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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Wasser gelassen wurden, um nach ihm und Shannon zu suchen.
    „Wo bist du?“
    „Hier!“ Das Wort ging in einem Gurgeln unter, während er in die Richtung schwamm, aus der die Stimme kam.
    „Was machst du denn bloß?“ rief er und kraulte mit kraftvollen Bewegungen durch die Wellen. Als er nahe genug war, konnte er erkennen, dass sie sich aus eigener Kraft über Wasser hielt.
    Sein Herz raste, als er sah, dass sie unversehrt war. Ihre langen Haaren klebten ihr am Kopf, sie wirkte zerbrechlich – und ein wenig trotzig.
    Nur mit Mühe konnte er sich davon abhalten, sie an sich zu ziehen, nur um sie in seinen Armen zu halten, obwohl sie seine Hilfe offensichtlich nicht nötig hatte.
    „Was ich mache?“ wiederholte sie ungläubig seine Frage. „Ich nehme ein nächtliches Bad! Oder wonach sieht das hier aus?“
    Er griff nach ihr. „Bist du über die Reling gefallen?“
    „Ich glaube, ich wurde ins Wasser gestoßen.“
    „Von wem?“
    „Keine Ahnung.“
    „Hast du niemanden gesehen?“
    „Nein.“
    „Bist du sicher, dass du gestoßen wurdest? Das Schiff hat nämlich eben hart beigedreht. Bist du in dem Moment über Bord gefallen?“
    „Nein, in dem Moment wurde ich von Bord gestoßen.“
    Die Wellen waren in dieser Nacht zwischen einem halben und höchstens einem Meter hoch, und da Shannon keine Probleme zu haben schien, unternahm Quinn keinen weiteren Versuch, sie zu sich zu ziehen.
    „Mr. Clinton sah dich über Bord gehen, aber außer ihm habe ich niemanden gesehen, der in deiner Nähe hätte stehen können.“
    Sie warf ihm einen scharfen Blick zu, erwiderte aber nichts, sondern schwamm zu dem Rettungsboot, das sich ihnen näherte.
    Gordon war an Bord, zusammen mit den Crewmitgliedern Javier Gonzalez und Randy Flores. Quinn kannte beide gut, da Randy festangestellt war und Javier oft auf derartigen Fahrten mit von der Partie war. Sie halfen den beiden ins Boot. Shannon zitterte, obwohl es nur kühl, aber nicht richtig kalt war. Sofort wurde ihr eine Decke umgelegt.
    „Alles in Ordnung?“ fragte Gordon sie. Er schien ehrlich besorgt um sie zu sein.
    „Jemand verletzt?“ rief Javier.
    „Nein“, antwortete Shannon.
    Quinn erwiderte: „Alles bestens.“
    „Was hast du denn bloß gemacht?“ wollte Gordon wissen.
    Mit einigem Erstaunen hörte Quinn, wie Shannon antwortete: „Ich weiß nicht, ich habe mich wohl zu weit über die Reling gelehnt, als das Boot auf einmal wendete. Da habe ich offenbar den Halt verloren.“
    „Ein Glück, dass du nicht in die Schiffsschraube geraten bist“, erklärte Gordon mit Nachdruck.
    „Da hat er Recht“, stimmte Javier ihm zu.
    Quinn schwieg. Wenige Minuten später hatten sie das Boot wieder eingeholt, der Captain stand an der Reling und wirkte nervös. Doug half erst Shannon, dann seinem Bruder an Bord und sah die beiden wortlos an.
    Shannon versicherte rasch allen Beteiligten, es gehe ihr gut, bevor die anderen sie mit Fragen bestürmen konnten.
    „Tut mir Leid“, sagte sie. „Aber um meinen Gleichgewichtssinn ist es wohl nicht so gut bestellt, wie ich gedacht hatte. Daran darf mich jeder erinnern, wenn ich genau das bei der nächsten Unterrichtsstunde zu bemängeln habe.“
    Verhaltenes Lachen war zu hören, doch Quinn wusste, dass sie die Gruppe nur beruhigen wollte, in Wahrheit aber nach wie vor überzeugt war, ins Wasser gestoßen worden zu sein.
    Richard Long bahnte sich einen Weg durch die Menge, in jeder Hand hielt er einen Pappbecher. „Kaffee mit Brandy, einen für unsere reizende, wenn auch triefend nasse Lehrerin, und einen für den Mann, der sein Leben riskiert hat, um sie aus dem Wasser zu retten. Oha, Augenblick mal. Ihm gehört das Boot doch, nicht wahr? Vielleicht wollte er ja nur dafür sorgen, dass ihn niemand verklagt“, meinte Long ein wenig spöttisch und erntete dafür Gelächter.
    „Verklagen? Soll das ein Witz sein?“ gab Quinn im gleichen Tonfall zurück. „Ich konnte nur nicht das Risiko eingehen, ausgerechnet jetzt meine Lehrerin zu verlieren, wo ich Spaß am Tanzen gefunden habe!“
    „Na ja, Ende gut, alles gut“, sagte Sam, trat vor und nahm Shannon in die Arme.
    „Trink lieber deinen Kaffee“, riet ihr Ella. „Du zitterst ja am ganzen Leib.“
    „Ja, gute Idee. Danke, Richard.“ Sie nahm einen Becher in die Hand und nahm einen vorsichtigen Schluck.
    Nachdem sie angelegt hatten, unterhielt sich Quinn kurz mit dem Captain, der ihm versicherte, er habe nicht zu hart gewendet. Damit bestätigte er nur, was Quinn

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