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Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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ein bisschen ausgeschlossen vor. Sie sah zu Nate rüber, aber der hatte
Jeremy den Fußball weggenommen und rollte ihn zwischen seinen Füßen hin und
her.
    »Was soll ich denn sagen? Mein Vater klebt mir schon
seit der Achten am Arsch«, stöhnte Charlie. »Der hat schon irgendeinen
Bekannten angehauen, einen Juraprof in Yale, damit ich auch ja aufgenommen
werd. Der Typ macht einen Stress, das ist echt nicht mehr feierlich.«
    »Aber unser Trip zur Brown am Wochenende steht doch
noch, oder?«, fragte Jeremy.
    Brown. Jenny horchte auf. Da wollten Dan und Serena am
Wochenende doch auch hin.
    »Na klar«, sagte Nate.
    Er kickte den Ball zu Jenny rüber, die ihn sanft zu
ihm zurückrollen ließ und lächelte, um zu zeigen, dass es ihr wirklich nichts
ausmachte, dass seine Freunde gekommen waren oder dass sie sich über Unis
unterhielten, obwohl sie erst in der Neunten war und nicht mitreden konnte. Ihr
genügte es schon, zu wissen, dass Nate in Wirklichkeit kein bisschen hackedicht
war und ihr anvertraut hatte, dass er nach der Schule vielleicht erst mal eine
Auszeit nehmen wollte. Sie wusste schon jetzt mehr über ihn als seine besten
Freunde!
    »Los, ihr Schnarchzapfen!«, sagte Nate. »Lasst uns
kicken.«
    Aber noch schöner hätte sie es gefunden, wenn Nate sie
gektisst hätte. Und auch nicht damit aufgehört hätte, als seine Freunde
auftauchten.
    Dan saß auf einer Bank und wartete auf Zeke und
Serena. Na ja, Zeke würde jedenfalls garantiert kommen. Und falls Serena auch
auftauchte, konnte er Zeke zu verstehen geben, dass er den Abflug machen und
sie allein lassen sollte. Wozu ist man schließlich befreundet?
    Er fummelte eine Camel aus der Hosentasche und steckte
sie sich zwischen die Lippen. Seine Hände zitterten. Das lag einerseits an den
sechs Tassen Kaffee, die er seit dem Mittagessen getrunken hatte, andererseits
daran, dass ihn die Aussicht, Serena wieder zu sehen, ziemlich nervös machte.
Wenn sie kam, hatte sie auch das Gedicht gelesen. Er zog sein Notizbuch heraus
und starrte auf die letzten Zeilen des Gedichts, ohne sie wirklich zu lesen.
Jeden Augenblick konnte Serena den Weg heraufgelaufen kommen, sich ihm in die
Arme werfen, ihn atemlos küssen und weinen, weil sie so herzlos gewesen und am
Samstag nicht aufgetaucht war. Sie würde ihm beteuern, wie sehr sie sein
Gedicht liebte. Wie sehr sie ihn liebte.
    Na ja... oder auch nicht.
    Dan rauchte so hastig, dass er sich verschluckte. Er
hustete sich fast die Lunge aus dem Leib, zündete sich aber trotzdem gleich
darauf an der Glut die nächste Zigarette an. Er nahm sich vor, Kette zu
rauchen, bis sie endlich kam. Vielleicht würde er bis dahin tot sein, aber das
wäre dann auch egal. Zumindest wären sie zusammen.
    Durch die Rauchschwaden starrte er auf die Liegewiese
hinüber. Ein junges Mädchen mit Riesenmöpsen und braunen Locken spielte mit
vier Typen Fußball, die er flüchtig vom Sehen kannte. Das Mädchen war seine
Schwester Jenny. Seit wann hing sie mit der langweiligen, schnöseligen Arschgeigentruppe
von der Upper East Side im Park ab? War dieser Perversling Chuck etwa auch
dabei? In Dan wallten Beschützerinstinkte auf, und er wollte schon
aufspringen, doch dann zwang er sich, sitzen zu bleiben. Jenny schien sich bestens
zu amüsieren und Chuck war weit und breit nirgends zu sehen. Dan konnte jetzt
einen auf großen Spielverderber- Bruder machen, rübermarschieren und ihr alles
vermasseln oder sitzen bleiben und Jenny den Spaß gönnen. Er konnte sie ja von
seinem Platz aus im Auge behalten. Außerdem schadete es gar nichts, wenn sich
Jenny ein paar neue Freunde suchte, wo er jetzt doch mit Serena zusammen war
und weniger Zeit für sie hatte.
    Mehr oder weniger zusammen. Falls Serena überhaupt auftauchte.
    »Ich glaub, ich muss langsam nach
Hause!« Jenny dribbelte mit dem Ball zu Nate rüber.
    »Okay. Wir sehen
uns.« Er legte ihr eine Hand auf den Hinterkopf und küsste sie auf die Wange.
    Jenny wäre fast
umgekippt. »Ja, tschüss«, quäkte sie und winkte den anderen Jungs zu. Dann
drehte sie sich um und ging schnell zum Westausgang, bevor sie sich vor
Aufregung in die Hosen machte. Sie wollte Nate unbedingt wieder sehen. Allein.
    »Hey, Alter, was sagt eigentlich Blair zu deiner neuen
kleinen Gespielin?«, fragte Anthony, sobald Jenny außer Hörweite war. Er
steckte sich einen Joint an, machte einen Zug und gab ihn an Jeremy weiter.
    »Sie ist nicht meine Gespielin«, sagte Nate. »Ich hab
sie gerade erst kennen gelernt. Die Kleine

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