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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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man das Logo drehte, erschien eine weitere »6«… und noch eine. Das Logo enthielt drei Sechsen! 666! Die teuflische Zahl. Die Zahl des Tiers!
    Günther betrachtete sich als Genie.
    Chinita sah aus, als wollte sie ihn erschlagen.
    Die Eifersucht würde vergehen, wie Günther wusste, während sein Verstand einen neuen Gedanken analysierte. Wenn CERN das Hauptquartier der Illuminati war – bewahrten sie dort auch ihren berühmten Diamanten auf? Günther hatte im Internet darüber gelesen.»… ein makelloser Diamant, erschaffen aus den Elementen und von derartiger Perfektion, dass jeder, der ihn sieht, vor Staunen und Ehrfurcht erstarrt.«
    Günther fragte sich, ob der geheime Ort, an dem der Diamant aufbewahrt wurde, ein weiteres Geheimnis war, das er in dieser Nacht enthüllen würde.
     

102.
     

    Piazza Navona. Fontana dei Fiumi.
    Die Nächte in Rom konnten überraschend kühl werden, fast wie in der Wüste, selbst nach einem heißen Tag. Langdon kauerte am Rand der Piazza Navona im Schatten und zog sein Jackett enger um sich. Eine Kakophonie von Nachrichtensendungen hallte über die Stadt wie das Rauschen des Verkehrs. Langdon schaute auf die Uhr. Fünfzehn Minuten. Dankbar nahm er sich ein paar Minuten zum Durchatmen.
    Die Piazza lag verlassen. Berninis meisterhafter Brunnen plätscherte mit dunklem Zauber vor sich hin. Das schäumende Wasser sandte magischen Dunst in die Höhe, angestrahlt von Unterwasserscheinwerfern. Die Luft war von einer kalten Elektrizität erfüllt.
    Der beeindruckendste Aspekt des Brunnens war seine Höhe.
    Allein der zentrale Block war mehr als sechs Meter hoch, ein zerklüfteter Brocken aus behauenem Marmor, übersät mit heidnischen Gestalten, Aushöhlungen und Vertiefungen, durch die das Wasser rauschte. Über allem thronte ein Obelisk, der weitere zwölf Meter in die Höhe ragte. Langdons Blick glitt an der Säule nach oben. Auf der pyramidenförmigen Spitze saß ein einzelner dunkler Schatten – eine einsame Taube, die vor sich hindöste.
    Ein Kreuz, dachte Langdon, noch immer voller Staunen über die kunstvolle Anordnung der über ganz Rom verstreuten Wegweiser. Berninis Fontana dei Fiumi war der letzte der vier Altäre der Wissenschaft. Noch vor ein paar Stunden hatte Langdon im Pantheon gestanden, überzeugt, dass der Weg der Erleuchtung zerstört war und dass er niemals so weit kommen würde. Was für ein Trugschluss! Tatsächlich war der Weg noch immer intakt. Erde, Luft, Feuer und Wasser. Langdon war ihm gefolgt vom Anfang bis zum Ende.
    Nicht ganz bis zum Ende, rief er sich ins Gedächtnis. Der Weg besaß fünf Stationen. Dieser fünfte Wegweiser deutete irgendwie zum ultimativen Ziel – dem geheimen Nest der Illuminati, der Kirche der Erleuchtung. Langdon fragte sich, ob auch dieses Nest noch existierte. Und er fragte sich, ob es dieses Nest war, wohin der Assassine Vittoria verschleppt hatte.
    Ihm wurde bewusst, dass er die Figuren des Brunnens betrachtete, auf der Suche nach einem Hinweis, in welcher Richtung das Nest zu suchen war. Let angels guide you on your lofty quest… Fast im gleichen Augenblick wurde er von Unruhe erfasst. Dieser Brunnen besaß keine Engel. Überhaupt keine. Zumindest keine, die von Langdons Position aus erkennbar gewesen wären… und auch in der Vergangenheit hatte er niemals einen Engel gesehen. Der Vier-Ströme-Brunnen war ein heidnisches Werk. Die Bildhauerei war profan – Menschen, Tiere, selbst ein tölpelhaftes Gürteltier war zu sehen. Ein Engel an dieser Stelle hätte hervorgestochen wie ein geschwollener Daumen.
    Bin ich am falschen Ort?, fragte sich Langdon. Er dachte an die kreuzförmige Anordnung der vier Obelisken und ballte die Fäuste. Es muss der Brunnen sein. Erpasst einfach perfekt.
    Es war erst zweiundzwanzig Uhr sechsundvierzig, als ein schwarzer Lieferwagen aus einer Gasse auf der gegenüberliegenden Seite der Piazza auftauchte. Langdon hätte ihn keines zweiten Blickes gewürdigt, wäre er nicht ohne jegliche Beleuchtung gefahren. Wie ein Hai in einer mondbeschienenen Bucht, umrundete der Lieferwagen den Perimeter der Piazza.
    Langdon kauerte sic h tiefer in die Schatten neben der großen Treppe, die hinauf zur Kirche Sant’ Agnese in Agone führte. Er starrte auf den Lieferwagen und spürte, wie sein Puls schneller ging.
    Nachdem der Wagen die Piazza zweimal umrundet hatte, bog er nach innen zu Berninis Brunnen ein. Er hielt auf das Bassin zu und bewegte sich parallel zur Beckeneinfassung, bis er Langdon

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