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Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Titel: Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Diesbrock
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bedeutet, dass seine eigenen Ziele und Vorstellungen ihn antreiben und er seine Ergebnisse eher daran misst. Wie seine Karriere verläuft, ist folglich eher das Resultat seiner eigenen Ideen – ob er einem Unternehmen lange treu bleibt oder häufiger wechselt, hängt davon ab, wie sehr er dort seine Ziele verfolgen kann. Ein Regisseur wird ein Pferd ganz sicher nicht reiten, bis es tot ist. Wenn er beschließt, sich beruflich zu verändern, geht sein Blick erst einmal nach innen: Für ihn ist wichtig herauszubekommen, was genau er tun will und wie der neue Job in seine Lebensvision passen kann. Als Gestalter seines Lebens hat er nämlich eine klare Vorstellung, wohin die lange Reise gehen soll. Für ihn kommen erst einmal viele Wege infrage. Auch für selbstständige Tätigkeiten bringt er die richtige Haltung mit. Wenn sich konkrete Ideen herauskristallisieren, fragt er sich, wie er sie realisieren kann und was er dafür braucht. Ob andere dies für realistisch und gut halten, ist für den Regisseur weniger entscheidend. Er hat das Selbstvertrauen, |108| aktiv das Gespräch mit Unternehmen zu suchen, sich initiativ zu bewerben und seinen Hut auch dann in den Ring zu werfen, wenn seine Qualifikationen auf den ersten Blick nicht genügen könnten. Denn er versucht grundsätzlich eher durch das zu überzeugen, was er ist und kann, als durch das, was er gelernt hat und in seinen Zeugnissen steht.
    Wie werden wir zu Regisseuren unserer Karriere?
    Es ist wohl nicht zu übersehen, dass ich die aktive Strategie für die erfolgsversprechendere halte! Wie anfangs gesagt, sind Menschen mit einem hohen Grad an Selbstwirksamkeit tatsächlich die erfolgreicheren. Dass wir auch glücklicher sind, wenn wir uns als Gestalter unseres (Berufs-)Lebens verstehen, ist sicherlich ebenfalls keine Überraschung. Ich nehme an, Sie haben sich beim Lesen schon gefragt, ob Sie in Bezug auf Ihre Karriere eher ein Komparse oder ein Regisseur sind. Wenn Sie sich jetzt entscheiden müssten – ganz ehrlich: Zu welcher Haltung neigen Sie mehr?
    Egal wie Sie sich einschätzen, die gute Nachricht lautet: Auch wenn wir uns bisher weniger selbstwirksam sehen, als es gut für uns ist, muss dies nicht zwangsläufig so bleiben! Die Neuroplastizität unseres Gehirns, das ist die Fähigkeit, lebenslang zu lernen, gibt uns die Möglichkeit, auch eingeschliffene Denkmuster zu verändern. Denken Sie an den Autobahnvergleich des Neurobiologen Gerald Hüther – es ist in erster Linie eine Frage des Willens und des Engagements.
    Wenn Sie schon länger an einem unbefriedigenden Job festhalten, ist es höchste Zeit, einmal darüber nachdenken, wie aktiv oder reaktiv Ihre Karrierestrategie bisher war. Auch wenn Sie es vielleicht nicht gern lesen: Je länger Ihr Pferd schon tot ist, desto reaktiver ist wahrscheinlich Ihre Haltung, desto mehr werden Sie von Ihrem »inneren Komparsen« regiert. Alle »Gründe, ein totes Pferd zu reiten« sind schließlich Komparsen-Argumente.
    Mit einer ausschließlich reaktiven Karrierestrategie ist heute einfach |109| kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Die Zeiten, in denen man einmal im Leben auf nur ein Pferd setzen musste, sind definitiv vorbei. Jeder von uns ist gefragt, sich um das eigene Karrieremanagement zu kümmern, und das gilt nicht nur für die Jobs ganz oben auf der Karriereleiter. Je mehr wir uns trauen, die Regie über unsere Karriereplanung zu übernehmen, desto weiter werden wir es bringen und desto mehr Spaß werden wir dabei haben!
    Ach ja: Unter Komparsen – beim Film und im Beruf – ist der Traum weit verbreitet, eines Tages doch noch entdeckt zu werden. Dann wird jemand ihre Qualitäten ganz plötzlich erkennen und ihnen
die
große Chance geben. Dafür ist es natürlich nicht nötig, selbst aktiv zu werden – es reicht, sich in der dritten Reihe möglichst dekorativ zu platzieren und zu warten. Ein wirklich schöner Traum …

    Und dies können Sie tun, um Ihren Karriereregisseur zu (be-)fördern
Machen Sie doch einmal Karriereinventur: Wo, wann und wie haben Sie sich als Regisseur gefühlt und verhalten? Und wo, wann und wie als Komparse?
Wenn Sie damals, als Sie sich als Komparse gefühlt haben, schon Regisseur gewesen wären: Wie hätten Sie gehandelt? Was hätten Sie anders gemacht?
Angenommen, Sie wollten Ihre Strategie der beruflichen Neuorientierung noch heute auf »hundertprozentig aktiv« umschalten: Was würden Sie dann tun? Und woran würden andere Menschen erkennen, dass Sie ein Regisseur

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