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Ihr Freund, der Ghoul

Ihr Freund, der Ghoul

Titel: Ihr Freund, der Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nie getan.«
    »Stimmt. Wäre mir aber egal. Komm mal hoch und schau mich an, kleine Eve.«
    Sie gehorchte. Schon während der Bewegung drehte sie sich so, dass sie Carruthers ins Gesicht schauen konnte. Auf seiner Stirn lag noch immer der Schweiß. Er rieb sich die Hände, wie ein Geschäftsmann, der einen guten Abschluss gemacht hatte. »Mein Angebot steht noch immer, Eve. Hast du es dir überlegt?«
    »Wie… wie…«
    »Ich will eine Antwort. Du könntest natürlich auch hier wohnen, wenn du willst. Meine einzige Bedingung wird sein, dass du hin und wieder etwas nett zu mir bist. Dafür gehört dir dann der Laden. Ein tolles Angebot, über das sich viele Mädchen in deinem Alter sicherlich freuen würden. Außerdem kennen wir uns lange genug, Eve. Wir haben uns aneinander gewöhnt.«
    Nein, ich habe mich nicht an Sie gewöhnt, dachte sie. Ich könnte mich auch nie an Sie gewöhnen. Sie tat genau das Gegenteil von dem, was sie dachte, sie nickte.
    »Dann ist alles klar?« Carruthers' Augen bekamen einen fast überirdischen Glanz.
    Eve Bennett hatte sich die Antwort genau überlegt. Sie gab keine überstürzte Erwiderung, zögerte noch, sah die Spannung im Gesicht des viel älteren Mannes und kostete sie auch aus. »Ich glaube schon, dass alles klar ist…«
    Carruthers atmete tief ein. Sein Brustkorb schwoll an. »Du hast dich tatsächlich für mich entschlossen?«
    »Sicher.«
    »Und für das Geschäft?«
    »Gehört es nicht dazu?«
    »Natürlich.«
    Er nickte. »Dann werde ich so rasch wie möglich einen Vertrag aufsetzen. Das dauert nicht lange, ich…«
    »Sir, Chef, ich meine, das ist etwas plötzlich gekommen. Kann ich nicht nach Hause fahren?«
    »Und dann?«
    »Ich muss allein sein.«
    Misstrauen keimte in ihm hoch. »Du willst mich doch nicht reinlegen, Mädchen?«
    »Nein, ich habe mich einmal entschlossen, und dabei bleibe ich.«
    »Hoffentlich.«
    Eve schaute auf die Uhr. »Wann soll ich denn zu Ihnen kommen? Ich meine, wegen des Vertrags.«
    »Das geht schnell. Kannst du heute Abend wieder hier sein? Gegen neunzehn Uhr. Wir unterzeichnen den Vertrag, anschließend gehen wir aus. Und dann…« Er lachte. »Na ja, du weißt schon…«
    Henry Carruthers bekam eine Antwort. »Ja, ich werde kommen. Ich möchte mich noch einmal bedanken…« Sie lächelte ihn an und ging weg. Er schaute ihr nach, sah den Schwung ihrer Hüften, die unter dem dünnen Pulli wippenden Brüste, und er dachte daran, dass dies alles bald ihm gehören würde.
    Ein Traum, dem er lange nachgeweint hatte, war endlich in Erfüllung gegangen…
    ***
    Eve hatte ihre Steppjacke übergestreift und die Kapuze hochgestellt, weil es wieder regnete. Sie verdiente zwar nicht viel Geld, aber es reichte aus, um den kleinen R4 unterhalten zu können, der neben einer Einfahrt parkte.
    Sie stieg ein. Die Leute hier kannten sie. »Schon Feierabend?« wurde sie angesprochen.
    »Ja. Ich muss noch etwas besorgen.«
    »Viel Spaß.«
    »Danke.«
    Der Weg bis zu ihrer Wohnung war nicht sehr weit. Eve lebte in einem schmalen alten Haus. Um es zu betreten, musste sie durch den Hof gehen, denn die Schneiderei, die von einem Orientalen betrieben wurde, nahm die gesamte Vorderfront ein.
    Der Bau war alt, feucht, an einigen Stellen sogar brüchig. Selbst am Tage musste im Treppenhaus das Licht eingeschaltet werden, so düster war es immer.
    Sie nahm den Geruch in sich auf. Im Winter stank das Haus mehr als im Sommer, und sie sah plötzlich einen menschlichen Umriss dicht an der Treppe.
    »Hallo, Eve.«
    Sie blieb stehen. »Hast du mich erschreckt, Dustin!«
    »Wieso?«
    »Ich war in Gedanken.«
    »Hat dich der alte Geizhals schon so früh laufen lassen?« fragte der junge Mann.
    »Ja, mir war ein wenig übel. Ich lege mich jetzt hin und mache eine Schwitzkur.«
    »Schade.«
    »Wieso?«
    »Ich hatte gehofft, dich einladen zu können. Auf einen Hamburger oder so.«
    Eve lächelte. »Das ist furchtbar nett von dir, Dustin, aber mir geht es wirklich nicht gut. Ein anderes Mal bestimmt.«
    »Okay, dann ruh dich aus, damit du morgen wieder fit bist.«
    »Danke.«
    Sie ärgerte sich, dass sie Dustin eine Abfuhr hatte geben müssen, aber ihr Plan stand längst fest. Dustin Gray war Mitte Zwanzig und passte eigentlich nicht in dieses Haus. Aber er studierte noch und wollte von seinen Eltern unabhängig sein. Um sich ein wenig Geld zu verdienen, arbeitete er nebenbei in einem Kindergarten. Wenn er mit dem Studium fertig war, wollte er Kinderpsychologe werden.
    Das alles

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