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Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt

Titel: Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Fragen müssen zeigen, dass
du dich ganz konkret für Yale interessierst und dich nicht nur bewirbst, weil
die Universität einen hervorragenden Ruf hat und dein Vater auch schon dort
studiert hat.«
    Blair nickte ungeduldig. Hielt die Glos sie für total
behämmert, oder was?
    Ms Glos zupfte einen Fussel von ihrer hautfarbenen
Strumpfhose. Obenrum war die Studienberaterin kräftig und bullig wie ein Mann,
aber Blair bemerkte zum ersten Mal, dass sie für eine Fünfzigjährige
überraschend schlanke Beine hatte.
    »Gibt es ein Austauschprogramm mit einer französischen
Universität? Wie sieht es mit Sportanlagen auf dem Campus aus und wie ist das
allgemein mit der Unterbringung? Können sich die Studierenden
hochschulpolitisch engagieren? Ach ja, und wie das mit Studentenjobs an der Uni
ist, wollte ich auch noch fragen.« Blair zog ihren Palm hervor, um sich eine
entsprechende Notiz zu machen.
    »Sehr gut. Damit zeigst du, dass du eine vielseitig
interessierte, engagierte junge Frau bist.« Ms Glos klappte Blairs Akte zu und
legte sie in die Schreibtischschublade zurück. »Das wird schon«, sagte sie. »Du
bist hervorragend vorbereitet.«
    Blair stand auf. Dass sie gut vorbereitet war, wusste
sie. Schließlich arbeitete sie schon ihr ganzes Leben auf diesen Tag hin.
»Vielen Dank für Ihre Hilfe, Ms Glos«, sagte sie mit einer Hand auf der
Türklinke. »Wenn alles gut geht, kann ich mich doch gleich verbindlich bewerben
und muss mir gar keine Alternative mehr überlegen, oder?«
    »Es kann nichts schaden, dir auch noch ein paar andere
Universitäten anzusehen - vielleicht gefällt es dir woanders ja besser.« Ms
Glos betupfte sich mit einem Taschentuch die Nase. »Aber ich wüsste wirklich
nicht, warum Yale dich nicht nehmen sollte.«
    Blair lächelte. »Gut.« Sie trat auf den Gang hinaus
und schloss sehr zufrieden die Tür hinter sich.
    Als Blair die Tür des Waldorf sehen Penthouse in der
72. Straße aufschloss, wusste sie sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. In
der Eingangshalle standen Koffer und Kartons, auf dem riesigen
Flachbildfernseher in der Bibliothek lief mit mörderischer Lautstärke MTV, an
der Tür baumelte eine Hundeleine, und sie hörte Pfotengetrappel auf
Parkettboden.
    Blair betrat die Wohnung und ließ ihren Rucksack auf
den Boden fallen. Sofort kam ein stämmiger Boxer angeschossen und vergrub seine
Schnauze zwischen ihren Beinen.
    »Hey!« Sie stieß den Hund weg. »Weg da!« Sie warf
einen Blick um die Ecke in den langen Flur. »Moni?«
    Die Schlafzimmertür ging auf und Cyrus Rose kam in
Bambus-Badelatschen und seinem geliebten roten Versace- Morgenmantel aus dem
Zimmer. Er sah extrem locker aus. »Hallo, Blair!«, rief er, schlappte auf sie
zu und umarmte sie.
    »Deine Mutter liegt in der Wanne. Aber jetzt ist es
offiziell - ich bin bei euch eingezogen. Aaron und Mookie habe ich auch gleich
mitgebracht!»
    »Mookie?« Blair befreite sich aus seiner Umarmung und
trat einen Schritt zurück. Es war ihr unangenehm, so dicht bei Cyrus zu stehen,
der höchstwahrscheinlich unter seinem Bademantel nackt war.
    »Aarons Hund! Die alte Monstertöle. Haha. Mookie, die
Monstertöle.« Cyrus schnipste mit seinen goldberingten Wurstfingern. »Aarons
Mutter ist ständig verreist und der arme Kerl saß mit Mookie ganz allein in dem
riesigen Haus in Scarsdale und hat sich zu Tode gelangweilt. Deshalb hat er
beschlossen, auch zu uns zu ziehen. Je größer die Truppe, desto lustiger - wie
deine Mom so schön sagte.«
    Blair war fassungslos und traute ihren Ohren nicht.
Mookie trottete währenddessen um sie herum und beschnupperte ihren Hintern.
    »Aus! Mookie!« Cyrus lachte. »Komm, du Monstertöle.
Komm mit. Wir gehen zu Aaron, damit Blair ihn kennen lernen kann. Los.« Er
packte den Hund am Halsband und zerrte ihn zur Bibliothek.
    Er schien zu erwarten, dass Blair ihm folgte, doch sie
blieb wie angewurzelt stehen. Sie stand noch unter Schock.
    Gleich darauf erschien ein Kopf voll halblanger
brauner Rastalocken in der Bibliothekstür. Der Kopf gehörte zu einem blassen
Typen in Blairs Alter, der große braune Augen hatte und einen vollen Mund mit
leicht nach oben gebogenen Mundwinkeln.
    »Hallo«, sagte er. »Ich bin Aaron.« Er trug schwere
Wor- ker-Boots und kam mit ausgestreckter Hand auf Blair zu. Sein zerlöchertes
T-Shirt war mit einem ausgewaschenen Bob- Marley-Porträt bedruckt, und seine
Schlabberjeans hing so tief, dass Blair den Saum seiner Unterhose sah.
    Urgh.
    Sie gab ihm zögernd die Hand

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