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Illusion - das Zeichen der Nacht

Illusion - das Zeichen der Nacht

Titel: Illusion - das Zeichen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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nachdenklich. »Genau als ich meine Vision hatte …«
    »Wovon redest du?«
    Jana musterte lange das kantige Gesicht ihres Bruders, seine grünen, neugierigen Augen. »Ich kann dir keine Details erzählen, aber durch eine Information von Argo bin ich an einen Ort gelangt, wo ich eine Vision hatte. Und darin ging es um die heilige Höhle.«
    »So eine Vision kannst du nicht allein ausgelöst haben.« David war ganz aufgeregt. »Los, sag schon, was war das für ein Ort?«
    Jana biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte ihren Schwur nicht brechen, aber andererseits musste sie jemanden einweihen. Sie war hinter etwas her, was sehr wichtig werden konnte – und wahrscheinlich auch sehr gefährlich. Wenn ihr etwas zustieß, musste unbedingt eine Person ihres Vertrauens wissen, was los war. Dabei hatte sie eigentlich an Alex gedacht, aber sie konnte nicht länger warten, bis er sich meldete. Und David vertraute sie voll und ganz.
    Außerdem steckte er in gewisser Weise jetzt schon in der Sache drin. Die Vision, die er gehabt hatte, war kein Zufall. Sie beide waren durch ihre Magie sehr eng miteinander verbunden und das, was sie bei ihrer Rückkehr in die heilige Höhle erlebt hatte, war teilweise auch bei ihm angekommen. Er hatte das Recht, die Wahrheit zu erfahren.
    »Da war ein Video«, erklärte sie. »Darin war ein Magier zu sehen, der sich verbrannt hat und dann aus der Asche wieder auferstanden ist. Wie eine Art Phönix. Yadia behauptet, das Ganze wäre ein Trick, eine Inszenierung, aber da bin ich mir nicht so sicher.«
    »Langsam, ich verstehe kein Wort«, unterbrach ihr Bruder. »Wer ist Yadia?«
    Jana seufzte. »Der Kopfgeldjäger, der Argo geschnappt hat. Die Varulf haben bei meinem Gespräch mit Argo zur Bedingung gemacht, dass er dabei ist. Er hat sich einfach nicht abschütteln lassen. Das ist ein cleverer Typ, aber ich glaube nicht, dass wir uns um ihn kümmern müssen.«
    »Er hat also das Video mit dir gesehen. Was hat das mit der Vision zu tun?«
    »In dem Video habe ich in einem Spiegel einen merkwürdigen Lichtfleck bemerkt. Ich habe die Hand daraufgelegt und da bekam ich die Vision. Hinter der Kamera muss bei der Aufnahme ein sehr mächtiger Gegenstand gewesen sein. Ich habe überlegt, ob es vielleicht ein Buch aus der Bibliothek der Kurilen war. Ich bin noch mal zu Argo gegangen, um ihn danach zu fragen – und stell dir vor, er hat es mir bestätigt.«
    »Ein Buch der Kurilen?« David hob die Augenbrauen. »Das, was Alex im Turm der Winde entdeckt hat?«
    »Das Schachbrett? Nein, das glaube ich nicht. Als der Turm verschwand, war auch das Buch weg. Keine Ahnung, wo es jetzt ist, aber ich glaube nicht, dass es dasselbe ist.«
    »Aber möglich wäre es schon. Überleg doch mal, es können nicht noch viel mehr Kurilen-Bücher irgendwo versteckt sein.«
    »Argo behauptet, dieses Buch stammt nicht von den Kurilen, sondern ist noch viel älter. Er nennt es das ›Buch der Schöpfung‹. Angeblich haben die Kurilen nur eine Kopie davon angefertigt. Was ich gesehen habe, war das Spiegelbild dieser Kopie. Das ist zumindest seine Version.«
    »Und das Spiegelbild einer Kopie hat dich in die heilige Höhle versetzt?« David lachte. »Dann möchte ich gar nicht wissen, was das Original bewirken kann!«
    »Mach dich darüber nicht lustig«, schimpfte seine Schwester. »Irgendwas war da, da bin ich mir sicher. Etwas außergewöhnlich Mächtiges … Und ich will herausfinden, was es war. Du kennst dich in der alten Mythologie besser aus als ich. Früher hast du dich für deine Tattoos doch von alten Medu-Legenden inspirieren lassen. Hast du schon mal von diesem Buch gehört?«
    »Dem Buch der Schöpfung?« David überlegte einen Moment. »Nein, noch nie. Was hat Argo dir erzählt?«
    Jana zögerte. Sie musste die ganze Zeit an ihren Schwur denken. Aber wenn man die heilige Formel wörtlich nahm, hatte sie sich nur verpflichtet, nicht die Adresse in Venedig zu verraten, die Argo ihr genannt hatte. Bei allem anderen handelte es sich streng genommen um ihre eigenen Schlussfolgerungen – und die hatte der alte Wächter ihr bestätigt.
    Diese Argumentation war nicht besonders einleuchtend, aber nur so ließen sich ihre Skrupel wegschieben. Außerdem – wenn sie David ein Geheimnis anvertraute, war es fast das Gleiche, als würde sie es für sich behalten. David war ihr Bruder und würde nichts tun, was ihr schaden konnte.
    »Er hat gar nicht so viel erzählt«, antwortete sie und beobachtete dabei ihren Bruder, dessen

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