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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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einen Mann auf dem Turm stehen, der uns zuwinkte. Mavis winkte zurück. Halbherzig winkte ich auch, irgendwie nahm ich an, dass es das richtige zu tun war. Noch immer musste ich an die Freimaurertätowierung denken.
    Eine Luke öffnete sich, und das kleine Motorboot fuhr geradewegs hinein. Die Luke schloss sich, das Wasser floss ab und das Boot senkte sich auf eine Halterung. Mavis zeigte auf eine Tür, die wie der Eingang zu einem Aufzug aussah.
    «Du gehst dort hinein», sagte sie. «Ich sehe dich später... vielleicht.» Sie drückte auf einen Knopf, die Tür öffnete sich und gab eine goldene, mit Teppich ausgelegte Kabine frei. Ich trat ein und wurde im Nu drei Stockwerke hinaufgetragen. Die Tür öffnete sich und ich trat hinaus in einen kleinen Raum, wo ein Mann auf mich wartete, der so würdevoll dastand, dass er mich an einen Hindu oder einen amerikanischen Indianer erinnerte. Ich musste unvermittelt an Metternichs Bemerkung über Talleyrand denken: «Wenn ihn jemand ins Hinterteil trat, so bewegte er solange keinen Muskel im Gesicht, bis er sich entschied, was zu tun sei.»
    Er hatte eine verblüffende Ähnlichkeit mit Anthony Quinn; buschige, schwarze Augenbrauen, olivfarbene Haut, eine stark ausgeprägte Nase und ein kräftiges Kinn. Er war gross und stabil gebaut, kräftige Muskeln wölbten sich unter seinem schwarzgrün gestreiften Seemannspullover. Er streckte mir seine Hand entgegen.
    «Gut, George. Du hast es geschafft. Ich bin Hagbard Celine.» Wir schüttelten einander die Hände; er hatte einen Händedruck wie King Kong. «Willkommen an Bord der Leif Erickson, so benannt nach dem ersten Europäer, der Amerika vom Atlantik her erreichte, mögen meine italienischen Vorfahren mir verzeihen. Glücklicherweise habe ich auch wikingische Vorväter. Meine Mutter ist Norwegerin. Blondes
    Haar, blaue Augen und helle Haut sind jedoch rezessiv. Mein sizilianischer Vater seifte die Gene meiner Mutter ein...»
    «Woher zum Teufel haben Sie dieses Schiff? Ich hätte niemals geglaubt, ein Unterseeboot wie dieses könnte existieren, ohne dass die ganze Welt davon weiss.»
    «Das Boot ist meine eigene Schöpfung und wurde nach meinen Plänen in einem norwegischen Fjord gebaut. Soetwas kann von einer befreiten Seele eben vollbracht werden. Ich bin der Leonardo des zwanzigsten Jahrhunderts, ausser, dass ich nicht schwul bin. Natürlich habe ich's versucht, aber Frauen interessieren mich mehr. Die Welt hat noch nie von Hagbard Celine gehört. Deshalb ist die Welt so dumm und Celine ist sehr schlau. Das U-Boot kann weder mit Radar noch sonar geortet werden. Es ist jedem Boot, das die Amerikaner oder Russen noch nicht mal auf dem Reissbrett haben, überlegen. Es kann auf jede beliebige Tiefe in jedem beliebigen Ozean gehen. Wir haben den Atlantischen Graben, die Mindinao-Tiefe und ein paar Höhlen auf dem Meeresboden erkundet, von denen noch niemand gehört, denen noch niemand einen Namen gab. Die Leif Erickson ist in der Lage, es mit den grössten, gefährlichsten und intelligentesten Ungeheuern der Tiefsee aufzunehmen, von denen wir, weiss Gott, einer Unzahl begegnet sind. Mit ihr würde ich sogar den Kampf mit Leviathan selbst aufnehmen, obwohl ich genau so froh bin, dass wir ihn bislang nur aus der Ferne gesehen haben.»
    «Sie meinen Wale?»
    «Mann, ich meine Leviathan. Den Fisch - wenn es überhaupt ein Fisch sein sollte - der sich neben deinem Wal ausnimmt wie ein Wal neben einem kümmerlichen Goldfisch. Frage mich nicht, was Leviathan ist - ich bin nicht einmal nahe genug an ihn rangekommen, um zu sagen, welche Form er hat. Es gibt nur ein Exemplar, ein er, sie oder es, in der ganzen Unterwasserwelt. Ich weiss nicht, wie er sich reproduziert -vielleicht muss er sich gar nicht reproduzieren - vielleicht ist er unsterblich. Soweit ich weiss, mu ss er weder Tier noch Pflanze sein, aber er lebt und ist das grösste Lebewesen, das es überhaupt gibt. Oh, George, wir haben schon Ungeheuer gesehen... Wir haben, mit der Leif Erickson, die versunkenen Ruinen von Atlantis und Lemuria -oder Mu, wie es den Hütern des Heiligen Chao bekannt ist - gesehen.»
    «Uber was für'n Scheiss' sprechen Sie da überhaupt?» fragte ich, und hätte gern gewusst, ob ich in irgendeinem verrückten, surrealistischen Film war, in dem ich gemäss einem Skript, das von zwei Acid -Köpfen und einem Humoristen vom Mars geschrieben war, von telepathischen Sheriffs an homosexuelle Totschläger, von nymphomanen Logenschwestern an psychopathische

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