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Ihr unschuldiges Herz: Kriminalroman (German Edition)

Ihr unschuldiges Herz: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ihr unschuldiges Herz: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hagen
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einer realen Person.«
    » Mutter, Großmutter, Schwester, Lehrerin?«, fragte Oma Thea.
    » Keine Ahnung«, gab Inga zu. » Elli Falkenstein versucht, dazu etwas herauszufinden, aber ich hege keine allzu großen Hoffnungen.«
    » Und wieder stellt sich die Frage, warum er ihnen die Herzen herausschneidet«, sagte Oma Thea.
    » Vielleicht hielt er die Ursprungs-Person«, sagte Iny, » also die Person, die er eigentlich bestrafen will, für herzlos und will das dadurch symbolisieren.«
    » Es könnte aber auch sein«, sagte Inga, » dass die Ursprungs-Person, wie du sie nennst, ihm das Herz im übertragenen Sinne, auf emotionaler Ebene herausgerissen hat und er ihre Avatare dafür bezahlen lassen will.«
    Oma Thea legte die Stirn in Falten. » Oder aber die Ursprungs-Person war gar nicht jemand, den er hasste oder unerwidert liebte, sondern jemand, den er sehr liebte und von dem er zurückgeliebt wurde. Vielleicht ist sie an einem Herzfehler gestorben, und er hat die anderen Frauen nicht getötet, um sich zu rächen, sondern um sie zu bestrafen dafür, dass sie lebten, während seine geliebte Mutter, Schwester, Freundin, Frau oder wer auch immer hat sterben müssen.«
    » Du meinst, er opfert ihr ihre Herzen, um ihren Geist damit zu trösten, dass sie nicht als Einzige sterben musste?«, fragte Iny.
    Oma Thea nickte. » Vielleicht.«
    » Zu viele Vielleichts«, sagte Inga. » Ich sollte einen Profi hinzuziehen für das Profiling. Ich denke da an Professor Götz.«
    Iny schaute sie mit großen Augen verwundert an. » Du willst einen Psychologen zurate ziehen? Du hältst sie doch allesamt für Quacksalber, die mehr Schaden anrichten, als sie helfen.«
    » Na, ganz so schlimm ist es nicht«, sagte Oma Thea. » Sie denkt nur, dass sie in ihrem Drang nach Verständnis die Wahrheit derart stark strukturieren und akademisieren, dass sie sie damit zwangsläufig verfälschen. In ihrem Wunsch nach Erkenntnis und Klarheit vernebeln und kategorisieren sie, statt zu erkennen und zu heilen.«
    » Ich stehe aber gerade selbst im Nebel«, gestand Inga. » Vielleicht kann der Professor eine neue Perspektive auf den Fall eröffnen. Eine, die ich bis jetzt übersehe.«
    » Schaden kann es nichts«, räumte Oma Thea ein, aber Iny rümpfte skeptisch die Nase und sah die junge Eva mit mitleidsvollem Blick an. Plötzlich aber wurde ihr Gesicht wieder ernst, und sie schaute sich Eva noch genauer an.
    » Wieso ist uns das nicht gleich aufgefallen?«, rief sie und schüttelte ungläubig den Kopf.
    » Was denn?«, fragte Inga…
    …und Iny sagte es ihr…

43
    Ja, wieso ist uns das nicht gleich aufgefallen?, fragte sich Inga Jäger und öffnete wieder die Augen, um den Gerichtssaal zu verlassen. Kimme und Korn ihrer SIG waren noch immer auf das Herz der Silhouetten-Zielscheibe gerichtet, und sie drückte ab.
    Volltreffer!
    Sie sicherte die Waffe, legte sie auf den Tisch und zog den Hörschützer ab.
    » Klasse Schuss«, sagte da plötzlich eine vertraute, tiefe Stimme neben ihr voller Anerkennung. » Beeindruckende Technik. Das müssen Sie mir bei Gelegenheit einmal beibringen. Ich selbst bin nämlich ein ziemlich lausiger Schütze.«
    Sie drehte sich um und erkannte Gebert.
    » Danke«, sagte sie. » Woher wissen Sie, dass ich hier bin?«
    » Die Wiedemann hat es mir gesagt.«
    » Reichard ist wieder auf freiem Fuß?«
    Er nickte. » Aber mir ist etwas ganz anderes aufgefallen.«
    » Ich weiß: Der Nachname des ersten Opfers ist der gleiche wie der des Vaters des letzten«, sagte sie, ehe er es sagen konnte.
    Gebert starrte sie mit verblüfftem Gesicht an. Dann sammelte er sich wieder. » Zugegebenermaßen ist Schneider ein sehr weit verbreiteter Name, aber…«
    » …wir sollten dem auf alle Fälle nachgehen«, vollendete Inga Jäger seinen Satz.
    » Er könnte auch vom Alter her als Täter infrage kommen«, meinte Gebert.
    » Wenn er sehr, sehr jung angefangen hat«, stimmte Inga Jäger dem nachdenklich zu. » Aber Sieglinde? Seine eigene Tochter?«
    » Er wäre nicht der Erste. Und erinnern Sie sich noch, was er gesagt hat, als wir ihn mit der Nachricht von ihrem Tod aufsuchten? Er sagte: › Lassen Sie die Toten ruhen.‹ Nicht Einzahl, sondern Mehrzahl.«
    » Daran können Sie sich noch erinnern?«, wunderte sie sich.
    » Ist mir damals aufgefallen«, erklärte er, » und kam mir da schon merkwürdig vor, aber erst jetzt bringe ich es mit den anderen Opfern in Verbindung. Er wusste, dass Sieglinde nicht das einzige Opfer ist.«
    »

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