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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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einem Landsmann einige Tage versteckt. Dann fuhr er ins Kleinwalsertal, wo er an einer abgelegenen Stelle in seinem Kombi mit einer falschen Nummer übernachtet hatte. Den Wagen hatte er aus Vorsicht nicht vor dem Haus in Blaichach geparkt gehabt, sondern ein paar Straßen weiter. Das war seine Rettung gewesen, als er in Frauenkleidern an den beiden Polizisten vorbeigeschlichen war. Verdammt knapp gewesen, sagte er sich. Hätte Radja nicht diese Verkleidung vom vergangenen Fasching noch zu Hause gehabt, wäre er böse aufgesessen. Die Bullen waren ihm so nah auf den Fersen gewesen, wie er es nicht für möglich gehalten hätte. Er wagte nicht mehr, nach Hause zurückzukehren, weil er nun wusste, dass das Haus unter Beobachtung stand. So hatte er nur per Handy Kontakt zu Radja gehalten.
    Sein Kombi war vollgeladen mit technischer Ware im Wert von zweihunderttausend Euro, die niemandem in die Hände fallen durfte, sonst würde er wohl die nächsten Jahre im Knast der Bundesrepublik Deutschland verbringen müssen. Längst hätte er auf der Autobahn Richtung Balkan unterwegs sein sollen, denn sein Geschäftspartner in Belgrad wartete zu einem bestimmten Termin auf ihn. Aus Sicherheitsgründen durfte er ihn nicht anrufen, nur für den Notfall war ein Code ausgemacht, nach dessen Eingang er einen Anruf aus Belgrad erhalten würde. Er hatte den Notfall gleich gemeldet, als klar war, dass er den Termin wegen dieser verdammten Hexe nicht hatte einhalten können. Aber bisher war noch kein Rückruf erfolgt. Sich von einer Frau erpressen und hereinlegen lassen zu müssen machte ihn besonders wütend. Diese Zick! Monatelang hatte sie für ihn Ware besorgt, woher, wollte sie nicht verraten. Sie hatte ihre Kohle dafür bekommen und hätte zufrieden sein können. Aber nein, es musste ja immer mehr sein! Weiß der Teufel, von wem die Informationen über ihn aus Serbien stammten. Palić hegte den Verdacht, dass ein Landsmann Marion Zick alles über ihn gesteckt hatte. Mord bleibt Mord, auch wenn er in diesem verdammten Kosovokrieg passiert war. Dafür würde er auch von Deutschland aus nach Serbien abgeschoben werden. Und Marion wusste erstaunliche Details. Wäre sie damit zur Polizei gegangen, hätte das sein Ende bedeutet. Außerdem wäre er wohl zusätzlich des Diebstahls dieser Geräte und der Hehlerei bezichtigt worden. Er konnte aber nicht gegen Marion Zick zurückschlagen, da sie schlauerweise keinerlei Namen oder sonstige Spuren bei ihrem Handel hinterlassen hatte. Sie wollte für ihr Stillschweigen jene zweihundertfünfzigtausend Euro von ihm, die sie im Laufe der letzten Jahre beim Spielen verloren hatte.
    Radomir Palić war sich klar darüber gewesen, dass ihm Marion Zick mit einer Anzeige bei der deutschen Polizei ungeheuer schaden konnte. Alles in allem war deutlich geworden, dass diese Gefahr beseitigt werden musste. Wenn er heute darüber nachdachte, hielt er seine Entscheidung noch immer für richtig. Er hatte beschlossen, Marion Zick umzubringen und es wie einen Unfall aussehen zu lassen. Einen Mensch töten? Radomir Palić dachte an den Kosovokrieg, in dem er täglich Leute hatte umbringen müssen. Auf Befehl und in Uniform. Als er zum ersten Mal einen Gefangenen mit einem Kopfschuss tötete, konnte er eine Nacht lang nicht schlafen. Wiederholungen ließen ihn jedoch abstumpfen, und eine schlaflose Nacht hatte es bei ihm später deswegen nicht mehr gegeben. Jeder Feind, so wurde ihm beigebracht, sei eine absolute Gefahr, die schleunigst beseitigt werden musste. Diesen überlebenswichtigen Satz hatte man ihm eingebläut, und er hatte ihn sich gemerkt.
    Als er damals im Kosovo den Auftrag bekam, einen bestimmten Inhaftierten zu töten, tat er dies, ohne mit der Wimper zu zucken. Von der »Prämie« hatte er sich einen gebrauchten Mercedes gekauft, der in Deutschland gestohlen und nach Serbien verschoben worden war. Weitere Auftragsmorde schlossen sich an. Beim letzten allerdings war er in eine Falle getappt und musste, um sein Leben zu retten, bei seinem Auftraggeber unter Zwang bestätigen, dass auch die anderen Morde auf sein Konto gingen. Damit war er gefangen.
    Und genau diese Informationen waren nun Marion Zick zugespielt worden.
    Radomir Palić hatte lange darüber nachgedacht, wie er die Frau loswerden konnte, ohne es wie einen Mord aussehen zu lassen. Er wusste, dass Marion Zick eine gute Bergsteigerin war. Ihr geologisches Interesse hatte ihn beeindruckt, ihre genauen Kenntnisse des Gottesackerplateaus und des

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