Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihre Beiden Väter

Ihre Beiden Väter

Titel: Ihre Beiden Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ariel Tachna
Vom Netzwerk:
den nächsten Tagen ein bisschen mehr Zeit mit ihr verbringen zu dürfen. Es war Freitag. Vielleicht konnte er sie sich morgen ein paar Stunden ausleihen, da er nicht arbeiten musste.
    „Gib mir noch ein paar Minuten“, rief er Randy zu. „Ich bin noch nicht ganz fertig.“
    Schnell zog er sich andere Klamotten an, die für einen solchen Abend passender waren, als die Jeans und das Sweatshirt, die er momentan trug. Die ganze Zeit über dachte er, wie bequem es wäre, wenn er einfach zu Hause bleiben könnte. Bevor er nach unten zu Randy ging, spitzelte er noch mal in Srikkanths Zimmer, um einen letzten Blick auf ihn und Sophie zu erhaschen, der ihn durch den Abend bringen würde. Wenn das nicht ein trauriger Zustand war, dann wusste er auch nicht weiter.    
    Wie vermutet, saß Randy ungeduldig auf der Couch im Wohnzimmer und wartete auf ihn. „Was brauchst du denn so lange?“, schnauzte er Jaime an.
    „Ich hab Srikkanth noch bei etwas geholfen“, antwortete Jaime, der Sophie und alles andere jetzt nicht erklären wollte. Sie war viel zu besonders, um sie zu teilen. Und irgendwie bezweifelte er, dass Randy es besser verstehen würde als Nathaniel.
    Randy schnaubte verärgert, Jaime ignorierte ihn jedoch. Er hatte sich so darauf gefreut, Billy Boyd und seine Band spielen zu sehen, seit er gehört hatte, dass sie in die Stadt kommen würden. Das wollte er sich nicht von seinem „Date“ verderben lassen, wenngleich er schon entschieden hatte, dass es so bald keine Verabredung mehr geben würde, sollte der andere Mann fragen. Vielleicht – Jaime hoffte, es war nicht nur Wunschdenken – wäre Randy ja genervt von seinem ständigen Zu-spät-kommen und seiner generellen Verschlossenheit, um von einer erneuten Verabredung abzusehen. Wenn nicht, hatte Jaime die perfekte Ausrede. Er würde Randy einfach sagen, er müsse für Sophie den Babysitter spielen.
     
     
    Als das Konzert vier Stunden später zu Ende war, war Jaime froh, doch hingegangen zu sein. Der Club hatte sein Versprechen von einem intimen Rahmen gehalten, nur etwa einhundertfünfzig Personen rein zu lassen. Und der Tisch, den Randy und er reserviert hatten, war nur ungefähr dreißig Meter von der Bühne weg. Während sie auf den Einlass gewartet hatten, war Billy Boyd für Autogramme und Fotos mit den Fans raus gekommen. Nachdem sie dann drin waren und die Band auf der Bühne, wurde der Abend nur noch besser. Billy hatte mit der Menge gequatscht, als wären es alle persönliche Freunde. Mit einer Gruppe Mädels ein paar Tische weiter hatte er sogar Witze ausgetauscht, über die sich Jaime totlachte. Die Musik war fantastisch gewesen. Jaime hatte jede Minute der Show genossen.
    Wenn er nur den Rest des Abends auch so hätte genießen können. Randy war ziemlich unausstehlich gewesen, außer wenn die Band spielte. Jaime war sich nicht sicher, ob er das noch nie bemerkt hatte oder sein Date heute schlimmer war als sonst. Ihm war klar, dass er mit allem, was ihn von zu Hause fernhielt, ungeduldiger als üblich war. In den letzten zwei Wochen ertappte er sich immer wieder dabei, wie er bei der Arbeit die Uhr beobachtete. Die letzte Stunde fühlte sich wie zwei an, seine Gedanken ganz auf Sophie fixiert und wie er so schnell wie möglich zu ihr nach Hause kommen konnte.
    Heute Abend war keine Ausnahme. Der Gedanke, dass sie ohne einen Gute Nacht Kuss von ihm ins Bett ging, war fast genug, um Randys Einladung, nach der Show noch eine Runde zu trinken, abzulehnen. Es war sowieso schon nach ihrer normalen Schlafenszeit, verriet ihm ein Blick auf seine Armbanduhr. Nachts würde sie allerdings für ihr Fläschchen wach werden. Falls Srikkanth noch wach war, wenn er nach Hause kam, würde er ihm anbieten, sie ihm einmal abzunehmen. Wenn nicht, könnte Jaime sich ja trotzdem für einen Kuss ins Zimmer schleichen.
    Während Randy an die Bar ging und die Drinks holte, drifteten Jaimes Gedanken zurück zu Srikkanth, wie er Sophie in seinen Armen gehalten hatte, bevor er gegangen war. Er konnte nicht umhin, sich vorzustellen, wie sehr Srikkanth dieses Konzert und auch die Pause genossen hätte, obwohl Sophie in den letzten Tagen einfacher zu haben war. Eventuell konnte er ja anbieten, auf Sophie länger als nur fürs Joggen aufzupassen, damit Sri mal ins Kino gehen oder sich mal wieder verabreden könnte. Selbst, als er das dachte, wusste er, dass er das nicht wollte. Ein ziemlich heuchlerischer Gedanke, angesichts dessen, wo er sich gerade befand. Da war

Weitere Kostenlose Bücher