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Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide

Titel: Illuminatus 1 - Das Auge in der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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«Es war Atlanta Hope.»
    Mavis erschrak. «Das ist unmöglich. Zum einen ist sie frigide...»
    «Es gibt viele Arten von Frigidität», sagte Hagbard. «Es stimmt, glaub mir. Sie trat der Women's Liberation im gleichen Alter wie George den Weatherman bei, und beide traten nach wenigen Monaten wieder aus. Und es würde dich erstaunen, wie ähnlich beide Mütter waren oder wie sie sich über die erfolgreichen Karrieren ihrer älteren Geschwister ärgern ...»
    «Aber George ist trotz allem ein lieber Kerl.»
    Hagbard Celine streifte die Asche seiner langen italienischen Zigarre ab. «Jeder ist ein lieber Kerl... trotz allem», sagte er. «Was aus uns wird, nachdem die Welt und das Leben uns so richtig durchgemangelt haben, ist was anderes...»
    Château Thierry, 1918. Robert Putney Drake sah über all die Leichen um sich herum. Er wusste, er war der einzige Überlebende der ganzen Kompanie und er hörte die Deutschen einen neuerlichen Angriff starten. Er spürte die kalte Feuchtigkeit auf seinen Schenkeln, bevor er realisierte, dass er in die Hosen urinierte; eine Granate explodierte ganz in der Nähe und er schluchzte. «Oh Gott, bitte. Jesus! Lasst sie mich nicht töten. Ich habe Angst zu sterben. Bitte, Jesus, Jesus, Jesus...»
    Mary Lou Servix und Simon frühstückten im Bett, noch immer nackt wie Adam und Eva. Mary Lou strich Marmelade auf einen Toast und fragte: «Nein, nun einmal ernsthaft: welcher Teil war Halluzination und welcher Wirklichkeit?»
    Simon nippte an seinem Kaffee. «Alles im Leben ist eine Halluzination», sagte er einfach. «Auch im Tode», fügte er hinzu. «Das Universum hält uns einfach zum Narren. Und weist uns eine Lebenslinie zu.»

DER DRITTE TRIP, ODER BINAH
    Der Purpurne Weise geriet in eine Stinkwut und fluchte und schrie mit lauter Stimme: Die Pest möge über die verfluchten Illuminaten von Bayern kommen; möge ihre Saat niemals Wurzeln fassen.
    Mögen ihre Hände zittern, ihre Augen trübe werden und ihre Wirbelsäulen sich aufrollen, ja wirklich, wie Schneckenhäuser; mögen die vaginalen Öffnungen ihrer Frauen mit Stahlwolle vollgestopft werden.
    Denn sie haben wider Gott und die Natur gesündigt; sie haben das Leben in ein Gefängnis verbannt; sie haben dem Gras das Grün und dem Himmel das Blau genommen.
    Und nachdem er so gesprochen, Grimassen geschnitten und gestöhnt, verliess der Purpurne Weise die Männer und Frauen und zog sich zurück in die Wüste, erfüllt von Verzweiflung und grossem Verdruss.
    Doch der Schakal lachte und sprach zu den treuen Erisiern: Unser Bruder peinigt sich ohne Grund, denn selbst die tückischen Illuminaten sind auch nur Schachfiguren auf der Göttlichen Ebene Unserer Frau.
    Mordecai Malignatus, K. N. S.
    «The Book ofContradictions», Liber 555

    Der 23. Oktober 1970 war der fünfunddreissigste Jahrestag des Mordes an Arthur Flegenheimer (alias «The Dutchman», alias «Dutch Schultz»), aber dieser trostlose Haufen hat nicht im geringsten die Absicht, dieses Tages zu gedenken. Sie sind die Ritter der im Glauben vereinten Christenheit (KCUF) - in Atlantis nannte sich die Gruppe die Mauls der Lhuv-Kerapht vereint für die Wahrheit; verstehen Sie, was ich meine? - und ihr Präsident, James J. («Smiling Jim») Treponema, hat unter den Delegierten einen bärtigen (und deshalb verdächtigen) jungen Mann entdeckt. Dass solche Typen Mitglieder der KCUF waren, war reichlich unwahrscheinlich, eher mochten sie Rauschgiftsüchtige sein. Smiling Jim wies die Saalordner an, ein wachsames Auge auf diesen Kerl zu haben, damit da keine faule Sache passieren würde, und ging dann nach vorn zum Podium, um mit seinem Vortrag über «Sexualerziehung: das kommunistische Pferd von Troja in unseren Schulen» zu beginnen. (In Atlantis war's «Zahlen: freigeistige Tintenfischfallen in unseren Schulen.» Ewig dasselbe Geschwätz.) Der bärtige junge Mann, es handelte sich um Simon Moon, Spezialist für Illuminaten beim Temsef-Magazin sowie Lehrer für Yoga und Sex bei zahllosen schwarzen jungen Damen, beobachtete, dass er beobachtet wurde (was ihn an Heisenberg denken liess), lehnte sich in seinem Stuhl zurück und kritzelte Fünfecke auf seinen Notizblock. Drei Reihen vor ihm sass ein Mann in mittleren Jahren, mit Bürstenschnitt, der aussah wie ein Vorortsarzt aus Connecticut, der sich ebenfalls genüsslich zurücklehnte und auf seine Gelegenheit wartete: der faule Zauber, den er und Simon im Sinne hatten, würde, so hoffte er, wirklich faul sein.
    WIR WERDEN

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