vorgesetzten beschweren. So eine Verleumdung …«
    Wanner unterbrach sie mit einer Handbewegung. »Nun regen Sie sich mal bitte nicht auf! Niemand hat Ihnen etwas vorgeworfen, deshalb ist dies auch kein Verhör, sondern eine Befragung. Wir müssen allen Spuren nachgehen, auch solchen, die sich nur vage abzeichnen und sich hinterher – wenn man’s sowieso besser weiß – als falsch herausstellen. Aber eins könnten Sie uns noch sagen, müssen Sie aber nicht. Hatten Sie zu Horst Brugger lediglich ein dienstliches Verhältnis?«
    Frau Kohler erhob sich abrupt. »Wie Sie schon sagten: Ich muss nicht, also kriegen Sie auch keine Antwort darauf. Meine Privatangelegenheiten gehen niemanden etwas an. Und jetzt würde ich gerne gehen, ich möchte nämlich in Kempten noch einkaufen.«
    »Würden Sie uns bitte noch sagen, wo Sie sich zur fraglichen Zeit aufgehalten haben?«
    »Ich war zu Hause, und zwar allein.«
    Wanner wollte etwas erwidern, überlegte es sich aber und sah seine Kollegen an. Die schüttelten den Kopf oder zuckten mit den Schultern, ein Hinweis, dass sie im Augenblick keine weiteren Fragen hatten.
    »Na schön, Frau Kohler. Ich danke Ihnen, dass Sie gekommen sind und ein paar Minuten Zeit für uns hatten.« Wanners Stimme klang ironisch. Er begleitete sie zur Tür und verabschiedete sich.
    »Und?«, fragte er, als er ins Büro zurückkam.
    Berger blies durch die halbgeöffneten Lippen. »Also, wennst mi fragst, so ganz koscher

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