Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
erwartete, der von Thallarna davonrannte, als sein Schlachtenglück sich wendete.«
    Shorr Kan zuckte ungerührt die Schultern. »Ich lebe noch.« In fast bedauerndem Ton fügte er schließlich hinzu: »Wenn auch vielleicht nicht mehr lange.« Er blickte auf die Waffe in seinem Gürtel. »Je näher der Augenblick rückt, heroisch zu sterben, desto weniger behagt mir der Gedanke daran.«
    Lianna ignorierte ihn und wandte sich abrupt an Korkhann. »Lassen Sie Abro ausrichten, er soll eine Nachricht an die Barone schicken. Wenn sie uns nicht umgehend zu Hilfe eilen, wird es vermutlich keine Rettung für Fomalhaut mehr geben.«
    Korkhann verbeugte sich und eilte ins Palastinnere. Als Lianna sich wieder der Stadt zuwandte, kam ein Flugwagen mit den Insignien Fomalhauts aus dem Rauch auf sie zu und landete auf der breiten Terrasse. Seine Tür schwang auf.
    »Nein!« rief Lianna verärgert. »Ich werde nicht weggehen von hier! Schickt sie fort ...«
    »Vorsicht!« brüllte Shorr Kan. »Das sind keine Ihrer Leute!«
    Gordon sah, daß die Männer, die aus dem Wagen stürmten, an ihren Uniformen die glitzernde Streitaxt, das Zeichen Cyn Cryvers, trugen. Sie hatten ihre Waffen nicht gezogen. Vermutlich rechneten sie damit, die drei allein durch ihre Übermacht zu überrumpeln. Aber Shorr Kan zog seine Atompistole und schaltete die vordersten der Angreifer aus.
    Auch Gordon zog seine Waffe. Er hatte keine Zeit gehabt, sich mit ihr vertraut zu machen. Ihre Ladung ging zuerst über die Köpfe der Feinde hinweg. Hastig zielte er erneut und traf.
    Die Überlebenden kamen jedoch unaufhaltsam näher. Immer noch schossen sie nicht. Zweifellos wollten sie Lianna lebend.
    Weitere Männer sprangen aus dem Flugwagen und umzingelten sie. Gordon und Shorr Kan wagten nicht mehr zu schießen, da das Feuer der Atomkugeln in dieser Nähe sie ebenfalls erfassen würde. Gordon drehte seine Pistole um und benutzte sie als Prügel. Wie ein Wilder schlug er um sich und rief gleichzeitig Lianna zu, in den Palast zu laufen. Er hörte Shorr Kan nach den Wachen rufen, doch sein Schrei erstickte, als er unter einem Gewühl von Leibern zu Boden ging. Und kurz darauf erging es ihm nicht besser. Er konnte nicht sehen, ob es Lianna gelungen war, zu entkommen, nur daß aus dem großen Saal eine Gruppe von Liannas Wachen auf die Terrasse herausstürmten.
    Die Männer, die im Flugwagen geblieben waren, hatten keine Bedenken, auf sie zu schießen und sie zu töten, da Lianna dadurch offenbar nicht gefährdet war. Viel bekam Gordon davon allerdings nicht mehr mit, denn plötzlich wurde es schwarz um ihn.
    Als er erwachte, lag er noch auf der Terrasse. Sein Schädel schmerzte wie verrückt. In der Nähe stand Shorr Kan mit blutigem Gesicht. Die Männer mit dem Streitaxtemblem bewachten ihn.
    »Lianna!« murmelte Gordon und versuchte sich aufzusetzen.
    Shorr Kan deutete mit dem Kopf auf den Saal, jenseits der übereinander zusammengebrochenen Leichen der Wachen. »Dort. Sie ist nicht verletzt. Aber den Palast haben sie schon eingenommen. Der Flugwagen war nur der erste einer großen Zahl, die sie mit dem Fomalhautwappen getarnt hatten.« Einer der Männer schlug Shorr Kan die Hand ins Gesicht, daß es noch mehr blutete.
    Als Gordons Kopf ein wenig klarer wurde, hörte er ein vages Donnern, ähnlich dem Branden von Wellen gegen Klippen. Man zerrte ihn auf die Beine, da sah er über die niedrige Brüstung der Terrasse hinweg die Ursache dieses Tobens.
    Die Stadt war gefallen. Immer noch loderten Feuer, aber der Kampf hatte aufgehört. Die ganze Umgebung des Palasts wimmelte von dem nichtmenschlichen Mob – den Gerrn, den Qhallas, den Andaxi, und anderen –, diesen grotesken, einem Alptraum entstiegenen Horden, die die Gärten zertrampelten, Bocksprünge ausführten und ihren Triumph hinausbrüllten oder -heulten.
    Aber das lauteste Geschrei kam von einer wahren Flut von Kreaturen verschiedenster Gestalten, die die Prunkstraße der Könige herabströmte und dem Mann folgten, der mit hocherhobenen Haupt auf einem schwarzen Gerrnrücken saß – Narath Teyn, der gekommen war, um den Thron zu besteigen.
     

 
23.
     
    Stille herrschte im Thronsaal. Narath Teyn hatte sich auf den Platz niedergelassen, den er sich erobert hatte. Lianna saß in einem Sessel unweit von ihm. Ihr Gesicht war ausdruckslos, außer wenn sie Gordon ansah, der mit Shorr Kan wohlbewacht seitlich von ihr stand.
    »Es dauert nicht mehr lange, Kusine. Bald werden Graf Cyn Cryver und die anderen hier

Weitere Kostenlose Bücher