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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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musst doch ein besseres Gefühl als ich dafür haben, was hier los ist.“
    „Nur Vermutungen“, erklärte Quinn. „Aber die scheinen genauso nützlich zu sein wie jede andere Methode, die ich gelernt habe.“
    „Sollte ich jetzt gehen?“ fragte Doug.
    Quinn nickte, dann legte er die Stirn in Falten. „Ist sie immer noch dran?“
    Doug hob seine Hand und zeigte, dass sein Finger noch immer auf das Mundstück gepresst war. Dann sprach er hinein: „Ich mache mich jetzt auf den Weg.“
    Jane erwiderte etwas, was Doug verschmitzt grinsen ließ.
    Er legte auf und ließ Quinn allein zurück, der sich wieder seine Notizen widmete.
    Alles nur Zufälle?
    Art Durken saß im Gefängnis.
    Lara Trudeau war an dem gleichen Mittel gestorben, das auch Nells Tod ausgelöst hatte. Rezepte von zwei verschiedenen, angesehenen Ärzten.
    Wie passten die anderen toten Frauen dazu? Vielleicht gar nicht?
    Augenblick! Die Rezepte waren von zwei Ärzten ausgestellt worden, aber das hieß nicht, dass sie sich nicht woanders weitere Rezepte geholt hatten.
    Er sah auf die Uhr. Es war schon spät. Aber das war jetzt egal. Quinn griff nach dem Telefon, um ein paar Leute anzurufen, bei denen er noch etwas gut hatte.
    „Ben!“ rief Shannon erleichtert und betätigte den Fensterheber, fragte sich aber im gleichen Augenblick, ob das wirklich eine gute Idee gewesen war.
    „Shannon? Alles in Ordnung?“ Er klang so besorgt, wie er sie ansah.
    „Mir geht’s gut. Aber warum klopfst du wie verrückt gegen die Scheibe?“
    „Weil du wie eine Besessene aus dem Studio gerannt bist. Was ist denn los?“
    „Nur die Nerven“, erwiderte sie. Aber hatten ihre Nerven ihr wirklich einen Streich gespielt? Hatte sie sich die Schritte nur eingebildet, die ihr zu folgen schienen?
    „Dann geht’s dir gut?“
    „Ja, bis auf den Beinahe-Herzanfall, den du mir beschert hast.“
    „Tut mir Leid, wirklich. Ich dachte, etwas wäre nicht in Ordnung mit dir.“
    Sie schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Von wo bist du eigentlich gekommen?“
    „Von vorn. Ich musste noch was im Supermarkt einkaufen, aber mein Wagen ist hier geparkt.“
    „Aha. Du bist nicht auf der Hintertreppe nach oben gegangen, oder?“
    „Nein, ich kam direkt von der Straße. Wieso?“
    „Ich weiß nicht, ich dachte, ich hätte etwas gehört.“
    „Gebäude machen immer irgendwelche Geräusche, besonders wenn sie so alt sind wie unseres.“
    „Ich schätze, du hast Recht“, sagte sie.
    „Soll ich dir bis nach Hause hinterherfahren?“
    „Nein, das geht schon.“
    „Ich steige auch nicht aus. Ich will nur sicher sein, dass du heil zu Hause ankommst.“
    „Ja, okay“, willigte Shannon ein.
    Ben ging zu seinem Wagen, sie legte einen Gang ein. Ihr Haus lag so dicht am Studio, dass sie sich fragte, warum sie das kurze Stück mit dem Wagen zurücklegte.
    Weil du heute Nacht nicht zu Fuß durch stille Straßen gehen willst
, sagte eine innere Stimme.
    Sie war schnell zu Hause angelangt. Als sie in der Auffahrt den Wagen abbremste, sah sie Ben, der sie von seinem Wagen aus beobachtete. Sie eilte auf die Veranda, schloss auf und ging hinein. Ehe sie die Tür hinter sich verriegelte, winkte sie ihm noch einmal zu.
    Ben winkte zurück und fuhr los.
    Shannon lehnte sich gegen die Tür und sah sich im Haus um. Sie hatte den Tag über einzelne Lampen brennen lassen, dennoch gab es einige Ecken, die im Schatten lagen.
    Dazu die Stille, die fast etwas Unnatürliches hatte.
    Du bist die Nächste!
    Vier Worte, die ein Kellner auf einer Tanzveranstaltung zu ihr gesagt hatte, die alles Mögliche bedeuten konnten, die versehentlich an sie gerichtet worden sein mochten. Und doch verfolgten sie sie auf Schritt und Tritt.
    „Dann krieg doch endlich deinen Nervenzusammenbruch und lass dich in eine Irrenanstalt einweisen“, sagte sie leise zu sich selbst.
    Sie verspürte den heftigen Wunsch, aus dem Haus zu rennen und zum Hafen zu fahren, wo ein Boot mit dem Namen
Twisted Time
lag.
    Nein!
    „Verdammt noch mal!“ brüllte sie aufgebracht. Wieder ging sie von Zimmer zu Zimmer, sah in die Schränke und unters Bett, überprüfte alles zweimal, auch ob die Hintertür so fest verriegelt war, wie es sein sollte.
    Dann trank sie eine Tasse Tee und nahm eine Excedrin.
    Anschließend verfluchte sie sich, da sie lieber die ganze Nacht wach geblieben wäre, anstatt auch nur eine einzige Tablette zu nehmen.
    Es war bereits spät, als sie sich endlich ins Bett legte. Nur im Schlafzimmer war es dunkel, in allen

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