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Illuminatus 3 - Leviathan

Illuminatus 3 - Leviathan

Titel: Illuminatus 3 - Leviathan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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orchestriert oder gibt er gespürte Realität wie ein Künstler heraus. 11
    Dieses Buch hat, als Teil der einzigen seriösen Verschwörung, die es beschreibt — d.h. als Teil der Operation Mindfuck -, den Leser auf eine Weise programmiert, den er oder sie für eine Reihe von Monaten (oder vielleicht auch Jahren) nicht verstehen wird. Hat der Leser es dann erst einmal verstanden, so wird die wahre Bedeutung dieses Anhangs (und der Gleichung 5 = 6) klarer werden. In Harward dachte man, Dr. Timothy Leary würde scherzen, als er warnte, man solle den Studenten nicht aufs Geratewohl gestatten, gefährliche, suchterzeugende Bücher aus der Bücherei zu entnehmen, es sei denn, der Student könne ein ausgesprochenes Bedürfnis für jeden einzelnen Band nachweisen. (Zum Beispiel haben sie mittlerweile die Spur von Joe Maliks mysteriösen Hunden verloren.) Es ist schon seltsam, daß man die bestmögliche, eindeutigste Erklärung abgeben und trotzdem noch von vielen so verstanden werden kann, als hätte man das Gegenteil gesagt.
    Das Ritual des Shiva, so wie Joe Malik es während der SSS Schwarzen Messe vollzog, beinhaltet das zentrale Geheimnis jeglicher Magie, sogar sehr explizit, und immer noch können die meisten Leute diesen Abschnitt viele Dutzend Male, viele Hundert Male lesen und niemals verstehen, was das Geheimnis denn nun ist. Miss Portinari, zum Beispiel, war auf jede Weise ein typisch katholisches Mädchen — außer der ungewöhnlichen Neigung, den Katholizismus ernst zu nehmen —, bis sie zu menstruieren und tägliche Meditationsübungen begann.' 3 Eines Morgens, während ihrer Meditation, visualisierte sie das Heilige Herz Jesu mit ungewöhnlicher Klarheit; ein anderes Bild, unzweideutig schockierend für sie, kam mit gleicher Lebhaftigkeit unmittelbar danach. Sie berichtete ihrem Beichtvater am folgenden Samstag von dieser Erfahrung und er warnte sie ernsthaft, daß Meditation für ein gesundes junges Mädchen nicht gut sei, es sei denn, sie wolle den Eid schwören und sich in ein Kloster zurückziehen. Sie hatte keinerlei Absicht, dieses zu tun, sondern fuhr mit ihrer Meditation rebellisch (und voller Schuldgefühle) fort. Das sie so verwirrende zweite Bild kamjedesmal, wenn sie an das Heilige Herz dachte, hartnäckig wieder zurück; langsam kam in ihr der Verdacht auf, es sei vom Teufel geschickt, um sie von der Meditation abzuhalten.
    An einem Wochenende, an dem sie auf Urlaub von der Klosterschule bei ihren Eltern weilte, beschlossen diese, sie befände sich im rechten Alter, um in die römische Gesellschaft eingeführt zu werden. (Tatsächlich hatten sie, wie alle wohlhabenden reichen Römer, längst entschieden, welche ihrer Töchter sie der Kirche geben würden—und sie war es nicht. Darum diese frühe Einführung in das dolce vita.) Eine der herausragenden Zierden Roms zu jener Zeit war der «exzentrische internationale Businessmann» Mister Hagbard Celine, und er war an jener Party anwesend, zu der man Miss Portinari an diesem Abend ausführte.
    Es war so gegen elf, und sie hatte vielleicht schon etwas zuviel Piper Heidsieck konsumiert, als sie sich nahe einer Gruppe von Gästen fand, die begierig einer Geschichte lauschten, die der merkwürdige Celine ihnen erzählte. Miss Portinari fragte sich, was dieser seltsame Kauz wohl zu erzählen haben mochte - bekanntermaßen war er noch zynischer und materialistischer als jeder andere internationale Geldschneider, und Miss Portinari war zu jener Zeit eine konservativ-katholische Idealistin, die Kapitalisten noch schrecklicher fand als Sozialisten. Still stimmte sie sich auf seine Worte ein; er sprach Englisch, und sie verstand die Sprache wie ihre eigene.
    «» zitierte Hagbard, «< mit zwei schönen Frauen, die dich begehren, wie kannst du da allein in deinem Zimmer sitzen und dir einen abgehen lassen ?»
    Wütend errötete Miss Portinari und trank noch etwas Champagner, um es zu verbergen. Schon haßte sie diesen Mann und wußte, daß sie ihm bei der ersten sich bietenden Gelegenheit ihre Unschuld lassen würde; solcher Komplexität sind katholische heranwachsende Intellektuelle fähig.
    «Und der Junge erwiderte», fuhr Hagbard fort, ««Ich denke, du hast da gerade deine eigene Frage beantwortet, Mutter. >»
    Schockiertes Schweigen folgte.
    «Der Fall ist ziemlich typisch», fügte Hagbard gleichgültig hinzu und war offensichtlich erschöpft. « Professor Freud berichtet sogar von noch aufregenderen Familiendramen.»
    « Ich verstehe nicht

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