Ihr letzter Tanz
sein.“
„Ich bin … ich bin …“
„Feige“, führte er ihren Satz zu Ende.
„Das bin ich nicht!“
„Dann sag wenigstens, dass du es versuchen willst. Ich will hören, dass du es versuchen willst.“
Sie zögerte, weil sie wusste, wie Recht er hatte. „Ich will bis zum Morgen bei dir bleiben. Ich will mit dir schlafen. Wieder und wieder.“
„Warum?“ Er lächelte sie an. „Abgesehen von der Tatsache, dass wir beide darin wirklich gut sind. Und dass es so besser ist als bei jedem noch so erotischen Tanz.“
Shannon erwiderte sein Lächeln, als sie seine Worte hörte. „Weil du der beste Walzertänzer bist, dem ich je begegnet bin. Sinnlicher als jede Rumba, wilder und schöner als jede Musik.“
Sein Blick war unverändert auf ihre Augen gerichtet. „Wenn ich dich so höre, denke ich, dass du
wirklich
in mich verliebt bist. Zumindest ein wenig.“
„Ja, ich
bin
in dich verliebt“, brachte sie heraus. „Und mehr als nur ein wenig.“
Wieder küsste er sie.
Sie überlegte, dass sie noch über so vieles sprechen mussten. So vieles geschah, Dinge, von denen sie ihn überzeugen musste, damit er verstand …
Nichts würde zwischen ihnen richtig und dauerhaft sein, solange die Spur aus Toten nicht endete, die sich durch ihr Leben zog.
Doch das würde bis zum Morgen warten müssen. Denn jetzt brauchten sie diese Nacht für sich – dringender als alles andere.
23. KAPITEL
„I ch schwöre dir, jemand hat mich gestoßen“, sagte Shannon.
Sie saß am Tisch, trug eine von Ashley Dilessio ausgeliehene Jeans und ein Baumwollhemd, und sie sah verführerischer aus als je zuvor.
Quinn wollte mit Jake zur Wache gehen, Shannon musste nach Hause, um nach Marnie zu sehen und Sam abzulösen, damit der wenigstens den restlichen Sonntag zur freien Verfügung hatte. Obwohl Marnie lange genug auf der Straße gelebt hatte und sich zu behaupten wusste, wollte Shannon nicht, dass sie tagsüber allein im Haus war.
Den Morgen hatten sie und Quinn ganz für sich gehabt, dann waren sie zum Frühstück ins Nick’s gegangen und hatten sich gut eine Stunde mit Jakes und Ashleys Kind beschäftigt. Ashley und Shannon freundeten sich schnell an, als sie merkten, dass jede für sich in ihrem Beruf völlig aufging. Der Fall war ebenfalls zur Sprache gekommen, und Shannon brachte ihre Bestürzung und Trauer über Manuel Taylors Tod zum Ausdruck. Allerdings konnte sie den Verdacht gegen Gordon entkräften, da er im Studio über Manuel gesprochen hatte und somit alle von der Rolle des Kellners wussten.
Quinn wollte sich dennoch nicht damit abfinden, dass der Mann rein zufällig ums Leben gekommen war. Jake hatte ihm daraufhin angeboten, mit ihm zur Polizeiwache zu fahren und ihn einen Blick in den Bericht werfen zu lassen. Anschließend wollte er mit ihm zum Tatort fahren, doch zuerst einmal mussten er und Shannon zum Boot zurück, damit er sich umziehen konnte.
„Wirklich seltsam war das, was ich mitbekam, bevor ich über Bord ging. Ich hörte Leute flüstern.“
„Über was?“ wollte er wissen.
Sie legte die Stirn in Falten. „Irgendetwas müsse aufhören, es gebe keine erkennbare Verbindung.“
„Eine Verbindung wozu?“
„Keine Ahnung. Ich habe versucht zu lauschen. Nein, das stimmt so gar nicht. Ich stand einfach da und hörte diese Stimmen.“
„Ich sage dir eines: Alle diese Morde hängen zusammen. Ich möchte, dass du dich besonders vor Gordon hütest. Sieh zu, dass du nicht mit ihm allein bist.“
„Gordon ist wie ein Vater zu mir gewesen“, erwiderte sie.
„Das ist mir egal. Behalt ihn im Auge.“
An Deck rief jemand nach ihm: „Quinn, bist du fertig?“
„Ja, ich komme!“ rief er zurück, dann küsste er Shannon auf die Stirn. Der Gedanke, sie allein zurückzulassen, war mit einem Mal unerträglich.
„Sehen wir uns später?“ fragte er.
Sie nickte. „Wenn Sam nichts anderes vorhat, dann werden wir drei wahrscheinlich an den Strand gehen und uns sonnen.“
„Gut.“ Er winkte ihr zu, dann begab er sich an Deck.
„Weißt du“, sagte Jake zu ihm, „ich neige selbst dazu, die Dinge in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Aber das hier ist selbst für mich zu weit hergeholt. Zwei Tote nach Medikamentenmissbrauch. Zwei andere Tote durch eine Überdosis Heroin, beide werden in der Nähe des Studios aufgefunden. Aber Manuel Taylor? Zugegeben, er hat am Tag des Wettkampfs gekellnert, aber er wurde in Coconut Grove umgebracht, nicht am Strand. Außerdem wurde er
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