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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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mit Lara gestritten hatte, da er einen alten dunkelgrünen Jaguar fuhr.
    Während er dasaß und die Liste der Fahrzeuge betrachtete, wurde ihm endlich bewusst, warum ihm Manuel Taylors Äußerungen keine Ruhe ließen.
    Er rief nochmals bei ihm an, musste sich aber auch diesmal damit begnügen, Taylor eine Nachricht auf Band zu sprechen. Dann ging er los.
    Als Shannon aufwachte, war Quinn bereits gegangen, hatte aber wenigstens die Kaffeemaschine nicht abgeschaltet.
Halte mir für den späten Nachmittag eine Stunde frei
, stand auf einem Notizzettel.
    Fest entschlossen, endlich dem Geräusch auf die Spur zu kommen, machte sie sich leise auf den Weg zum Studio, ohne Marnie zu wecken. Sie würde das Mädchen später abholen.
    Im Studio schloss sie die Tür hinter sich ab und sah sich eine Zeit lang einfach nur um. Wonach sie suchte, wusste sie zwar selbst nicht so genau, aber sie ging so weit, die Wände nach Hohlräumen abzuklopfen – jedoch ohne Ergebnis. Der Vorratsraum war das letzte Zimmer im Studio, das sie sich noch vornehmen musste.
    Die Schneiderpuppe aus Katarinas Atelier wirkte auch am Tag ein wenig unheimlich. Ihr fiel auf, dass in den Regalen im hinteren Teil noch viel Platz war, und sie nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit noch mehr alte Unterlagen hier unterzubringen, die in ihrem Büro nur Platz wegnahmen.
    Sie entdeckte auch eine ganze Reihe von Kostümen, die ihr gehörten und die schon seit Jahren im Lagerraum hingen. Einige von ihnen waren noch in tadellosem Zustand. Wenn sie wirklich wieder im Wettbewerb tanzen wollte, sollte sie sich in Ruhe ansehen, was sie von diesen Kleidern noch gebrauchen konnte. Während sie die Regale betrachtete, glaubte sie einen Moment lang, aus dem Flur ein Geräusch zu hören. Ein Blick auf die Armbanduhr zeigte ihr, dass die anderen bald eintreffen würden.
    Plötzlich ging das Licht aus.
    „Hey!“ Sie drehte sich um, ohne wirklich Angst zu empfinden. Schließlich war es helllichter Tag, was sollte ihr da schon passieren?
    Dann aber wurde die Tür zugeworfen, der Raum war in völlige Finsternis getaucht.
    „Hey!“ rief sie erneut und lief in Richtung Ausgang, als sie auf einmal Schritte hörte, die sich rasch entfernten.
    In der Schwärze verlor sie die Orientierung und stieß mit der Schneiderpuppe zusammen. Sie hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten und geriet ins Taumeln. In dieser Sekunde gefror ihr das Blut in den Adern – sie hörte ein Geräusch … jemand atmete … direkt neben ihr.
    Ehe sie reagieren konnte, verlor sie die Balance, stieß mit dem Kopf hart gegen ein Regal und fiel benommen zu Boden.
    Langsam schwanden ihr die Sinne und sie merkte, wie sie ohnmächtig wurde. Bevor sie das Bewusstsein verlor, hörte sie ein deutliches Aufstöhnen, war sich aber nicht sicher, ob es nicht vielleicht über ihre eigenen Lippen gekommen war.
    Die Dinge gerieten allmählich außer Kontrolle, und alles war nur ihre Schuld. Für wen hielt sie sich eigentlich, dass sie den Vorratsraum auf den Kopf stellen wollte? Hätte er besser gewartet? Vielleicht wäre sie nach draußen gegangen, ohne ihn zu bemerken.
    Schließlich ging jeder wieder nach draußen, der hereingekommen war.
    Die Cops hatten alles durchsucht, aber nicht wegen der Tanzschule, sondern wegen des Clubs. Sie hatten in jeder Ecke nachgeschaut und nichts finden können. Weil der Club sauber war. Es gab keinen Grund zur Sorge.
    Aber warum hatte er dann so überhastet gehandelt?
    Jeder Mörder macht früher oder später einen Fehler, hieß es. Doch das stimmte nicht. Es gab genug Mörder, die nie überführt wurden. Also …
    Ganz langsam und ganz ruhig.
    Was wusste sie?
    Nichts Konkretes, dennoch zu viel.
    Und sie vermutete zu viel. Diese schönen Augen waren längst nicht so unschuldig, wie sie in die Welt blickten. Aber er hatte es gewusst, und er hatte sie beobachtet.
    Der Zeitpunkt war gekommen, um zu handeln. Es ließ sich nicht länger vermeiden.
    Er musste sich bloß wieder völlig im Griff haben und immer daran denken, sich ganz natürlich zu geben.
    Als Quinn das Krankenzimmer betrat und das Blumenmeer sah, fand er, dass der Strauß, den er mitgebracht hatte, mehr als schäbig war. Doch Jane, die sich in ihrem Bett aufgesetzt hatte, lächelte ihn an, als er hereinkam.
    In der Tanzschule hatte sie wie ein Häufchen Elend am Boden gelegen, aber mittlerweile strahlte sie wieder. Die Haare waren gekämmt, und sie hatte Make-up aufgelegt.
    „Hi, Quinn, das ist ja nett von Ihnen. Danke, dass Sie

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