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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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auch Hektor
    Weilete nicht im Haufen der dichtumpanzerten Troer;
    Nein, wie ein glänzender Adler auf weitgeflügelter Vögel
    Scharen daher sich stürzt, die weidend am Strom sich gelagert,
    Kraniche oder Gäns’ und das Volk langhalsiger Schwäne,
    So drang Hektor dort auf ein schwarzgeschnäbeltes Meerschiff
    Grad im stürmenden Lauf (ihn schwang von hinten Kronion
    Mit allmächtiger Hand) und erregte die folgende Heerschar.
    Wiederum ein bitterer Streit bei den Schiffen erhub sich;
    Gleich als flög unermüdet und niebezwungenen Mutes
    Jeder zum Kampfe daher, so tobten sie wild aneinander.
    Dieser Gedank entflammte die Streitenden; sie, die Achaier,
    Dachten nicht zu entfliehn vor den Schrecknissen, sondern zu sterben;
    Aber der Troer hofft ein jeglicher mutigen Herzens,
    Anzuzünden die Schiff’ und Achaias Helden zu morden.
    Also gefaßt im Herzen bekämpften sie wütend einander.
    Hektor erhub nun die Hand zum Steuerende des Meerschiffs,
    Das, leichtsegelnd und schön, den Protesilaos gen Troja
    Hergeführt, allein nicht wiederbrachte zur Heimat.
    Hierum kämpfeten jetzt die Troer und die Achaier,
    Wild durcheinander gemengt, und mordeten; siehe, fürwahr nicht
    Ferne des Bogenschusses erharrten sie oder des Speeres,
    Sondern nahe zusammengedrängt, einmütigen Herzens
    Schwangen sie scharfe Beil’ und hauende Äxt’ aufeinander,
    Auch gewaltige Schwerter und zwiefach schneidende Lanzen.
    Manches stattliche Schwert mit schwarzumwundenem Hefte
    Stürzete dort aus der Hand in den Staub und dort von den Schultern
    Streitender Männer herab, und in Blut floß ringsum die Erde.
    Hektor, nachdem er das Schiff anrührete, ließ es durchaus nicht,
    Fest den Knauf in den Händen gefaßt, und ermahnte die Troer:
    Feuer her! und erhebt in stürmendem Drange den Schlachtruf!
    Uns nun sendete Zeus den Tag, der alle vergütet,
    Daß wir die Schiff’ einnehmen, die trotz den Unsterblichen landend
    Uns so viel Unheiles gebracht durch die Zagheit der Greise,
    Welche, so oft zu kämpfen ich strebt um die ragenden Steuer,
    Immer mich selbst abhielten und Kriegesvolk mir versagten.
    Aber hat auch dann uns betört Zeus’ waltende Vorsicht
    Unseren Sinn, doch jetzo ermahnt er selbst und gebietet!
    Jener sprach’s, und sie stürmten noch heftiger auf die Achaier.
    Ajas bestand nicht fürder, ihn drängten zu sehr die Geschosse,
    Sondern entwich ein wenig, da Todesgraun er zuvorsah,
    Hoch auf des Steuerers Bank, vom Verdeck des schwebenden Schiffes.
    Dort gestellt nun späht’ er umher, mit der Lanze die Troer
    Stets von den Schiffen entfernend, wer loderndes Feuer herantrug;
    Stets auch ruft’ mit schrecklichem Laut und gebot den Achaiern:
    Freund’, ihr Helden des Danaerstamms, o Genossen des Ares!
    Seid nun Männer, o Freund’, und gedenkt des stürmenden Mutes!
    Wähnen wir denn, uns stehn noch tapfere Helfer dahinten?
    Oder ein stärkerer Wall, der das Weh abwehre den Männern?
    Keine Stadt ist nahe, mit türmender Mauer befestigt,
    Die uns verteidigen könnt, abwechselndes Volk uns gewährend,
    Sondern ja hier im Felde der dichtumpanzerten Troer
    Liegen wir nahe dem Meer, entfernt vom Lande der Väter!
    Nur in den Armen ist Heil und nicht in der Laue des Kampfes!
    Sprach’s, und schaltete wütend daher mit der spitzigen Lanze.
    Wer auch anjetzt der Troer den räumigen Schiffen sich nahte,
    Flammende Glut in der Hand, dem ermahnenden Hektor gehorsam,
    Schnell verwundet’ ihn Ajas, mit langem Speer ihn empfangend.
    Zwölf mit stürmender Hand vor Achaias Schiffen erlegt’ er.

XVI. Gesang
    Dem Patroklos erlaubt Achilleus, in seiner Rüstung zur Verteidigung der Schiffe, aber nicht weiter, auszuziehn. Ajas wird überwältigt, und das Schiff brennt. Achilleus treibt den Patroklos, sich zu bewaffnen, und ordnet die Scharen. Patroklos vertreibt die Troer, erst vom brennenden Schiffe, dann völlig. Verfolgung und Abschneidung der Äußersten. Sarpedons Tod. Patroklos ersteigt die Mauer, wird aber von Apollon gehemmt. Hektor fährt gegen Patroklos zurück, der seinen Wagenlenker Kebriones tötet. Den tapferen Patroklos macht Apollon betäubt und wehrlos, worauf ihm Euphorbos den Rücken, dann Hektor den Bauch durchbohrt. Seinen Genossen Automedon verfolgt Hektor.
    Also kämpften sie dort um das schöngebordete Meerschiff.
    Aber Patroklos trat zum Völkerhirten Achilleus,
    Heiße Tränen vergießend, der finsteren Quelle vergleichbar,
    Die aus jähem Geklipp hergeußt ihr dunkles Gewässer.
    Mitleidsvoll erblickt’ ihn

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