Ihre Heimat sind die Sterne
Telepathie, der mentalen Macht. Sie hatten sie nicht verstanden und zuerst nur in beschränkter Form angewandt – um andere, die stärker und schneller als sie waren, zu beeinflussen, um sich vor Raubtieren zu schützen.
Mit der Zeit erkannten sie jedoch, daß sie damit mehr erreichen könnten, wenn es ihnen gelänge, sie weiterzuentwickeln. Im geheimen begannen sie auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Jene, die über stärkere telepathische Kräfte als die anderen verfügten, durften sich nur noch mit Ebenbürtigen paaren. Und so wuchs ihre Macht im Lauf der Zeit. Aber sie hielten sie geheim, bis sie sich ihrer völlig sicher waren.
Und dann kam der große Tag. Der Tag, an dem die kleinen H'harn, auf die man mit Verachtung herabgeblickt hatte, ihre Kräfte zeigten und sie an jenen benutzten, die sie haßten. Sie zerbrachen sie, trieben sie in den Wahnsinn, quälten sie bis in den Tod.
Der Triumph der H'harn, die goldene Legende unserer Rasse! Wie herrlich es war, sie sich vor Schmerzen winden und sterben zu sehen!
Doch nicht alle. Einige verschonten sie und machten sie zu ihren Sklaven. Unter anderem jene, die Sternenschiffe gebaut hatten.
Nun benutzten die H'harn sie und ihre Schiffe, die sie zu anderen Welten brachten. Und damit begann die ruhmreiche Ära der Eroberungen, die nicht endete, ehe alle Welten Amamabaranes unter dem Joch der H'harn standen.
Aber es gab noch andere Welten, weit entfernt, in der großen Galaxis, die wie ein Sternenkontinent schien, mit dem verglichen Amamabarane nichts weiter als eine kleine Insel war. Dort befanden sich zahllose Welten mit zahllosen Menschen, die nicht den H'harn dienten. Und das war unerträglich für die H'harn, deren Appetit nach Macht ins Unermeßliche gewachsen war. So begannen schließlich die Vorbereitungen für die Eroberung der fernen Galaxis.
Die unterdrückten Völker Amamabaranes wurden der Zwangsarbeit unterworfen, bis sie an Erschöpfung starben, doch nicht, ehe sie eine gewaltige Armada von Sternenschiffen gebaut hatten. Und nach einer Weile brach diese Armada auf, um die Galaxis unter das Joch ihrer neuen Herren zu zwingen.
Doch dann kam die eine große Katastrophe, die in der glorreichen Geschichte der H'harn eine häßliche Narbe hinterließ. Die Menschen jener Galaxis wehrten sich mit unglaublicher Unverschämtheit gegen die großen H'harn. Und mit einer Waffe, die das Raumzeitkontinuum selbst zerriß, löschten sie die gewaltige Armada aus.
Das lag nun schon lange zurück, aber kein H'harn hatte es je vergessen. Die Bosheit der Menschen, die es gewagt hatten, den H'harn zu widerstehen, ja, sie zu vernichten, mußte bestraft werden.
Tausende und aber Tausende von Jahren hindurch wurden die Sklaven der H'harn auf allen Welten Amamabaranes für dieses Projekt eingespannt und ausgeblutet. Ihre klügsten Köpfe mußten neue Waffen erfinden, neue Schiffe von bisher unvorstellbarer Geschwindigkeit. Doch das Projekt zog sich dahin. Viele der versklavten Völker starben lieber, als den H'harn weiter zu dienen.
Aber als die Jahrtausende vergingen, kam schließlich doch die Zeit, da die H'harn erneut bereit waren. Ihre gewaltige Invasionsflotte verfügte über Waffen, eine Geschwindigkeit und Instrumente, die man sich vorher kaum im Traum vorzustellen vermocht hatte, einschließlich eines neuen Schildes, der die Schiffe verbarg und den keine Art von Suchgerät durchdringen konnte. Heimlich und unbemerkt näherte die Flotte sich der Galaxis und wartete nun am Rand des Teilsternbilds Vela auf den richtigen Augenblick.
Agenten waren ihr voraus in die Galaxis gezogen, um zum Bürgerkrieg aufzuwiegeln, denn ein Krieg würde die Hauptstreitmächte des Imperiums und der Sternenkönige von ihren Welten locken.
Und wenn es soweit war, dann erst würden die H'harn zuschlagen. Heimlich, unbemerkt und unerwartet sollten ihre Schiffe auf den Hauptwelten landen, vor allem auf Throon, wo immer noch der Disruptor für einen Notfall aufbewahrt wurde. Unvorbereitet würde Throon ohne große Schwierigkeiten einzunehmen sein und der Disruptor in die Hände der H'harn fallen. Der Kaiser konnte ihn schlecht zur Verteidigung anwenden, da das die Vernichtung Throons mit seinen Schwesterplaneten und seiner Sonne zur Folge hätte.
Nur hatte das Bild sich nun geändert. Dieser Elende hatte Throon gewarnt. Der Disruptor befand sich im freien Raum und war dadurch wieder zur Gefahr für die H'harn geworden. Es war lebenswichtig, seine Reichweite und Funktionsweise zu erfahren, um
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