Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
Meinungsverschiedenheit auszutragen.
    »Vielleicht weiß er ganz einfach nicht mehr«, gab Cyn Cryver zu bedenken.
    »Er muß mehr wissen!« wütete der H'harn. »Er muß, sonst hätte er diese mächtigste Waffe des ganzen Universums überhaupt nicht bedienen können! Und ich will dir sagen, was ich noch aus seinem Gehirn erfahren habe: Die Hauptflotte des Imperiums sucht am Rand der Galaxis nach unseren Schiffen. Prinz Zarth Arn ist bei ihr – mit dem Disruptor!«
    Das schien Cyn Cryver zu treffen. »Aber du hast mir doch gesagt, daß sie eure Armada nie entdecken würden ...«
    »Das werden sie auch nicht«, zischelte V'ril. »Aber jetzt sind sie gewarnt. Und wenn wir Throon und die Schlüsselwelten angreifen, werden sie wissen, wo wir uns befinden. Und sie werden möglicherweise den Disruptor einsetzen, selbst wenn sie damit einige ihrer eigenen Leute opfern müssen. Es ist deshalb nun wichtiger denn je, über die Reichweite und das Prinzip dieser Waffe Bescheid zu wissen, ehe wir etwas unternehmen!«
    Narath erhob sich. »Ich habe genug davon. Beschäftigt euch damit später. Meine Leute warten darauf, mich zu krönen ...«
    V'rils vermummter Kopf drehte sich zu Narath herum. Naraths Gesicht wurde aschgrau. Zitternd setzte er sich wieder.
    »Ein fähiger Telepath mag dieses Wissen tief in John Gordons Gehirn verborgen haben, daß er sich dessen gar nicht mehr bewußt ist – so tief, daß nicht einmal meine Sondierung es zum Vorschein zu bringen vermochte. Aber es gibt noch einen Weg, die Wahrheit zu erfahren.«
    Gordon verstand es nicht, aber die beiden anderen H'harn, die sich bisher offenbar überhaupt nicht bewegt hatten, schienen sich wie in einem plötzlichen Lachanfall zu schütteln. Irgendwie erfüllte ihn das mit einem noch tieferen Grauen als alles zuvor.
    »Die Fusion«, flüsterte V'ril. »Die Verschmelzung zweier Geister, so daß keiner von ihnen vor dem anderen etwas verbergen kann, solange sie vereint sind.« Er drehte sich um. »Zwingt ihn auf die Knie!« befahl er zischelnd den Wachen. Sie gehorchten. Aber Gordon hatte das Gefühl, daß sie die ganze Sache ablehnten, obwohl sie Verbündete der H'harn waren.
    Der Kopf des Vermummten befand sich nun eine Spur höher als Gordons. V'ril zog seinen Umhang mit der Kapuze aus und stand jetzt nackt da.
    Graues Fleisch glitzerte feucht, als hätte man dem Miniaturmann die Haut abgezogen, und es sah aus, als befände es sich in stetiger fließender Bewegung. Und das Gesicht ...
    Gordon wollte die Augen schließen. Aber er konnte es nicht. Der Kopf war winzig und eiförmig, und das Gesicht wirkte in seiner Leere grauenerregend. Es hatte einen winzigen Mund, zwei kleine Atemöffnungen und riesige verschleierte Augen.
    Das Gesicht kam, sich ein wenig beugend, auf Gordon zu. Es war, als beabsichtige der H'harn, ihn zu küssen. Das war zuviel für Gordon. Er wehrte sich, wollte sich zurückwerfen, aber die Wachen hielten ihn. Er hörte Liannas Aufschrei.
    Die übergroßen Augen waren ganz nahe an seinen, die kühle hautlose Stirn des anderen berührte seine. Und dann waren die Augen alles, was er sah. Der Schleier verlor sich, sie begannen zu brennen, bis er sich in ihrem versengenden Feuer verlor.
     

 
24.
     
    Er war John Gordon von der alten Erde.
    Er war aber auch V'ril von Amamabarane.
    Er entsann sich aller Einzelheiten von Gordons Leben auf der Erde und in diesem Zukunftsuniversum.
    Doch genauso erinnerte er sich an jede Kleinigkeit seines Lebens als Sohn des Volkes von Amamabarane, dem gewaltigen Sternenschwarm, den die Menschen die Kleine Magellansche Wolke nannten.
    Dieser doppelte Satz von Erinnerungen war schrecklich verwirrend für den Teil, der Gordon war. Aber für den V'ril-Teil war es nichts Ungewöhnliches.
    Die Erinnerungen flossen in stetem Strom. Seine Heimatwelt, tief in der Wolke Amamabarane, lag vor ihm – der geliebte Planet, der die mächtigen, allesbezwingenden H'harn ursprünglich hervorgebracht hatte.
    Aber sie waren nicht immer mächtig gewesen. Es hatte eine Zeit gegeben, da die H'harn nur eine von vielen Spezies und durchaus nicht die klügste und stärkste gewesen waren. Es hatte andere Rassen gegeben, die sie voll Geringschätzung benutzt und ausgebeutet, sie dumm und schwächlich genannt hatten.
    Doch wo waren diese anderen Rassen jetzt? Tot! Ausgerottet von den kleinen H'harn! Es war eine großartige, befriedigende Rache gewesen!
    Denn die H'harn hatten tief in sich den Samen einer Kraft entdeckt – die Kraft der

Weitere Kostenlose Bücher