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Ihre Beiden Väter

Ihre Beiden Väter

Titel: Ihre Beiden Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ariel Tachna
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er sich versah, schlief er ein, Sophie in seinen Armen.
     
     
    Nachdem Srikkanth nicht mehr nach unten kam, nicht mal um nur gute Nacht zu sagen, lief Jaime nach oben. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, sank er beinahe auf die Knie, so stark war sein Verlangen, ein Teil dieses Bildes zu sein. Srikkanth saß immer noch in dem Schaukelstuhl, sein Kopf ruhte auf der Kopfstütze, seine Füße lagen auf dem Hocker. Sophie lag friedlich schlafend in seinen Armen. Die vergessene Flasche hing locker in Srikkanths schlaffer Hand. Jaime wusste nicht, was er tun sollte. Er könnte versuchen, Sophie in ihr Bettchen zu legen. Dabei würde er aber riskieren, die beiden aufzuwecken. Er könnte aber auch seinen Freund wecken, damit der Sophie ins Bett legen konnte. Offensichtlich war Srikkanth aber wirklich erschöpft. Jaime schlüpfte in Srikkanths Zimmer, zog die schwere Bettdecke vom Bett, ging dann wieder zurück ins Kinderzimmer und legte sie über sie beide, darauf achtend, Sophies Gesicht nicht zu bedecken. „Schlaf schön“, flüsterte er und lehnte sich für einen Kuss auf ihre Stirn vor. Er wagte es, seine Lippen auch über Srikkanths Stirn gleiten zu lassen. Dabei stieg ihm ein Hauch Aftershave in die Nase.
    Er ließ sie alleine und beschloss, dass es eine bessere Lösung für Srikkanth geben musste, als aufrecht im Schaukelstuhl zu schlafen. Für eine Nacht war das vielleicht in Ordnung. Tat er dies allerdings öfter, würde er mit Sicherheit einen steifen Nacken bekommen.

Kapitel 9

     
    „Irgendwas ist mit Sophie“, sagte Srikkanth sofort, als Jaime von der Arbeit durch die Tür trat. „Den ganzen Tag hat sie nicht aufgehört zu weinen und sie reibt ständig ihr Ohr.“
    „Hat sie Fieber?“ Jaime ging zu seinem Freund und legte Sophie seine Hand auf die Stirn. „Sie fühlt sich ganz heiß an.“
    „So war sie schon den ganzen Tag“, bestätigte Srikkanth.
    „Ich denke, wir sollten sie zu einem Arzt bringen“, meinte Jaime. „Ihr geht es offensichtlich nicht gut. Willst du, dass ich einen Termin mache?“
    „Könntest du sie stattdessen nehmen?“, fragte Srikkanth. Er wusste, dass seine Stimme jämmerlich klang. Das war ihm aber egal. Von dem Geschrei den ganzen Tag war er einfach erschöpft. „Ich ruf den Arzt an.“
    „Natürlich.“ Jaime nahm Srikkanth Sophie aus dem Arm und wiegte sie gegen seine Brust. „Es wird alles wieder gut, mi hija “, summte er. „Daddy bringt dich zu einem Doktor und wir machen dich wieder gesund. Entspann dich einfach und halte noch ein bisschen durch.“
    Ein paar Minuten später kam Srikkanth zurück. „Sie machen in einer Stunde auf“, erklärte er. „Sie sagten, es würde ganz nach einer Ohrinfektion klingen.“
    „Immerhin können sie Sophie noch heute untersuchen“, sagte Jaime, Sophie beruhigend hin und her schaukelnd. „Warum gehst du nicht duschen, isst etwas und gönnst dir eine Pause? Ich kann sie halten, bis wir fahren müssen.“
    Srikkanth war unglaublich dankbar. Ein müdes Lächeln aufbringend ging er nach unten, um etwas zu essen. Es war ein grausiger Tag gewesen. Nicht zu wissen, wie er Sophie helfen konnte, die Angst, dass sie krank war, sich aber nicht sicher war, ob es nicht schon wieder eine Kolik sein könnte. Zugegeben, sie hatte schon eine ganze Weile keine mehr gehabt. Das hieß aber nicht, dass sie nie wieder eine haben würde. Ein paar Mal hatte er nach dem Telefon gegriffen, um Jaime anzurufen. Das fühlte sich aber viel zu sehr danach an, eine Niederlage zuzugeben.
    Oder sich diese anderen Gefühle einzugestehen, die er für seinen Freund entwickelte. Das zuzugeben machte ihm sogar mehr Angst, als zuzugeben, dass er Hilfe brauchte. Immerhin konnte jeder Hilfe gebrauchen. Außerdem hatten sie sowieso schon festgestellt, dass er keine Ahnung hatte in Bezug auf Sophie. Offensichtlich wurde es aber besser. Er wusste nun mit der täglichen Routine umzugehen. Ihr Schreien heute war aber keine Routine. Er war noch nie so froh gewesen, jemanden zu sehen wie Jaime, als dieser heute nach Hause gekommen war.
    Seufzend ging Srikkanth unter die Dusche. Er brauchte das heiße Wasser, um sich zu entspannen. Vielleicht könnte er sich währenddessen einen runterholen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal einen Orgasmus hatte. Sicherlich vor Sophies Geburt. Mit ihr im selben Zimmer konnte er sich ja schlecht selbst befriedigen. Und da er nie wusste, wie lange sie schlief und nicht wollte, dass sie aufwachte und nach ihm

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