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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Hüfthöhe sah er eine dunkle, ellipsenförmige Öffnung und eine finstere Vorahnung bemächtigte sich seiner.
    «Du hast's erfasst, George», sagte die dröhnende Stimme, die über seine Initiation wachte. «Und nun sollst du deinen Samen in den Apfel entleeren. Nun geh, George, gebe dich der Göttin hin.»
    Scheisse, Mann, was für eine blöde Idee! Erst machen sie einen scharf und dann erwarten sie, dass man ein gottverdammtes, goldenes Götzenbild fckt, dachte George. Er war drauf und dran, den Apfel Apfel sein zu lassen, sich auf die oberste Stufe der Pyramide zu setzen und es losspritzen zu lassen, um ihnen zu zeigen, was er von diesem ganzen Theater hielt.
    «George, würden wir dich etwa im Stich lassen? Es ist sehr angenehm dort in dem Apfel. Komm jetzt, steck ihn rein. Beeil dich ein bisschen.»
    Ich bin ja so naiv, dachte Georg. Aber Loch ist Loch. Alles Reibung. Er ging an den Apfel und führte, ganz behutsam, seine Schwanzspitze in die elliptische Öffnung ein, halb erwartend, von irgendeiner mechanischen Kraft hineingesogen zu werden, halb fürchtend, man würde ihn ihm mit einer Mini-Guillotine abhacken. Aber da war gar nichts. Sein Schwanz berührte nicht einmal die Ränder des Lochs. Noch einen kleinen Schritt und er schob ihn halb hinein. Immer noch nichts. Aber dann wand sich etwas Warmes, Feuchtes, Haariges gegen seinen Schwanz. Und, was immer es sein mochte, er spürte wie etwas nachgab, als er sich nach vorn presste. Er drückte ein wenig mehr, es drückte zurück und er glitt hinein. Eine Votze, bei allen Göttern, eine Votze!... und so wie sie sich anfühlte, konnte es nur die von Stella sein.
    George entliess einen tiefen Seufzer, umgriff so gut es ging den Apfel und begann zuzustossen. Die pumpende Bewegung von innerhalb des Apfels war ebenso heftig.
    Das Metall fühlte sich warm an, an seinem Bauch und seinen Schenkeln. Plötzlich schlug die Pelvis von innen gegen das Loch und ein hohlklingender Aufschrei wurde laut. Das nachklingende Echo schien in der Luft stehenzubleiben und alle Agonie, alle Spasmen, alles Verlangen, allen Sch merz, Wahnsinn, Horror und alle Ekstasen des Lebens, von der Geburt des Ozeans bis zu diesem Augenblick, zu beinhalten.
    Georges Schwanz war zum Zerplatzen gespannt. Die köstliche Elektrizität des Orgasmus baute sich in seinem Unterleib auf, in den Wurzeln seines Penis, in seinem Mark. Er kam jetzt. Er schrie auf, als er seinen Samen in die unsichtbare Knospe fliessen liess, in den Apfel, die Göttin, die Ewigkeit.
    Ein krachendes Geräusch von oben. George öffnete die Augen. Von der gewölbten Decke herab taume lte ein Erhängter, er war nackt. Ein schreckliches Knacken ertönte, das Seil hatte sich gestrafft, die Füsse pendelten nur wenige Zentimeter über dem Stiel des Apfels. Noch immer zuckte Georges Körper im Rhythmus der Ejakulation, als der Penis des Erhängten weisse Flocken über ihm versprühte, die wie winzige weisse Tauben über seinem erschrocken nach oben gerichteten Kopf dahinflogen, um irgendwo auf den Stufen der Pyramide zu landen. George starrte in das Gesicht des Jungen, mit dem Henkersknoten hinter den Ohren, das Genick gebrochen. Es war sein eigenes.
    George war entsetzt. Er zog seinen Schwanz aus dem Apfel und wäre beinahe die Stufen der Pyramide hinuntergestürzt. Er lief die Stufen hinab und blickte noch einmal nach oben. Der Tote hing noch immer da, aus einer Falltür direkt über dem Apfel. Der Penis hatte sich gesenkt. Der Leichnam wiegte leicht hin und her. Ein schallendes Gelächter dröhnte durch den Raum und hörte sich genau wie Hagbards Lachen an.
    «Unsere Anerkennung», sagte die Stimme. «Von nun a n bist du Legionär der Legion des Dynamischen Diskord.»
    Der Erhängte verschwand geräuschlos. Da war keine Falltür mehr. Von irgend -woher begann ein unsichtbares Orchester Pomp and Circumstance zu spielen. Stella Maris trat wieder hervor. Dieses Mal war sie von Kopf bis fuss in ein weisses Ge -wand gekleidet. Ihre Augen leuchteten. Sie trug ein silbernes Tablett mit einem damp -fend heissen Handtuch darauf. Sie setzte das Tablett auf dem Boden ab, kniete nieder und hüllte Georges entspannten Schwanz in das Handtuch. Er fühlte sich grossartig.
    «Du warst wunderbar», flüsterte sie.
    «Ja, aber... wow!» George blickte an der Pyramide hinauf. Der goldene Apfel schien gutgelaunt zu glänzen.
    «Steh auf», sagte er. «Du machst mich verlegen.»
    Sie stand auf und lächelte ihn an. Das Lächeln einer Frau, deren Liebhaber

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