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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ohnehin erwartet hatte.
    Als er selbst von Bord gehen wollte, sah er, dass sich Shannon zur Gruppe vom
Moonlight Sonata
gesellt hatte und den Gästen eine gute Nacht wünschte. Ihre Haare waren noch immer feucht, ihre Kleidung klebte auf ihrer Haut, aber eines war sicher: An diesen Zwischenfall würde man sich noch in vielen Jahren erinnern.
    Quinn hatte einen Entschluss gefasst, ganz gleich, was die Verhaltensmaßregeln des Studios darüber sagten.
    Als sich die Lehrer untereinander verabschiedeten, ging er zu ihr. „Wir müssen uns unterhalten.“
    Sie hob fragend eine Augenbraue und gab ihm mit ihrem Blick zu verstehen, dass sie von ihren Kollegen umgeben war.
    „Ich muss Marnie nach Hause bringen“, erwiderte sie.
    „Nein, das musst du nicht“, widersprach er. „Das kann Doug auch erledigen.“
    Ein sonderbarer Ausdruck huschte über ihre Augen. Er erwartete, dass sie sich hartnäckig weigern würde, doch zu seiner Überraschung drehte sie sich um und rief Sam zu: „Kannst du Marnie für mich nach Hause bringen?“ Nach einem kurzen Zögern und einem Blick in Quinns Augen fügte sie dann an: „Und kannst du heute Nacht bei ihr bleiben?“
    „Klar.“ Sam blickte verstohlen von Shannon zu Quinn und konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen.
    „Und hör auf zu grinsen“, brummelte Shannon.
    „Wieso? Grinst da einer?“
    Wegen der umständlichen Verabschiedungszeremonie vergingen noch einige Minuten, doch dann waren alle von Bord und begaben sich in Richtung Parkplatz.
    Gordon war noch da und fragte Shannon: „Bist du sicher, dass dir nichts passiert ist?“
    „Ja, Gordon, wirklich. Tut mir Leid, wenn ich für so viel Aufregung gesorgt habe.“
    „Dafür musst du dich nicht entschuldigen. Nachdem klar wurde, dass du unverletzt warst, hat den anderen deine Einlage gefallen. Wer hat von unseren Schülern denn schon mal die Gelegenheit gehabt, dich bei einer unkoordinierten Bewegung zu beobachten?“
    Sie lächelte. „So sieht das also aus. Ich diene hier bloß der Belustigung.“
    Sam war mit Marnie nach wie vor in der Nähe, und auch Doug war noch nicht gegangen.
    „Doug, es ist alles in Ordnung. Du kannst ruhig nach Hause fahren … oder wo du sonst die Nacht verbringst.“ Ein wissendes Lächeln umspielte ihren Mund, als er ihr zuwinkte und dann zu seinem Wagen ging. „Sam, jetzt hör auf, so belämmert dreinzuschauen, bring lieber Marnie nach Hause.“
    „Ja, gut“, murmelte er.
    Marnie verabschiedete sich von ihnen mit den obligatorischen Wangenküssen, dann warf sie ihnen beiden einen Blick zu, für den sie im ersten Moment noch gar nicht alt genug zu sein schien. „Gute Nacht“, sagte sie und ging vor Sam auf dem Dock entlang. Der zuckte mit den Schultern und folgte ihr schließlich.
    Nach einem langen, neugierigen Blick machte sich dann auch Gordon auf den Weg.
    Quinn drehte sich zu Shannon um und sah sie an.
    In der Ferne läutete eine Glocke, Wellen schlugen gegen die Boote und die Docks. Von weither war leises Gemurmel zu hören, untermalt von den sanften Klängen einer Reggae-Band, die im Nick’s spielte.
    Quinn betrachtete Shannon und war im Begriff, darüber zu diskutieren, ob sie nun gestoßen worden war oder nicht. Doch ehe er etwas sagen konnte, schüttelte sie den Kopf. „Nein“, flüsterte sie. „Sag nichts. … Nicht jetzt.“
    Er machte eine fragende Miene, während sie einen Schritt auf ihn zukam. Es war ihr in diesem Moment egal, ob irgendjemand sie vielleicht dabei beobachtete.
    Sie legte ihre Arme um seinen Hals, drückte sich an ihn, stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihren ganzen Körper gegen seinen zu pressen. Dann küsste sie ihn.
    Ihre Lippen schmeckten nach Salz, so wie eine Meeresbrise, wie das Versprechen einer süßen, dekadenten Sünde. Er erwiderte den Kuss, drang begierig zwischen ihren Lippen vor, erkundete ihren Mund mit seiner Zunge, reagierte auf ihre Initiative mit einer leidenschaftlichen Anspielung auf das, was erst noch kommen würde.
    Sie zitterte in seinen Armen, aber ob das nur an der kühlen Brise oder ihrer Erregung lag, wusste er nicht so recht. Aber es war auch nicht weiter von Bedeutung. Die
Twisted Time
lag nur ein paar Meter entfernt. Als sie ihre Lippen von seinen löste, flüsterte sie in sein Ohr: „Möchtest du nicht auch einfach alles vergessen … wenigstens für ein paar Stunden?“
    Er nahm den Kopf ein Stück weit nach hinten, sah sie an und legte eine Hand auf ihre Wange. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen

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