Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall
Rabauken gerannt sind?«
»Dort entlang«, sagten die Besucher unisono und deuteten in Richtung des Fluchtwegs, den das Brüderduo eingeschlagen hatte.
»Dann ist ja alles in Ordnung«, sagte die Mutter beruhigt.
»Sie sind zu Sadie Warren gelaufen. Der Laden ein Stück weiter vorn. Sie waren heute nicht in der Schule. Sie sind krank.«
»Oh? Was haben sie denn?«, fragte Wynne in besorgter Anteilnahme.
»Nichts Besonderes«, antwortete die robuste Mutter der Knaben.
»Bauchweh, wie Kinder es häufig haben, sagt jedenfalls Doc Burnett. Sie sind andauernd krank. Aber jetzt geht es ihnen wieder besser. Nächste Woche gehen sie wieder zur Schule.« Sie sah aus, als könnte sie es kaum erwarten. Meredith fragte sich, ob Bruces und Rickys unglückliche Lehrer genauso empfanden.
»Möchten Sie reinkommen?« Janine winkte mehr gebieterisch als einladend den schmalen Hausflur entlang. Ihre drei Besucher wichen hastig einen nervösen Schritt zurück.
»Eigentlich sind wir nur gekommen, Janine, um den Schlüssel zu Rookery House auszuleihen.« Wynne deutete auf Markby und Meredith.
»Das hier ist Miss Mitchell, und das ist …« Wynne zögerte unmerklich, bevor sie fortfuhr.
»Mr Markby. Mrs Mitchell und Mr Markby würden sich gerne das Haus ansehen.«
»Oh, sicher.« Janine musterte Alan und Meredith neugierig.
»Sie wohnen in Mrs Danbys Cottage, richtig?« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
»Das ist richtig«, sagte Markby und lächelte. Er war sich durchaus bewusst, dass Wynnes Zögern daher rührte, dass sie seinen Titel gegen das unverfänglichere
»Mister« ausgetauscht hatte. Janine gehörte zu der Sorte, die ununterbrochen mit jeglicher Form von Autorität auf Kriegsfuß stand.
»Superintendent Markby« wäre sicher nicht gut bei ihr angekommen.
»Ich komme mit Ihnen«, sagte Janine.
»Dauert nur einen kleinen Augenblick. Ich wollte sowieso rübergehen, um nachzusehen, ob noch alles in Ordnung ist. Ich habe dem Makler versprochen, mich darum zu kümmern. Warten Sie eine Sekunde, ja?« Sie verschwand im Innern des Hauses.
»Sie dürfen keinen falschen Eindruck von Janine gewinnen«, beeilte sich Wynne zu sagen, sobald die junge Frau außer Hörweite war.
»Sie ist eine durch und durch anständige, hart arbeitende und zuverlässige Mutter. Die Kinder sind kaum zu bändigen, doch das kommt nur daher, dass die arme Janine einfach nicht die Zeit hat, auf sie aufzupassen. Sie gibt ihr Bestes.« Janine tauchte wieder auf. Sie hatte die Pantoffeln gegen stabile schwarze Schnürstiefel getauscht. Sie zog die Tür hinter sich zu, und sie fiel krachend ins Schloss.
»Schön, gehen wir!«
»Was ist mit den Kindern?«, fragte Meredith.
»Wollen sie nicht wieder, ah, ins Haus zurück?« Sie betete innerlich, dass Janine nicht vorhatte, die beiden Rabauken unterwegs einzusammeln und mit nach Rookery House zu nehmen. Janine schüttelte den vielfarbenen Kopf, und der silberne Totenschädel hüpfte und tanzte an ihrem Ohrläppchen.
»Dann müssen sie eben warten, oder? Keine Sorge, ihnen fehlt nichts. Sadie wird sich um die beiden kümmern.« Sie marschierten an WIR-HABEN-ALLES vorbei in Richtung Hauptstraße. Aus dem Innern des Ladens drang dumpfer Kinderlärm. Meredith konnte nicht widerstehen.
»Verraten Sie mir doch, was genau es in diesem Geschäft zu kaufen gibt? Ich meine, hauptsächlich?« Janine bedachte Meredith mit einem geheimnisvollen Blick.
»Alles, was Sie wollen, Süße.«
»Oh.« Janine schien alles gesagt zu haben, was es dazu zu sagen gab. Ganz im Gegensatz zu Wynne. Sie näherte sich Meredith unauffällig.
»Sadie Warren handelt genau genommen nicht mit materiellen Gütern, sondern mit immateriellen Werten, wenn Sie verstehen«, flüsterte sie.
»Ich verstehe aber nicht«, entgegnete Meredith neugierig.
»Lassen Sie es mich folgendermaßen ausdrücken, Meredith. Sadie Warren ist eine Hexe.« DON QUIXOTE 15½ Jahre lang Jagdpferd 24. März 1902 bis 11. Dezember 1917 Gestorben am 12. Dezember 1917 In seinem 22. Jahr Sans Peur et sans Reproche Er hat mich nie im Stich gelassen. Gedenkstein für ein Pferd
KAPITEL 5
PARSLOE ST. John lag lang gestreckt auf einer Hügelkuppe. Die Geschichte der Gemeinde war an ihren verschiedenen historischen Baustilen abzulesen. Wenn man von unten in das Dorf fuhr, kam man quasi vom falschen Ende, denn dies war der modernste Teil. Hier schossen die städtischen Wohnungen wie Pilze aus dem Boden, daneben lag das Neubaugebiet mit den Eigenheimen
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