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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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einen
    Mägdleins! Bieten wir dir doch sieben erlesene Jungfraun,
    Auch viel andres dazu! O sei doch erbarmenden Herzens!
    Ehr auch den heiligen Herd; wir sind dir Gäste des Hauses
    Aus der Danaer Volk und achten es groß, vor den andern
    Nahe verwandt dir zu sein und die wertesten aller Achaier.
    Ihm antwortete drauf der mutige Renner Achilleus:
    Ajas, göttlicher Sohn des Telamon, Völkergebieter,
    Alles hast du beinahe mir selbst aus der Seele geredet;
    Aber es schwillt mein Herz von Galle mir, wenn ich des Mannes
    Denke, der mir so schnöde vor Argos’ Volke getan hat,
    Atreus’ Sohn, als wär ich ein ungeachteter Fremdling.
    Ihr demnach geht hin und verkündiget dort die Botschaft.
    Denn nicht eher gedenk ich des Kampfs und der Männerermordung,
    Ehe des waltenden Priamos Sohn, der göttliche Hektor,
    Schon die Gezelt’ und Schiffe der Myrmidonen erreicht hat,
    Argos’ Volk hinmordend und Glut in den Schiffen entflammet.
    Doch wird, hoff ich, bei meinem Gezelt und dunkelen Schiffe
    Hektor, wie eifrig er ist, sich wohl enthalten des Kampfes.
    Jener sprach’s, und jeglicher nahm den doppelten Becher,
    Sprengt’ und ging, zu den Schiffen gewandt; sie führet Odysseus.
    Aber Patroklos befahl den Genossen umher und den Mägden,
    Phönix ein wärmendes Bett zu beschleunigen, ohne Verweilen.
    Ihm gehorchten die Mägd’ und breiteten emsig das Lager,
    Wollige Vlies’ und die Deck und der Leinwand zarteste Blume.
    Dort nun ruhte der Greis, die heilige Früh erwartend.
    Aber Achilleus schlief im innern Gemach des Gezeltes,
    Und ihm ruhte zur Seit ein rosenwangiges Mägdlein,
    Das er in Lemnos gewann, des Forbas Kind, Diomede.
    Auch Patroklos legt’ ihm entgegen sich; aber zur Seit ihm
    Iphis, hold und geschmückt, die der Peleion ihm geschenket,
    Als er Skyros bezwang, die erhabene Stadt des Enyeus.
    Jene, nachdem sie erreicht die Kriegsgezelt’ Agamemnons,
    Grüßte mit goldenen Bechern die Schar der edlen Achaier,
    Andere anderswoher entgegeneilend und fragend.
    Aber zuerst erforschte der Völkerfürst Agamemnon:
    Sprich, preisvoller Odysseus, erhabener Ruhm der Achaier,
    Will er vielleicht abwehren die feindliche Glut von den Schiffen?
    Oder versagt er und nähret den Zorn des erhabenen Herzens?
    Ihm antwortete drauf der herrliche Dulder Odysseus:
    Atreus’ Sohn, ruhmvoller, du Völkerfürst Agamemnon,
    Noch will jener den Zorn nicht bändigen, sondern nur höher
    Schwillt ihm der Mut; dein achtet er nicht, noch deiner Geschenke.
    Selber heißet er dich mit Argos’ Söhnen erwägen,
    Wie du die Schiffe zu retten vermögst und das Volk der Achaier.
    Aber er selber droht, sobald der Morgen sich rötet,
    Nieder ins Meer zu ziehen die schöngebordeten Schiffe.
    Auch den übrigen möcht er ein ratsames Wort zureden,
    Heim in den Schiffen zu gehn. Nie findet ihr doch der erhabnen
    Ilios Untergang; denn der waltende Zeus Kronion
    Deckt sie mit schirmender Hand, und mutvoll trotzen die Völker.
    Also sprach er; auch diese bezeugen es, welche mir folgten,
    Ajas und beid Herolde zugleich, die verständigen Männer.
    Phönix, der Greis, blieb dort und legte sich; denn so gebot er:
    Daß er mit ihm heimschiffe zum lieben Lande der Väter
    Morgen, wenn’s ihm gefällt, denn nicht aus Zwang soll er mitgehn.
    Jener sprach’s, doch alle verstummten umher und schwiegen,
    Hoch das Wort anstaunend; denn kraftvoll hart er geredet.
    Lange saßen verstummt die bekümmerten Männer Achaias.
    Endlich begann vor ihnen der Rufer im Streit Diomedes:
    Atreus’ Sohn, ruhmvoller, du Völkerfürst Agamemnon,
    Hättest du nie doch gefleht dem untadligen Peleionen,
    Reiche Geschenk’ ihm verheißend! Denn stolz ist jener ja so schon,
    Und nun hast du noch mehr im stolzen Sinn ihn bekräftigt.
    Doch fürwahr ich denke, wir lassen ihn, ob er hinweggeht
    Oder bleibt. Dann wird er zur Feldschlacht wieder mit ausziehn,
    Wann sein Herz im Busen gebeut und ein Gott ihn erreget.
    Aber wohlan, wie ich rede das Wort, so gehorchet mir alle:
    Jetzo geht zur Ruhe, nachdem ihr das Herz euch erfreuet
    Nährender Kost und Weines; denn Kraft ist solches und Stärke.
    Aber sobald nun Eos mit Rosenfingern emporstrahlt,
    Ordne du schnell vor den Schiffen die Reisigen sowie das Fußvolk,
    Muntre sie auf, und kühn mit den vordersten kämpfe du selber.
    Jener sprach’s, und umher die Könige riefen ihm Beifall,
    Hoch das Wort anstaunend von Tydeus’ Sohn Diomedes.
    Als sie des Tranks nun gesprengt, da kehrten sie heim in die Zelte;
    Jeder ruhete dort und

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