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Ihr Kriegt Mich Nicht!

Ihr Kriegt Mich Nicht!

Titel: Ihr Kriegt Mich Nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geheimschrift. Du bist eine echte Kreuzworträtselkanone. Hast du das irgendwo gelernt oder …?«
    Mik sah die Dosierschachtel auf der Spüle. Sie war blau. Ihm drehte sich der Kopf.
    »Kriegen Sie die blaue Schachtel? Ist das die richtige?«
    »Ja, schon. Aber du sagst Lena nichts davon, dass ich die Pillen nicht nehme. Ich krieg sonst bloß Scherereien.«
DIE KATZENFABRIK
    Mik wachte mitten in der Nacht auf, weil er Gesang hörte. Lange, gedehnte Töne, die anstiegen und wieder sanken. Ein schöner, aber trauriger Gesang. Kurz wurde es still, doch dann setzten die Töne wieder ein. Dumpfe, singende Töne, die anstiegen, um dann wegzusinken.Woher kam das? Er sah zum Fenster hinaus. Es musste vom Selet kommen, von dem See, den der Fluss mitten im Tal zwischen den Bergen bildete. Gestern Abend war eisiger Rauch vom Wasser aufgestiegen. Aber jetzt war kein Rauch zu sehen. Der Gesang kam aus dem Selet. Traurige Töne. Wale? Es klang wie der Walgesang im Museum. Gab es vielleicht einen einsamen verirrten Wal im Selet? Der Klang war magisch, und die ganze Schneelandschaft da draußen sah aus wie ein Märchen. Alle Häuschen lagen in einem friedlichen blauen Nachtlicht. Und weit, weit hinten erhoben sich schwarze, hohe Berge. Der Berg der Uralten Berge, jenseits des Flusses der Uralten Flüsse, wie in Die Brüder Löwenherz .
    Die Sperbereule landete in der großen Birke.
    Gab es tatsächlich einen Wal im Selet? Wie war er dorthin gekommen?
    Im Loch Ness in Schottland gab es ein Seeungeheuer aus der Urzeit. War es dann möglich, dass es hier einen Wal gab? Einen Urwal aus der Urzeit?
    In Bengts Küche ging das Licht an. Er trat auf die Treppe heraus und leerte den Nachttopf auf den Schneehaufen. Die Sperbereule flog davon. Bengt blieb eine Weile stehen und sah zum Selet hinunter, dann ging er ins Haus und löschte das Licht.
     
    In der Schule hatten sie Mathematik. Die Lehrerin korrigierte Miks Hausaufgaben.
    »Verkehrsstau?« Sie hob den Kopf. »Was ist das denn für eine Antwort?«
    »Also, es hängt vom Verkehr ab, wie weit Sven mit seinem Auto kommt. Vielleicht fährt er mitten im Berufsverkehr mit Staus und roten Ampeln, dann kommt er nirgends hin, auch wenn er tausend Liter Benzin im Tank hätte.«
    »Hier geht es nicht um Verkehrsstaus«, sagte die Lehrerin. »Das Auto verbraucht null Komma sechsundsiebzig Liter auf zehn Kilometer, das brauchst du bloß mit den Litern im Tank malzunehmen.«
    »Ich weiß«, sagte Mik.
    »Warum hast du dann Verkehrsstau geschrieben?«
    »Ich wollte witzig sein.«
    »In Mathe brauchst du nicht witzig zu sein, und hier oben bei uns gibt’s keinen Berufsverkehr. Bis zur nächsten Ampel sind es sechzig Kilometer.«
     
    In der großen Pause saß Mik allein auf dem Klettergerüst. Es war mitten am Tag, aber die Sonne stand tief und schien nur schwach. Hier gab es kaum Tageslicht. Die Sonne schaute kurz über die Berge, dann war sie wieder verschwunden. Diese Kälte, hier war der reinste Nordpol. Zweiundzwanzig Grad minus. Wenn es zu Hause so kalt war, mussten sie in der Pause nicht ins Freie. Wenn es zu Hause so kalt wäre, bräuchten sie wahrscheinlich nicht mal zur Schule zu gehen.
    Ein Mädchen kam, stellte sich vor ihn hin und starrte ihn an. Sie hatte eine hässliche Pelzmütze auf, die an einen toten Biber erinnerte. Mik starrte zurück. Er wusste nicht, wie sie hieß.
    »Ich hab noch nie eine Verkehrsampel gesehen«, sagte sie.
    Mik antwortete nicht.
    Sie trat einen Schritt vor.
    »Ich bin auch noch nie Rolltreppe gefahren, macht das Spaß?«
    »Wie Aufzug fahren ungefähr.«
    »Ich bin auch noch nie Aufzug gefahren«, sagte sie und rannte zu ihren Freunden zurück.
    Mik schaute sich nach Pi um. Sie hatte ihre dicke rote Jacke an, stand bei Filip und Oskar und erzählte irgendetwas. Er wollte,dass sie ihn sah. Offensichtlich erzählte Pi den anderen etwas Lustiges. Sie fuchtelte mit den Armen, dann lachten alle. Mik holte sein Handy heraus und rief Peter Hirvell an, um ihn zu fragen, wie er sich auf seinen Unterwasserrekord vorbereitet hatte. Peter Hirvell sagte was Komisches, und Mik lachte so laut, dass der ganze Schulhof es hörte. Filip, Pi und Oskar kamen zu ihm her. Mik beendete das Gespräch mit: »Also dann, ich ruf später noch mal an.«
    »Das ist vielleicht ein alter Kolben, den du da hast«, sagte Filip und holte sein eigenes Handy heraus, eins mit Radio, MP3, Kamera und allem Drum und Dran.
    Auch Pi und Oskar zeigten ihre Handys, die ebenfalls Kamera und MP3 hatten,

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