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Illusion - das Zeichen der Nacht

Illusion - das Zeichen der Nacht

Titel: Illusion - das Zeichen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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euch.«
    Langsam wich das Lächeln von Janas Lippen. »Aber das hilft uns nicht dabei, Alex zu retten. Wenn der Nosferatu das Buch des Todes ist, sieht es nicht gut für Alex aus. Dieses Wesen hat einen eigenen Willen und wird ihn nicht so einfach freigeben.«
    »Schon. Aber ich dachte …« David unterbrach sich, unsicher, ob er weitersprechen sollte oder nicht.
    »Spuck’s aus, egal, was es ist«, drängte Jana. »Ich kann eine Menge vertragen, das weißt du doch.«
    »Na gut.« David schluckte. »In der Legende, die ich gelesen habe, hieß es, dass das Buch des Todes das Buch des Lebens hasst. Ich dachte, wenn der Nosferatu einen eigenen Willen hat, wie du sagst, will er bestimmt um jeden Preis vermeiden, dass die andere Hälfte des Buchs auftaucht. Denn wenn die beiden Hälften zusammengebracht werden, bedeutet das für ihn das Aus. Verstehst du, was ich meine?«
    »Ja. Der Nosferatu hasst das Buch des Lebens. Das heißt, er hasst mich.«
    »Du stellst eine Bedrohung für ihn dar. Deshalb war er hinter dir her. Deshalb hat er versucht, dich umzubringen.«
    »Aber … aber Alex hätte es verhindert. Das heißt, wenn er nach wie vor Alex wäre.«
    »Er ist gefangen, Jana.« David strich seiner Schwester mit der gesunden Hand eine Strähne aus der Stirn. »Ihm bleibt nichts anderes übrig. Aber vielleicht können wir ihm helfen. Nirgendwo steht geschrieben, dass das Buch des Todes das Buch des Lebens besiegen muss.«
    »Dass du es nicht gelesen hast, muss nicht heißen, dass es nicht doch irgendwo steht«, spottete Jana bedrückt. »Außerdem, was ist das Buch des Lebens, David? Wo ist es? Soll ich es angeblich haben?«
    David überlegte kurz, bevor er antwortete.
    »Wir werden es erkennen, wenn wir es vor uns haben«, sagte er schließlich in einem Ton, der zuversichtlich klingen sollte. »Vielleicht entsteht es erst, wenn es mit der anderen Hälfte konfrontiert wird.«
    »Schon möglich«, pflichtete Jana bei. »Dann müsste ich noch einmal zu dem Nosferatu. Wenn er mich umbringen will, so wie du sagst, muss ich vielleicht nicht lange warten. Dann sucht er mich schon.«
    »Das hier ist ein geschützter Ort, Jana. Die Wächter sind immer noch mächtig. Solange du hier bist, glaube ich nicht, dass er dich finden kann.«
    »Ich will aber, dass er mich findet«, widersprach Jana erschrocken. »Jetzt sogar noch mehr als vorher. Was kann ich tun, damit er mich findet, David?«
    Ihr Bruder musterte sie mehrere Sekunden mit seinen rätselhaften grünen Augen. »Ich weiß es nicht. Und selbst wenn ich es wüsste, würde ich es dir nicht sagen, glaube ich. Aber ich habe eine Bitte an dich: Ganz egal, was passiert, geh auf keinen Fall hinaus, um ihn zu suchen. Erwarte ihn hier. Im Palast bist du in Sicherheit. Ich flehe dich an, Jana. Du darfst kein Risiko eingehen, ich brauche dich schließlich! Versprichst du mir, dass du den Palast nicht verlässt?«
    Jana nickte, ernster und blasser denn je. »Ich verspreche dir, dass ich vierundzwanzig Stunden warte«, antwortete sie mit rauer Stimme. »Wenn das Monster mich in den nächsten vierundzwanzig Stunden nicht findet, mache ich mich auf die Suche nach ihm.«
    —
    Nachdem David in sein Zimmer gegangen war, schaltete Jana den Laptop ein und stellte ihn auf den Frisiertisch. Der Spiegel in dem wertvollen Rokokomöbel störte sie, aber es war der einzige Ort im Raum, wo man relativ bequem schreiben konnte.
    Sie musste ihre Gedanken ordnen, alles festhalten, was Corvino, Yadia und David ihr in den letzten Stunden über das Buch der Schöpfung erzählt hatten, um klare Schlüsse daraus zu ziehen. Sie notierte sorgfältig Corvinos Hypothese, dass das Buch von denen geschaffen wurde, die danach suchten, Yadias Bericht über die Anweisungen, die Argo ihm gegeben hatte, die Legende, die David ihr über die Zwillingsbücher erzählt hatte, das des Lebens und das des Todes.
    Irgendwas an alldem passte nicht zusammen, aber sie kam nicht darauf, was es war. Die saubere Aufstellung mit allen Informationen über das Buch sah sie vom Display aus herausfordernd an. Dort hatte alles seinen Platz und seine Gewichtung – alles außer Alex und ihr. Sie waren die beiden Unbekannten in dieser Gleichung, die sich aus alten Legenden und Prophezeiungen zusammensetzte. Zwei Fragezeichen, von denen sie nicht wusste, wo sie sie unterbringen sollte.
    Entmutigt schaltete Jana den Computer aus und packte ihn weg. Die Nacht lag wie Blei über der Stadt, aber sie hatte so konzentriert auf den Bildschirm

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