Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
der Stadt gejagt, erschlagen, oder sie hatten sich verkrochen.
    Wieder hob Narath die Hand. Der Jubel schwoll an. Er hatte sein Ziel erreicht, und die Nichtmenschen, die er liebte, mit ihm. Als die Menge sich beruhigte und erwartungsvoll zu ihm hochblickte, sagte er: »Jetzt, Kusine!«
    In hoheitsvoller Haltung und mit eisiger Stimme erklärte sie:
    »Ich, Lianna, Herrscherin von Fomalhaut, trete mein Recht auf den Thron an ...«
    Ein schrilles Pfeifen kleiner Geschosse unterbrach ihre Rede. Gordon sah Cyn Cryver und seine Wachen unter den Atomkugeln fallen. Er wirbelte herum. In dem ansonsten leeren Saal standen Hull Burrel und Korkhann. Sie hielten die Waffen in den Händen, die soeben alle der Gegner, außer den H'harn, niedergestreckt hatten. V'ril, den im letzten Augenblick seine telepathischen Fähigkeiten gerettet hatten, war noch rechtzeitig zur Seite gesprungen.
    Narath drehte sich verärgert um. »Was ...?«
    Korkhann schoß. Seine gelben Vogelaugen waren erbarmungslos. Das winzige Geschoß drang in Naraths Seite.
    Narath taumelte, fiel jedoch nicht. Es war, als weigere er sich, seinen Tod und seine Niederlage einzugestehen. Mit eigenartig majestätischer Bewegung wandte er sein Gesicht wieder der Menge zu – den Horden, die nicht sehen konnten, was sich hoch über ihren Köpfen zutrug. Er versuchte, die Hand zu heben, fiel jedoch mit dem Oberkörper über die Brüstung und blieb so hängen. Ein verstörtes Schweigen breitete sich über den Platz und die Straßen vor dem Palast.
    Plötzlich schrie Hull Burrel erschrocken: »Sein!«
    Korkhann, dessen Augen mit einemmal seltsam glasig wirkten, schwenkte die Waffe und richtete sie auf den Antarier.
    Gordon sah V'ril und wußte sofort, was vor sich ging. Er sprang über die halbversengten Körper der Streitaxtmänner, riß den H'harn an sich und schleuderte ihn über die Brüstung, noch ehe V'ril daran denken konnte, ihn davon abzuhalten. Als er in der Tiefe aufschlug, ließ Korkhann die Waffe sinken.
    Die Stille unten war nun derart, als hielten sie alle den Atem an. Wie gelähmt starrten sie zu der leblosen Gestalt Narath Teyns herauf, dessen Arme herunterhingen, als streckten sie sich ihnen flehend entgegen.
    In diesem Augenblick der Reglosigkeit handelte Shorr Kan mit blitzartiger Schnelligkeit. Er rannte zur Brüstung, warf seine Arme anklagend in die Höhe und schrie in der Sprache der Nichtmenschen der Öde hinunter zu der erstarrten Menge:
    »Die Grafen haben Narath Teyn gemordet! Rache! «
    Gerrn und Andaxi und Qhalla und all die namenlosen anderen, all die nichtmenschlichen Gesichter blickten zu ihm hoch. Und dann begriffen sie.
    Narath war tot. Narath von Teyn, den sie verehrt hatten, dessen Banner sie gefolgt waren, war ermordet. Ein herzzerreißender Schrei des Leides und des Grimms brach aus den nichtmenschlichen Kehlen.
    »Rache für Narath!« brüllten, zischten, fauchten und kreischten die Tiermenschen. Sie fielen mit Zähnen, Klauen und Schnäbel über die Männer der Öde her, die noch Augenblicke zuvor als ihre Verbündeten neben ihnen gestanden hatten.
    Der Schrei nach Rache breitete sich über die ganze Stadt aus, bis ein einziges unmenschliches Heulen die Luft erfüllte.
    Hull Burrel war vorwärtsgerannt, während Korkhann noch verwirrt vom Angriff des H'harn stand, der ihn beinahe zum Mörder an seinem Kameraden hätte werden lassen.
    »Hierher!« schrie Hull. »Schnell! Sie werden in Minuten da sein. Korkhann kennt alle Geheimgänge hier. Nur deshalb konnten wir uns retten, als der Palast fiel. Schnell! Beeilt euch!«
    Gordon nahm Lianna bei der Hand und rannte mit ihr los. Shorr Kan bückte sich hastig und hob die Waffen der toten Wachen auf. Eine warf er Gordon zu. Er grinste. »Das hat sie ganz schön in Rage gebracht, nicht wahr? Sie sind nicht sehr klug, diese Tiermenschen – verzeihen Sie, Korkhann –, und sie reagierten genau so, wie ich dachte.«
    Ein scheinbar solides Wandstück schwang auf und gab den Weg zu einem Gang frei. Sie drängten sich hindurch, und Shorr Kan schloß die Öffnung.
    Lianna schluchzte, aber Gordon hatte im Augenblick keine Zeit, sie zu trösten. »Können Sie uns zum Kommunikationsraum bringen? Ich muß sofort ...«
    Korkhann, der nicht an Gewalt gewohnt war, schien immer noch halbbetäubt. »Eine Botschaft an die Barone?« murmelte er.
    »An Zarth Arn und die Imperiumsflotte«, berichtigte Gordon. »Ich weiß, wo die Armada der H'harn versteckt liegt!«
     

 
25.
     
    Korkhann führte sie durch

Weitere Kostenlose Bücher