Ihr Kriegt Mich Nicht!
aber kein Radio.
»Meins kann sogar filmen«, teilte Filip mit. »Lass deins mal sehen.«
Er nahm Miks Handy und wog es in der Hand, als würde es fünf Kilo wiegen. Er drückte kurz die Tasten und sah das Display an.
»Das funktioniert ja gar nicht.«
»Der Akku ist leer«, sagte Mik.
»Meiner reicht für hundert Stunden, mindestens.«
»Mensch«, sagte Pi. »Das ist doch egal, was für ein Handy man hat.«
»Ist es nicht«, sagte Filip. »Guck mal, in meinem ist sogar eine Taschenlampe drin.«
»Meins hat ein größeres Farbdisplay«, sagte Oskar.
»Deins verträgt kein Wasser«, sagte Filip. »Meins ist wasserdicht.«
»Meins kann man aus jeder Höhe auf den Boden fallen lassen«, sagte Oskar und ließ sein Handy auf den vereisten Boden fallen.
Es fiel auseinander, und das Display zersprang.
Hastig baute es Oskar wieder zusammen, aber die Hälfte des großen Farbdisplays blieb schwarz.
»Genial«, sagte Filip.
Pi platzierte eine Handvoll Schnee auf Miks Mütze und lächelte.
»Kommst du mit zum Konsum, Süßigkeiten kaufen?«
Filip protestierte.
»Warum willst du den Verkehrsstau mitnehmen?«
»Weil er ein Komiker ist«, sagte Pi.
»Ich hab kein Geld«, erklärte Mik.
»Aber ich hab welches«, sagte Pi und holte Scheine und Münzen aus der Tasche. Es war erstaunlich viel.
»Sollen wir ihn einladen?«, fragte Oskar.
»Ja, das sollen wir.«
Auf dem Platz zwischen dem Konsum und dem ICA-Markt richteten ein paar Männer einen großen Tannenbaum auf.
»Ich wünsch mir zu Weihnachten ein neues Handy«, sagte Oskar.
»Das ist doch nichts«, sagte Filip. »Ich krieg einen Schneescooter.«
Sie gingen in den Konsum. Oskar stieß Mik an.
»Und was kriegst du?«
»Weiß ich nicht.«
»Was soll das heißen, weiß ich nicht. Hast du keine Wunschliste geschrieben?«
»Nein, aber letztes Jahr hab ich einen Eishockeyschläger bekommen und … einen Puck.«
»Einen Puck!«
Oskar lachte laut auf.
»Du bist echt komisch.«
Sie reihten sich mit je einer Tüte vor den Regalen mit den losen Süßigkeiten auf. Mik füllte ein paar Gummibananen, saure Bonbons und Pralinen in seine Tüte, gerade so, dass der Boden bedeckt war. Er sah Pi an, die ihre Tüte vollschaufelte.
»Einen Puck«, sagte Filip. »Einen Eishockeyschläger und einen Puck. – Du musst eine Liste schreiben.«
Mik schaute in seine Tüte und überlegte, ob er es wagen sollte, noch mehr zu nehmen.
»Eine Wunschliste«, sagte Oskar. »Ganz oben schreibst du das Wichtigste hin, und am Ende hängst du noch was Langweiliges an, eine warme Jacke oder so.«
»Ich schreib nie was Langweiliges auf meine Liste«, sagte Filip.
»Und wem soll ich die Liste geben?«, fragte Mik.
»Bist du jetzt komisch oder dumm?«, fragte Filip.
»Ich hab noch nie irgendwelche Listen geschrieben«, sagte Mik.
»Ja, und darum kriegst du ja auch einen Puck … für den Eishockeyschläger.«
Pi nahm Mik die Tüte aus der Hand und schaute hinein.
»Was ist das denn?«
»Gummibananen und …«
Sie gab ihm die Tüte zurück.
»Mach sie voll, ich bezahl«, sagte sie.
Mik füllte die Tüte mit Gummibananen.
Auf dem Weg nach draußen blieben sie in der Warmluft zwischen den Türen stehen und studierten das Anschlagbrett. Mik kaute seine Gummibananen und las Verkaufsanzeigen für Holz. Ein Tretschlitten war verschwunden, Winterreifen für einenalten Saab wurden angeboten, im Gemeindehaus gab es eine Versammlung über das Wolfsproblem. Und immer noch die vielen vermissten Katzen. Neu war, dass der Fischereiverband seine Jahresversammlung abhalten würde und zu Kaffee und Luziakuchen einlud.
»Nichts Neues«, sagte Oskar.
»Doch«, sagte Mik. »Luziakuchen.«
»Wieso Luziakuchen?«
Mik streckte den Zeigefinger aus: »Da, beim Fischereitreffen. Alle kriegen Kuchen.«
»Kuchen interessiert uns nicht«, sagte Oskar. »Wir kümmern uns um andere Sachen …«
Filip schüttelte den Kopf und sah Oskar vielsagend an.
»Öööh, ich hab nichts gesagt.«
»Klar, gibt’s was Neues«, sagte Pi. »Da oben rechts. Greta in Harfallet hat den Finderlohn auf dreihundert Kronen erhöht. Die nehmen wir.«
» Was nehmt ihr?«
»Geht dich nichts an«, sagte Filip.
Pi legte ihre Hand auf Miks Kopf.
»Er darf mitmachen.«
»Vergiss es«, sagte Filip. »Dann kriegt ja jeder weniger, wenn wir teilen. Und die Klappe halten kann er garantiert auch nicht. Warum muss er …«
»Weil ich es will«, sagte Pi. »Mik wird nichts verraten. Er ist in Ordnung.«
»Ja«, sagte
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