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Ilias

Ilias

Titel: Ilias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Homer
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Menschen zu bringen.
    Zeus nun sandte daher zu den rüstigen Schiffen Achaias
    Eris, die schreckliche Göttin, das Zeichen des Kampfs in den Händen.
    Und sie betrat des Odysseus gewaltiges dunkeles Meerschiff,
    Welches die Mitt einnahm, daß beiderseits sie vernähmen,
    Dort zu Ajas Gezeiten hinab, des Telamoniden,
    Dort zu des Peleionen, die beid an den Enden ihr Schiffheer
    Aufgestellt, hochtrotzend auf Mut und Stärke der Hände.
    Hier nun stand die Göttin und schrie, machtvoll und entsetzlich,
    Laut an Achaias Heer und rüstete jeglichen Mannes
    Busen mit Kraft, rastlos im Streite zu stehn und zu kämpfen.
    Allen sofort schien süßer der Krieg, als wiederzukehren
    In den gebogenen Schiffen zum lieben Lande der Väter.
    Atreus’ Sohn auch rief und ermahnete, schnell sich zu gürten,
    Argos’ Volk; auch deckt’ er sich selbst mit blendendem Erze.
    Eilend fügt’ er zuerst um die Beine sich bergende Schienen
    Blank und schön, anschließend mit silberner Knöchelbedeckung;
    Weiter umschirmt’ er die Brust ringsher mit dem ehernen Harnisch,
    Welchen Kinyras einst zum Gastgeschenk ihm verliehen.
    Denn er vernahm in Kypros den großen Ruf der Achaier,
    Daß sie vereint gen Troja hinaufzuschiffen beschlossen;
    Darum schenkt’ er ihm jenen, gefällig zu sein dem Beherrscher.
    Ringsum wechselten zehn blauschimmernde Streifen des Stahles,
    Zwölf aus funkelndem Gold und zwanzig andre des Zinnes;
    Auch drei bläuliche Drachen erhuben sich gegen den Hals ihm
    Beiderseits, voll Glanz wie Regenbogen, die Kronos’
    Sohn in die Wolken gestellt, den redenden Menschen zum Zeichen.
    Hierauf warf er das Schwert um die Schulter sich; goldene Buckeln
    Leuchteten über das Heft, und die Kling umhüllte die Scheide
    Silberhell, am Gehenk von strahlendem Golde befestigt.
    Drauf den gewaltigen Schild, den ringsbedeckenden, hub er,
    Schön von Kunst; ihm liefen umher zehn eherne Kreise.
    Auch umblinkten ihn zwanzig von Zinn gewölbete Nabel,
    Weiß, und der mittlere war von dunkeler Bläue des Stahles.
    Auch die Schreckensgestalt der Gorgo drohete schlängelnd
    Mit wutfunkelndem Blick, und umher war Graun und Entsetzen.
    Silbern war des Schildes Gehenk, und gräßlich auf diesem
    Schlängelt’ ein bläulicher Drache dahin; drei Häupter des Scheusals
    Waren umhergekrümmt, aus einem Halse sich windend.
    Drauf umschloß er das Haupt mit des Helms viergipflichter Kuppel,
    Von Roßhaaren umwallt, und fürchterlich winkte der Helmbusch.
    Auch zwo mächtige Lanzen, gespitzt mit der Schärfe des Erzes,
    Faßte der Held, daß ferne das Erz zum erhabenen Himmel
    Leuchtete. Laut her donnerten nun Athenäa und Here,
    Hoch zu ehren den König der golddurchstrahlten Mykene.
    Jetzo gebot ein jeder dem eigenen Wagenlenker,
    Dort am Graben die Ross’ in geordneter Reihe zu halten.
    Aber die Streiter zu Fuß, mit ehernen Waffen gerüstet,
    Drangen voran, und laut erscholl ihr Geschrei in der Dämmrung.
    Vor den Reisigen zogen sie nun, am Graben geordnet;
    Nahe folgeten dann die Reisigen. Aber Getümmel
    Tobte durchs Heer, von Kronion erregt, der hoch aus dem Äther
    Tau mit Blute gesprengt ausschüttete; denn er gedachte
    Viele tapfere Häupter hinabzusenden zum Ais.
    Jenseits hielten die Troer geschart auf dem Hügel des Feldes;
    Hektor der Große gebot und der edle Polydamas jenen,
    Auch Äneias, geehrt wie ein Gott im Volke der Troer,
    Polybos auch und Agenor der Held und der mutige Jüngling
    Akamas, Göttern gleich, drei tapfere Söhn’ Agenors.
    Hektor durchging die ersten mit rundgewölbetem Schilde.
    So wie aus Nachtgewölk ein Stern zum Verderben hervorblickt,
    Strahlend umher, dann wieder sich taucht in schattende Wolken:
    Also erschien itzt Hektor, die vordersten rings durchwandelnd
    Jetzo im äußersten Zug, und ordnete; ganz in dem Erze
    Leuchtet’ er, ähnlich dem Strahl des ägiserschütternden Vaters.
    Siehe, nunmehr wie Schnitter, entgegenstrebend einander,
    Grade das Schwad hinmähn auf der Flur des begüterten Mannes,
    Weizen oder auch Gerst, und die sinkenden Bunde sich häufen:
    Also stürmten die Troer und Danaer gegeneinander,
    Mordend, nicht hier noch dort der verderblichen Flucht sich erinnernd.
    Haupt an Haupt drang alles zur Feldschlacht, und wie die Wölfe
    Tobten sie. Froh nun schaute die jammererregende Eris;
    Denn sie allein war noch der Unsterblichen unter den Streitern,
    Und kein anderer Gott gesellte sich, sondern geruhig
    Saßen sie all in den eignen Behausungen, dort wo für jeden
    Prangt’ ein schöner

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