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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Stable Row. Außerdem ist es …« Sie brach ab und schüttelte einmal mehr ungläubig den Kopf. Nimrod kam um die Ecke spaziert. Als er die frisch aufgewühlte Erde bemerkte, leuchtete sein Auge auf, und er schnüffelte forschend umher und betastete den weichen Boden mit einer prüfenden Pfote.
    »O nein, lass das gefälligst!«, drohte seine Besitzerin.
    »Du musst es nicht noch schlimmer machen, als es ohnehin schon ist!« Sie klatschte laut in die Hände. Der Lärm erschreckte den Kater nicht im Mindesten, doch er begriff anscheinend, was Wynne von ihm wollte, und stolzierte mit hoch aufgerecktem, zuckendem Schwanz davon. Wynne war bereits angezogen. Sie trug eine weite Hose und einen noch weiteren Pullover. Meredith wurde bewusst, dass sie und Alan immer noch in Morgenmänteln herumstanden, als eine frische Brise um ihre nackten Knöchel strich.
    »Es tut mir wirklich Leid, Wynne.« Sie schlang die Arme um den Leib, um sich zu wärmen.
    »Es ist wirklich eigenartig, aber ich bin heute Nacht irgendwann wach geworden und habe ein scharrendes Geräusch gehört. Ich dachte, es wäre vielleicht Nimrod oder irgendein anderes Tier. Es war nicht besonders laut, deswegen bin ich nicht gleich aus dem Bett gesprungen und zum Fenster gegangen. Jetzt wünschte ich, ich hätte es getan!« Wynne zuckte resigniert mit den Schultern.
    »Es waren keine wirklich schönen Blumen, wissen Sie? Es ist nur, dass irgendjemand sich so einen Streich ausgedacht hat … Es ist … sehr unangenehm.«
    »Sie haben nicht kürzlich mit jemandem gestritten, Wynne?«, fragte Alan unvermittelt.
    »Gestritten? Hier im Dorf? Nein, nein, selbstverständlich nicht!«
    »Dann waren es wahrscheinlich Kinder oder Betrunkene.«
    »Bestimmt nicht um …« Meredith bemerkte Alans Blick und verstummte. Irgendetwas in seinen Augen warnte sie, nicht weiterzureden.
    »Ja, wahrscheinlich Kinder. Eine Mutprobe oder irgendeine alberne Wette«, sagte sie.
    »Wenn ich diese Taugenichtse erwische!«, sagte Wynne rachsüchtig.
    »Wir wollten Sie eigentlich fragen«, wechselte Markby das Thema, »ob Sie vielleicht einen Augenblick Zeit hätten und uns mit Janine Catto bekannt machen könnten, der Haushälterin der verstorbenen Olivia? Wir dachten, wir gehen hin und sehen uns das Haus an.« Wynnes Miene hellte sich auf.
    »Selbstverständlich, überhaupt kein Problem! Nach dem Frühstück?« Sie musterte die Morgenmäntel von Markby und Meredith.
    »Sagen wir gegen zehn?« Sie bückte sich und hob ein paar Stücke der Fleißigen Lieschen auf.
    »Wenn ich die in Wasser lege, ziehen sie vielleicht Wurzeln, meinen Sie nicht?«

    »Bevor du mich gestoppt hast, zu Recht übrigens«, sagte Meredith kurze Zeit später, als sie allein waren, »wollte ich gerade sagen, bestimmt nicht um vier Uhr morgens. So spät war es nämlich, als ich die Geräusche draußen gehört habe, das Scharren und das Klicken. Wahrscheinlich kam es von einer Gartenschere, mit der die Blumen zerschnitten wurden. Um zwanzig vor fünf bin ich ans Fenster gegangen, doch da war niemand mehr zu sehen. Es wurde gerade hell, und das ist viel zu spät, als dass noch Gäste aus dem King’s Head nach Hause gegangen sein könnten, und viel zu früh, als dass Kinder draußen spielen.« Sie runzelte die Stirn.
    »Außerdem hätten Kinder die Blumen nur ausgerissen und nicht zerschnipselt. Irgendjemand hat sich mit Absicht an den Pflanzen vergangen. Es war keine Eingebung des Augenblicks. Es war von Anfang an geplant.«
    »Ich weiß, aber wir wollen doch nicht, dass Wynne zu viel
    darüber nachdenkt, oder? Es ist eine üble Geschichte, ein gemeiner Streich. Es war allerdings nicht zu früh am Morgen, als dass noch keine Leute unterwegs gewesen sein könnten. Vergiss nicht, das hier ist eine ländliche Gegend. Viele Leute stehen mit dem ersten Tageslicht auf. Vielleicht war es jemand auf dem Weg zur Arbeit. Ein Bauernknecht oder ein Farmarbeiter vielleicht. Oder ein Landstreicher, der sich wieder auf den Weg gemacht hat, nachdem er in einer weiter draußen stehenden Scheune genächtigt hat? So ein Dorf kann ein ziemlich cliquenhafter Ort sein, und die Bewohner gehören oft verschiedenen untereinander zerstrittenen Gruppen an. Falls es ein Landstreicher war, hat er vielleicht am Tag zuvor bei Wynne geläutet, und sie hat ihm nichts gegeben. Vielleicht hat sie es längst vergessen, doch für den Landstreicher war es ausreichend, um über einen Denkzettel nachzudenken.«

    »Wenigstens wohnen wir für den Rest der

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