Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
ergab keinen Sinn. Was allerdings einen Sinn ergab, war die Überlegung, dass es
tatsächlich
keine Verbindung zwischen den Toten gab. Trotzdem …
    „Dann bedanke ich mich, dass ihr alle gekommen seid. Bis zum Wettkampf treffen wir uns einmal wöchentlich, um Fragen zu besprechen. Und vergesst nicht, eure Privatstunden einzuplanen.“ Mit diesen Worten erhob sich Shannon.
    Die Besprechung war vorüber, alle verabschiedeten sich untereinander und küssten sich gegenseitig auf die Wange. Quinn kam es so vor, als würden sie sich alle ständig küssen, so wie auf einer italienischen Hochzeit.
    Es gab keinen Grund, noch länger hier zu bleiben, zumal die Lehrer nach Hause gehen wollten. Justin Garcia war sogar bereits zusammen mit den Schülern nach draußen gegangen. Fast elf Uhr, stellte Quinn fest.
    Aber er musste noch bleiben und trödelte, so gut es eben ging, wobei er sich von seinem Bruder und Bobby fern hielt, als die beiden sich zum Ausgang begaben. Erst dann näherte er sich Shannon.
    „Ich kann dich noch zum Wagen begleiten.“
    „Nein, danke“, erwiderte sie kühl. Es kribbelte ihm in den Fingern, sie zu packen, zu rütteln und ihr zu sagen, dass sie das Beste war, was ihm seit Jahren, nein, seit Ewigkeiten widerfahren war. Er sah sie tanzen, sah sie sich bewegen und hatte aus keinem ersichtlichen Grund Angst. In ihm wurde das Verlangen immer stärker, in ihrer Nähe zu sein.
    „Gordon und ich schließen zusammen ab“, sagte sie, abermals mit diesem eisigen Tonfall in ihrer Stimme.
Und du mach, was du machen musst, aber lass mich in Ruhe.
    „Okay, dann gute Nacht.“ Ein letztes Mal drehte er sich um. „Und sorg dafür, dass Gordon dich wirklich zum Wagen begleitet.“
    „Keine Sorge.“
    Er ging. Er hatte keine andere Wahl.
    Der letzte Schüler war gegangen, Sam und Jane verließen gemeinsam das Studio und unterhielten sich über die Gator Gala. Rhianna murmelte, sie müsse noch Milch holen, dann eilte sie davon, als würde sie von einem Geist gejagt.
    Ella Rodriguez feierte heute Abend den Geburtstag ihrer Mutter, also ging Shannon zum Terminplaner, um zu überprüfen, ob die Buchungen wirklich auf dem letzten Stand waren. Sie sah auf und entdeckte Ben am Empfang, der mürrisch dreinblickte.
    „Stimmt was nicht?“ fragte sie.
    Erst schüttelte er den Kopf, dann: „Außer …“
    „Außer was?“
    „Es kursiert das Gerücht, du würdest in Kürze mit Jim Burke arbeiten.“
    Sie sah ihn verblüfft an. „Ich nehme nicht mehr an Wettkämpfen teil, das weißt du doch. Wer hat das erzählt?“
    „Gabe. Gabriel Lopez. Er sagt, im Club würde man darüber reden.“
    „Mag ja sein, dass man im Club darüber redet, aber es stimmt nicht.“ Sie seufzte. „Ben, ich will an keinem Wettbewerb teilnehmen, wirklich nicht. Mir gefällt das, was ich mache.“
    Er wandte sich einen Moment ab, dann blickte er ihr direkt in die Augen. Sein ernster Gesichtsausdruck überraschte sie.
    „Was ich sagen wollte … wenn das Gerücht stimmt, dann wäre ich glücklich für dich. Du meinst vielleicht, dass du keine Wettbewerbe mehr mitmachen willst, aber in Wahrheit willst du es sehr wohl. Ich sehe es an deinen Blicken, wenn andere tanzen. Ich sehe, wie dein Verstand arbeitet, wie du im Geist die nächsten Schritte durchgehst. Ich habe dich einmal im Stich gelassen, weil ich so unbedingt nach oben kommen wollte. Du solltest wieder mitmachen. Nicht mit mir – ich weiß, wie du über mich denkst –, aber mit einem anderen Partner. Einem guten Partner. Jim ist gut. Ich wollte dich nur wissen lassen, dass du das nicht vor mir verheimlichen musst, wenn es stimmen sollte. Ich wäre glücklich, dich wieder im Wettkampf zu sehen, vor allem zusammen mit Jim.“
    Sie war so überrascht, dass sie sich fast hätte hinsetzen müssen. Aber sie blieb einfach nur stehen und sah ihn sekundenlang an. „Danke, Ben, vielen Dank. Aber du hast wirklich nur ein Gerücht gehört.“
    Er nickte. „Denk mal darüber nach, daraus mehr als nur ein Gerücht zu machen“, sagte er, dann ging er zur Tür. „Gute Nacht. Vergiss nicht, abzuschließen, wenn du gleich gehst. Gordon ist schon vor ein paar Minuten raus.“
    „Ja, mache ich. Gute Nacht.“
    Sie hörte die Tür ins Schloss fallen. Die Musik war ausgeschaltet, und mit einem Mal herrschte eine unheimliche Stille im Raum.
    Sie wollte hier nicht noch länger bleiben.
    Mit dem Plan war sie zwar noch nicht durch, doch das war ihr egal. Sie wünschte, Bens Worte wären nicht so völlig

Weitere Kostenlose Bücher