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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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versuchte.
    Doch da war dieser Ausdruck von Ehrlichkeit in seinen Augen. Er gab Quinn nicht die Schuld, dass man ihn wegen Mordes angeklagt hatte.
    „Ihre Fingerabdrücke waren auf dem Tablettenfläschchen Ihrer Frau“, sagte Quinn ruhig.
    „Ich habe ihr das verdammte Ding oft genug reichen dürfen, und jedes Mal erklärte ich ihr, sie sollte dieses Zeugs nicht nehmen. Ich sagte ihr sogar, ich sei es nicht wert, dass sie es meinetwegen einnahm. Aber sie versicherte mir, sie wüsste, wann und wie viel sie davon nehmen musste. Sie würde schon nicht zu viele Tabletten schlucken. Sie verhinderten Stimmungsschwankungen, Depressionen und Angstzustände.“
    „Angenommen, Sie haben es nicht getan, Art“, überlegte Quinn laut. „Wer könnte ihr sonst eine Überdosis verabreicht haben?“
    Ein Ausdruck der Verzweiflung huschte über das Gesicht des Mannes, während er ratlos den Kopf schüttelte. „Ich weiß nicht. Es ist so, ich … ich glaube, Nell hatte vor vielen Monaten eine Affäre. Sie wusste … nein, bevor sie Sie anheuerte, vermutete sie nur, ich könnte sie betrügen.“ Er hob seine Hände. „Ich … ich hab’s davor ja auch getan. Ich glaube, ihre Art, es mir heimzuzahlen, könnte darin bestanden haben, selbst eine Affäre anzufangen. Ich warf es ihr einmal vor, und sie sagte, sie
sollte
sich mit anderen Männern vergnügen, weil wir dann vielleicht eine Chance hätten, verheiratet zu bleiben. Sie sagte, dass sie mich liebt und dass sie mit mir verheiratet bleiben wollte. Ich bekam wahnsinnige Schuldgefühle, und ich war nicht wütend auf sie, weil sie mich im Gegenzug betrog. Ich wollte auch weiter mit ihr verheiratet sein.“
    „Und was geschah?“
    Er schüttelte den Kopf. „Es liegt wohl nicht in meiner Natur, monogam zu leben. Ich lernte Cecily kennen, sagte ihr, ich sei ledig … na, den Rest wissen Sie ja. Ach ja, und ich erklärte ihr, ich würde bei der CIA arbeiten. Darum sei ich so viel unterwegs und könne sie nicht so oft sehen. Und sie hat’s mir geglaubt. Schätze, das wissen Sie alles längst. Hören Sie, ich habe meine Frau sicher verletzt, aber ich habe sie nicht umgebracht.“
    „Sie waren überhaupt nicht wütend, obwohl sie womöglich eine Affäre hatte? Davon haben Sie noch nie ein Wort gesagt, das steht in keinem Protokoll“, sagte Quinn.
    „Art, passen Sie auf, was Sie sagen“, warnte Smith ihn.
    „Ich hab’s nicht gesagt, weil niemand danach gefragt hat. Und warum sollte ich so was freiwillig erzählen, wenn man mein Motiv bereits gefunden hatte und mir sowieso niemand irgendwelche anderen Fragen stellte? Und wo wir schon dabei sind: Ja, es war ihr Treuhandvermögen, mit dem wir unseren Lebensstil finanziert haben.“
    „Art, dieser Mann kann Ihre Aussage vor Gericht gegen Sie verwenden!“ betonte Smith.
    „Diese Affäre Ihrer Frau … kam Ihnen dieser Gedanke, als sie Tanzstunden nahm?“ fragte Quinn.
    Durken wirkte überrascht. „Ja.“
    „Glauben Sie, sie hatte eine Affäre mit einem Lehrer oder einem anderen Schüler?“
    „Ich war nie in dieser Tanzschule, ist nicht mein Ding. Als Nell damit anfing, bat sie mich, mitzukommen. Vielleicht wäre es besser gewesen, wer weiß? Aber ich schätze, sie könnte da eine Affäre gehabt haben. Es gab eine große Versöhnung, sie hörte mit dem Tanzen auf – und ich nahm an, dass die Affäre damit auch vorbei war. Ich habe sie nie darauf angesprochen, weil ich nicht wollte, dass sie mich auf meine Affären anspricht. Ich war schuldig, und wenn sie auch schuldig war … na ja, Sie wissen schon.“ Mit einem Mal hellte sich seine Miene auf. „Ich habe das von der Tänzerin gehört, die gestorben ist. Sie starb auch an einer Überdosis, wie? Oder Drogen mit Alkohol.“ Er wurde wieder ernst. „Aber sie starb vor Publikum, nicht wahr?“
    „Ja, vor Hunderten von Menschen.“
    Durken sah abermals so kränklich aus wie zu Beginn.
    Quinn stand auf, nickte Durkens Anwalt und dem Wachmann zu. „Das heißt aber nicht, dass sie vor ihrem Auftritt nicht mit irgendwem allein war“, fuhr er fort. Er reichte Durkens Anwalt seine Visitenkarte. „Wenn Ihnen noch etwas einfällt, würden Sie mich dann bitte anrufen?“
    Er ging zur Tür, als Smith ihm nachrief: „Mr. O’Casey, Ihnen ist doch klar, dass Mr. Durken Ihretwegen hier ist.“
    „Mr. Durken ist hier, weil sich seine Fingerabdrücke auf dem Tablettenfläschchen seiner Frau befanden. Von mir hat die Polizei lediglich Aufzeichnungen über seine Aktivitäten vor dem Tod

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