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Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Titel: Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Diesbrock
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genug Freiraum (Entspannung, Zeit, wenig Ablenkungen) im Kopf, sodass innere Impulse und Wünsche aufsteigen und uns bewusst werden können – und andererseits möglichst vielseitige Anregungen von außen. Wenn Menschen sich also kaum Zeit nehmen für ihre berufliche Neuorientierung, am liebsten schon morgen den fertigen Plan hätten, ständig unter Stress und Druck stehen und sich dabei immer nur in denselben gewohnten Umgebungen aufhalten, ist es doch kein Wunder, wenn nichts Neues dabei herauskommt, oder? Leider gehen die meisten Menschen genau so mit der Frage nach ihrer beruflichen Zukunft um.
    Wenn Sie sich auf die Suche nach beruflichen Inspirationen machen wollen, empfehle ich Ihnen, sich möglichst häufig in anregenden Umgebungen mit offenen Augen zu bewegen. Suchen Sie sich Orte, die Ihren Sinnen möglichst viele unterschiedliche Informationen liefern, wie Museen, Buchläden, lebendige Straßen und Stadtteile. Setzen Sie sich in ein Straßencafé, und lassen Sie sich für Ihre berufliche Suche inspirieren! Oder wie wäre es mit Spielwarenhandlungen oder dem |115| Rummelplatz? Je mehr Details Sie in der Lage sind wahrzunehmen, desto reichhaltiger wird Ihre Ausbeute sein. Gute Leitfragen können dabei sein:
Was lerne ich hier über meine (beruflichen) Interessen?
Was zieht meine Aufmerksamkeit und meine Neugier an?
Was sehe und erlebe ich hier über spannende Berufe?
    Auf diese Weise wird Ihnen die Phase der kreativen Suche sehr wahrscheinlich viele Ideen-Puzzlestücke bringen. Drücken wir uns aber davor, unseren Blick nach innen und auf die Angebote unserer Umwelt zu richten, schauen wir lieber nicht über unseren Tellerrand, sehen wir natürlich nur das, was wir schon gut und lange kennen. Aber eben nichts Neues. Wenn ich bisher Herrenschuhe verkauft habe, ist dann die äußerst denkbare Möglichkeit beruflicher Veränderung womöglich nur der Verkauf von Damenschuhen …

    Ihre Antworten auf diese Fragen machen Ihre Suche
produktiver
Wenn Sie ganz generell eine gute Idee brauchen – wie stellen Sie es an? Was hat Ihnen bisher dabei geholfen? Haben Sie ein Suchsystem?
Wie verhindern Sie es – nach allem, was Sie eben gelesen haben –, auf neue Ideen zu kommen? Was tun Sie bisher, um immer wieder nur dieselben alten Antworten zu finden?
Gibt es Orte, die inspirierend auf Sie wirken? Wo können Sie sich gut entspannen und dabei Anregungen bekommen?
Wie viel inneren und äußeren Freiraum gönnen Sie sich wirklich für Ihre Suche nach dem Job, den Sie sich wünschen?
Haben Sie gerade eine Idee, wie Sie Ihren beruflichen Suchprozess produktiver und inspirierender gestalten können?

|119| Sie halten die Zügel in der Hand!
    Wir haben uns unser totes Pferd jetzt von allen Seiten angesehen. Wir haben festgestellt, dass es wirklich tot ist. Und dass es wenig Sinn macht, noch länger darauf sitzen zu bleiben (auch wenn wir dafür ein paar gute Gründe wüssten). Es ist Zeit abzusteigen, ein neues Pferd zu suchen, endlich umzusteigen und aufzusatteln! Ich möchte mit Ihnen jetzt nach vorne schauen und Sie ermutigen, aktiv zu werden – nicht den ausgetretenen Pfaden einer reaktiven Karrierestrategie zu folgen, sondern das Heft ab sofort selbst in die Hand zu nehmen.
    Ich weiß, dass so eine Herangehensweise vielen fremd ist und deshalb etwas Mut braucht. Aber ich bin sehr optimistisch, weil ich oft erlebe, dass Menschen es schaffen, über ihren eigenen Schatten zu springen –
wenn
sie bereit sind, sich für ihr Jobprojekt zu engagieren und dabei alte einschränkende Glaubenssätze zu hinterfragen und über Bord zu werfen.
    Warum es nicht mehr läuft, wie es einmal lief
    Es gab einmal eine Zeit, in der Unternehmen uns eine lebenslange berufliche Heimat boten. Man stieg schon mit der Ausbildung oder spätestens nach dem Studium ein und führte ein langes, mehr oder weniger glückliches, gemeinsames Leben. Man war mit seinem Betrieb verheiratet. Vor der Pensionierung auszusteigen und zu wechseln, war eher die Ausnahme. Gerade in mittelständischen Unternehmen war nicht Gewinnmaximierung das einzige Ziel, sondern es ging auch darum, Menschen einen sicheren Arbeitsplatz zu bieten.
    |120| Also entschied man sich nach der Schulzeit für einen Beruf, dem man in der Regel berufslebenslang nachging. In welchen Schritten und Gehaltsgruppen man sich dabei entwickelte, war ziemlich genau definiert und vorhersehbar. In den Aufbaujahren nach dem Krieg ging es ja auch stetig bergauf mit dem Wohlstand und der Produktivität.

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