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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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Mörder aus irgendeinem Grund keine Zeit mehr gehabt haben, den Rucksack zu durchsuchen?«, gab Wanner zu bedenken.
    »Oder«, warf Eva ein, »waren diese Papiere gar nicht für ihn bestimmt?«
    Bevor sie weiterdiskutieren konnten, klopfte es und auf Evas »Herein« streckte Florian Berger den Kopf zur Tür herein und fragte: »Darf ein Ausländer zu euch reinkommen?«
    »Wenn du dich anständig aufführst, bieten wir dir sogar einen Stuhl an«, sagte Wanner lachend.
    »Danke, ich kaufe keine Stühle!« Berger begrüßte die Anwesenden.
    »Schick schaust du aus, so kenn ich dich ja noch gar nicht. Immer nur in Uniform, wobei ich nicht sagen möchte, dass sie dir nicht auch steht.« Wanner musterte den Kollegen auffällig. Der trug hellblaue Jeans, die noch ziemlich neu aussahen, dazu einen zart gemusterten Rolli und darüber ein dunkelblaues Sakko. Schwarze Halbschuhe mit einer dicken Sohle glänzten frisch poliert.
    »Was meint ihr, wolle mir ihn reinlasse?«, wandte Wanner sich an seine beiden Kollegen.
    Eva hob die Augenbrauen und tat so, als ob sie intensiv nachdachte. Dann meinte sie zu Alex gewandt: »Also, ich weiß nicht, was meinst denn du? So saubere Schuh sind sonst nicht in unserem Büro zu finden.«
    Woraufhin Wanner hastig seine Füße unter dem Schreibtisch versteckte.
    Unter allgemeinem Schmunzeln rückte man Berger einen Stuhl zurecht, auf dem er sich künstlich geziert niederließ.
    Der Hauptkommissar blickte auf seine Uhr. »Wir haben noch etwa dreißig Minuten Zeit, bis die Kohler hier aufkreuzt. Lasst uns die Vorgehensweise besprechen. Wie wir herausgefunden haben, ist Frau Kohler deutsche Staatsbürgerin, deswegen haben wir keine Schwierigkeiten, sie hier bei uns zu befragen. Also, was wollen wir von ihr hauptsächlich erfahren?«
    Sie besprachen sich und überhörten fast ein Klopfen an der Tür. Wanner ging hin und öffnete. Josefine Kohler, in einem grauen Hosenanzug, blieb unschlüssig in der Tür stehen, als sie Berger erblickte. Sie mochte Mitte dreißig sein, hatte eine ins Mollige gehende Figur. Die schulterlangen blonden Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    »Grüß Gott, Frau Kohler, bitte kommen Sie doch herein!« Wanner zog die Tür einladend auf und machte eine Handbewegung zu einem leeren Stuhl vor seinem Schreibtisch.
    Ohne zunächst Eva oder Alex zur Kenntnis zu nehmen, sagte sie zu Berger gewandt: »Was machen Sie denn hier? Sie sind doch bei der Polizei im Kleinwalsertal. Dürfen Sie denn überhaupt hier sein?«
    Bevor Berger etwas antworten konnte, erwiderte Wanner ruhig: »Erstens möchte ich Ihnen danken, dass Sie gekommen sind, zweitens Ihnen meine beiden Kollegen Eva Lang und Alex Riedle vorstellen und drittens: Jawohl, er darf das!«
    Josefine Kohler nickte unschlüssig. Dann blickte sie angespannt und, wie es schien auch nervös, auf Wanner.
    »Frau Kohler, haben Sie etwas dagegen, wenn wir bei diesem Gespräch ein Band mitlaufen lassen?«, fragte Wanner. »Nein? Danke. Wie Sie inzwischen sicher wissen, die Presse hat ja darüber berichtet, arbeitet die Polizei des Kleinwalsertales und unsere bei der Aufklärung der beiden … Tötungsdelikte eng zusammen. Insofern, als Antwort auf Ihre vorherige Frage, darf Herr Berger bei uns dabei sein, wenn wir dies für notwendig erachten, und umgekehrt natürlich auch. Haben Sie das Bild der Toten vom Hölloch in der Zeitung gesehen?«
    »Ja, hab ich.« Die Antwort kam zögernd. Josefine Kohler schien erst überlegen zu müssen, was es bedeuten würde, wenn sie dies verneinte.
    »Kennen Sie diese Frau? Haben Sie sie irgendwo schon mal gesehen?«
    »Ich dachte, es ginge mehr um Horst Brugger«, entgegnete Frau Kohler und schien verwirrt.
    »Das war keine Antwort auf meine Frage«, sagte Wanner ruhig und blickte ihr in die Augen.
    Josefine Kohler schüttelte den Kopf. »Nein, noch nie gesehen.«
    »Sind Sie sich sicher?«
    Die Befragte sah an Wanner vorbei. »Ja. Ich kenne diese Frau nicht. Natürlich ist das Bild auch nicht gerade gut in der Qualität …«
    Eva Lang schob ihr wortlos das in den Unterlagen befindliche Original in Hochglanz zu.
    »Hier, schauen Sie bitte noch mal genau hin!«
    Frau Kohler warf nur einen flüchtigen Blick darauf. »Nein! Kenn ich nicht.«
    »Gut, lassen wir das. Kehren wir zu Horst Brugger, dem Toten von Schneiderküren, zurück. Er war Mitglied beim Naturschutz und Obmann der Naturschützer im Kleinwalsertal, eine mächtige Bewegung im Tal, wie wir festgestellt haben. Sie waren

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