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Illusion - das Zeichen der Nacht

Illusion - das Zeichen der Nacht

Titel: Illusion - das Zeichen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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sie sagen.«
    »Du verstehst es nicht. Ich habe ihn gesehen! Ich habe mit eigenen Augen gesehen, in was er sich verwandelt hat. Das war er, ich habe es ganz deutlich gespürt. Aber gleichzeitig … war es ein Monster.«
    »Ich weiß. Ich habe es auch gesehen, ich war ja dabei, als dieser Nosferatu sich über ihn hergemacht hat. Ich hätte es sogar … Ich glaube, ich hätte es sogar verhindern können.«
    Seine Augen starrten ausdruckslos Richtung Fenster, hinter dem die Lichter der Stadt zu sehen waren.
    Plötzlich schien er neue Hoffnung zu schöpfen. »Vor einer Weile, als ich den Wächtern erzählt habe, was in der Villa passiert ist, hat Corvino etwas Seltsames gesagt. Er meinte, das Geheimnis des Buchs bestünde darin, dass niemand es lesen kann, wenn er es nicht vorher geschrieben hat. Dass man das Buch überhaupt erst dadurch erschafft, dass man es sucht.«
    »Wie bitte? Wir sind doch nicht die Einzigen, die es suchen, denk an Yadia und an Harold und seine Leute.«
    »Ja, aber Alex und du, ihr seid etwas Besonderes. Deshalb hat Argo sich euch ausgesucht. Weil er wusste, dass ihr mehr seht als andere.«
    »Laut Corvino war das aber nicht der Grund, dass Argo uns in diese Geschichte hineingezogen hat. Angeblich wollte er uns aus dem Weg räumen.«
    »Corvino hat keine Ahnung«, widersprach David. »Er weiß nur, was Arawn ihm erzählt hat, und Arawn war höchstwahrscheinlich nicht daran interessiert, dass die anderen Wächter die ganze Wahrheit darüber erfahren, wie es ihm mit dem Buch der Schöpfung ergangen ist. Er war überzeugt, dass das Buch extrem gefährlich ist, und ihm ging es einzig und allein darum zu verhindern, dass jemand es lesen konnte.«
    »Das hatte bestimmt seinen Grund«, überlegte Jana. »Er hat einen Teil gelesen, genug, um sich mit Entsetzen davon abzuwenden.«
    »Genau deshalb war er auf dem Holzweg: weil er nur einen Teil kannte.« Davids Augen funkelten. »Vorhin hat Yadia uns doch erzählt, Argo hätte verlangt, er solle Alex und dich an zwei verschiedene Orte bringen. Ich habe es so verstanden, dass jeder von euch einen Teil des Buchs lesen sollte.«
    »Ja, aber du hast ja Corvino gehört. Das war nur eine plumpe Falle.«
    »Und wenn Corvino sich täuscht? Vielleicht war Argo ja wirklich überzeugt, dass er euch beide braucht. Das Buch wird dadurch erschaffen, dass man es sucht. Und ihr beide wusstet, wie ihr die Suche anpacken solltet. Ihr hattet spontane Visionen, sogar schon bevor Argo und Yadia auftauchten.«
    »Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst.« Jana wirkte leicht genervt. »Ich habe dir doch schon gesagt, dass die Hälfte des Buchs, die angeblich ich lesen sollte, sich nicht in dem Raum mit dem Golem befand. Dort war nichts von Interesse.«
    »Natürlich nicht. Das Buch war nicht dort, weil du es noch nicht geschaffen hattest. Ich sage es noch einmal, das Buch wird dadurch erschaffen, dass man es sucht. Ich glaube, das ist der Schlüssel zu der ganzen Sache.«
    »Dann besteht das Buch wirklich aus zwei Teilen? Aber das hat nichts mit dem zu tun, was Argo uns erzählt hat, und auch nichts mit dem, was die Wächter glauben. Du hast sie ja vorhin gehört: Argo sollte den Nosferatu bewachen. Sie sind überzeugt, dass der Nosferatu das komplette Buch enthält.«
    »Dann irren sie sich.« David rieb sich nachdenklich über die Hand im Handschuh. »Es gibt noch eine andere Medu-Legende über alte Bücher. Ich bin durch Zufall in Pertinax’ Bibliothek darauf gestoßen, als ich Informationen über Dajedi gesucht habe. Auf den ersten Blick hat sie keine Beziehung zum Buch der Schöpfung, aber …«
    »Was für eine Legende ist das?«
    »Sie handelt von zwei geheimen Büchern der Kurilen: dem Buch des Todes und dem Buch des Lebens. Der alten Sage zufolge kann man ihren Sinn nur erfassen, wenn man beide Bücher gelesen hat. Aber das Buch des Todes muss ein Mann lesen und das Buch des Lebens eine Frau. Und wenn der Mann und die Frau ihr Wissen miteinander teilen, erfahren beide das Geheimnis der Welt.«
    »Das Buch der Schöpfung!«
    Die beiden Geschwister sahen sich an. Janas Lippen bogen sich zu einem schwachen Lächeln. »Das könnte passen. Um das Buch zu erschaffen, reicht es nicht, es zu lesen. Man muss sich darüber austauschen, was man liest. Man muss durch eine andere Person die andere Hälfte entdecken.«
    »Deswegen ist Argo auf Alex und dich gekommen. Ihr beide hattet zur Genüge euer außergewöhnliches Talent zu Visionen bewiesen und ihr beide liebt

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