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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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wenig verärgert.
    Doch sein Freund lachte nur. »Im Ernst. Überleg mal, es sind ja deine Gedanken gewesen, die in diese Richtung gegangen sind. Wir geben das Foto sofort auch an die Ausländerbehörde weiter, vielleicht bringt uns das neue Erkenntnisse.«
    Sie standen noch eine Weile am Hölloch und unterhielten sich. Spuren waren keine mehr zu finden, die Spusis hatten gute Arbeit geleistet. Die Zeit hatte in tausendfünfhundert Metern Höhe schon das ihre dazu beigetragen, dass eventuell vorhandene Spuren gelöscht worden waren.
    Über dem Windecksattel waren inzwischen Wolken aufgezogen. Schatten liefen das Mahdtal entlang und kündigten den Abend an, der jetzt im Herbst schneller hereinbrach. Nur die Spitze des Torecks war noch vergoldet, sie leuchtete wie eine Laterne über dem Ort des grausigen Geschehens.
    »Was isch eigentlich in den Aufzeichnungen g’standen, die man im Rucksack der Toten g’funden hat?«, erkundigte sich Florian, als sie zum Motorrad gingen.
    »Ich hab sie alle dem Alex Riedle zur Auswertung gegeben. Er wollte mir heute oder morgen darüber berichten. Komischerweise stehen sie offenbar in Verbindung mit einer neuen Ifenbahn. Falls dem so ist, wird die Sache natürlich immer klarer: Zwischen den beiden Toten hat eine Verbindung bestanden, etwas anderes kann nicht sein!«
    Paul schwang sich hinter Florian auf den Rücksitz, und sie fuhren vorsichtig nach Innerschwende hinunter.

15 Wanner und Berger hatten noch abgesprochen, sich am nächsten Tag in Kempten in Wanners Büro zu treffen. Dazu sollte Berger Josefine Kohler vorladen, die sie bisher nicht hatten erreichen können. Sie versprachen sich von dem Gespräch mit ihr den einen oder anderen Hinweis auf Brugger, dessen Erbe sie im Kampf gegen die Zerstörung der Natur, oder was sie dafür hielt, angetreten zu haben schien. Die Plakatierungen im Kleinwalsertal gingen weiter und auch Versammlungen wurden nach wie vor angesetzt, um über das Projekt »neue Bahnen« und den Naturschutz im Tal allgemein zu diskutieren. Außerdem war Berger auf Wanners neues Büro neugierig, das er noch nicht kannte. Sie hatten vereinbart, dass Florian in Zivil erscheinen sollte, »damit es nicht zu Gerüchten kam, die österreichische Polizei wolle das Allgäu annektieren«, wie Wanner spöttisch angemerkt hatte. Und nach ihrem Gespräch könnte Berger ja noch ein wenig durch Kempten schlendern, schließlich war die älteste Stadt Deutschlands einen Besuch wert. Und das wollte Berger natürlich nicht in Uniform.
    Als Paul am nächsten Morgen sein Büro betrat, waren seine Kollegen noch nicht da. Aber er stellte mit einem Blick fest, dass an der Magnettafel weitergearbeitet worden war. Er trat vor die Tafel und studierte die darauf angebrachten Symbole. Nach ein paar Minuten kratzte er sich am Hinterkopf und dachte, dass es wohl noch einiger Erklärungen bedurfte, bis man dahinterkam, wie sich Riedle und Eva Lang diesen Aufbau des Falles vorgestellt hatten.
    Auf seinem Schreibtisch lagen ein paar Zettel, von denen aber keiner von besonderer Dringlichkeit war. Er schob sie zur Seite und holte sich einen Apfel aus seiner Schublade, die wohl nicht der richtige Lagerort war, denn der Apfel war ziemlich weich und saftlos. Wanner beschloss, die Äpfel zukünftig nur noch stückweise zu kaufen und lieber öfter auf den Markt zu gehen. Dies würde auch seinem Bewegungsdrang entgegenkommen.
    Seit er am Morgen ziemlich müde aufgewacht war, hatte er Kopfweh. Es saß mittig im Schädel mit Tendenz zur Stirn, und er schob es auf die Föhnlage, die der Wetterbericht im Radio erwähnt hatte. Auf Föhn hatte er immer schon empfindlich reagiert, bis hin zur Migräne, die er fürchtete. Migräneschmerzen waren mehr als unangenehm, sie setzten bei ihm stets nach einer Erscheinung vor den Augen ein, die aus feurigen Zickzackringen bestand und als letzte Vorwarnung für die nächsten schmerzerfüllten Stunden zu deuten war. Er holte daher vorbeugend eine Schachtel mit speziellen Tabletten aus der unteren Schublade seines Schreibtisches und schluckte eine mit einem halben Glas Wasser. Mit Kopfweh konnte er nicht arbeiten, ganz gleich, woher es stammte. Und vielleicht war Vorbeugen auch besser als Heilen, obwohl er in diesem speziellen Fall davon noch nicht überzeugt war.
    Als Alex und Eva das Büro betraten, fanden sie ihren Chef tief in Gedanken versunken vor. Er hielt sich den Kopf und atmete regelmäßig. Als Alex etwas sagen wollte, stupste Eva ihn an und legte den

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