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Illusion - das Zeichen der Nacht

Illusion - das Zeichen der Nacht

Titel: Illusion - das Zeichen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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Bild immer mit leichter Verzögerung bei ihr ankam. »Er sagte, das Buch gäbe es schon viel länger als die Kurilen und manche Leute glaubten, es hätte die Welt erschaffen. Er behauptet, es könnte einem Menschen das Leben zurückgeben … und einem Unsterblichen die Unsterblichkeit.«
    David schnalzte mit der Zunge. Das Geräusch ertönte aus Janas Computer, als Davids Mundbewegung auf dem Bildschirm bereits vorbei war. »Er nimmt dich auf den Arm. Oder er macht sich selbst was vor. So was würde nicht einmal ein Kurilen-Buch fertigbringen.«
    »Du hast dieses Video nicht gesehen. Ich könnte schwören, dass der Typ sich darin wirklich verbrennt und nachher aus seiner Asche aufersteht.«
    »Wer ist das? Weißt du das?«
    Jana nickte. »Ein menschlicher Magier namens Armand.«
    »Du solltest ihn suchen«, meinte David. »Vielleicht weiß der Typ noch mehr. Was wollte Argo für seine Information haben? Irgendwas hat er doch bestimmt verlangt.«
    »Ich soll ihm zur Flucht verhelfen.«
    Diesmal waren Davids Lachsalve und sein Bild synchron. »Du sollst ihm zur Flucht verhelfen? Der tickt ja nicht mehr ganz richtig. Glaubt er wirklich, dass du so dumm bist und ihm in die Falle gehst?«
    Janas ernstes Gesicht brachte das Gelächter ihres Bruders zum Verstummen.
    »Du überlegst es dir ernsthaft.« David starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Webcam. »Ich fasse es nicht, du überlegst es dir ernsthaft.«
    »Warum denn nicht?«, fragte Jana zurückhaltend. »Ich habe es satt, immer das zu tun, was alle von mir verlangen. Es ist viel passiert, aber du und ich tragen nach wie vor Verantwortung. Besonders ich. Ich bin immer noch die Anführerin der Agmar.«
    »Und was hat das damit zu tun?« David wirkte alarmiert. »Eben wegen deiner Verantwortung solltest du noch vorsichtiger sein.«
    »Argo meint es ernst«, gab Jana zurück. »Er wusste von Anfang an, dass ich ihm misstrauen würde, und trotzdem hat er sich an mich gewandt. Kapierst du nicht? Ihm zu misstrauen, ist leicht, das würde jeder tun.«
    »Außer dir …«
    »Blödmann. Natürlich misstraue ich ihm, aber ich würde trotzdem gern herausfinden, was hinter der Geschichte steckt. Selbst wenn ich ihn aus dem Palast schleuse, lasse ich ihn nicht aus den Augen. Er ist sehr schwach, er wird mir nicht entwischen.«
    »Was ist, hat er dich verhext oder was?«
    Jana sah ihren Bruder eindringlich an, bevor sie antwortete. »Ich habe nicht gesagt, dass ich es auch wirklich tun werde. Er hat mir einen weiteren Beweis angeboten. Er sagt, wenn ich den gesehen habe, hätte ich keine Zweifel mehr. Das müsste heute Nacht sein.«
    »Was ist es denn? Noch eine Vision?«
    Jana stand auf, ging zu ihrem Nachttisch und öffnete die Schublade. Sie nahm einen schwarzen Schal mit hellgrünen Stickereien heraus. Dann setzte sie sich wieder vor den Bildschirm und faltete den Schal vorsichtig auseinander, bis der Gegenstand zum Vorschein kam, der darin eingepackt war.
    »Was ist denn das?« David kniff die Augen zusammen, um besser zu sehen. »Sieht aus wie ein kleiner Ball.«
    »Es ist ein Auge.« Jana sah die Kugel angewidert an. »Eins der Augen von Argos Flügeln. Er hat gesagt, ich soll es schlucken, sobald es dunkel ist, aber ich weiß nicht, ob ich es überhaupt runterkriegen würde.«
    Ihr Blick wanderte langsam zum Bildschirm, von dem David sie mit entgeisterter Miene anstarrte. »Komm bloß nicht auf die Idee, das zu schlucken, Jana«, sagte er mit belegter Stimme. »Bist du verrückt? Es könnte Gift sein oder noch schlimmer, ein Zauber … Du bist doch nicht so leichtsinnig, das zu schlucken.«
    Jana zuckte die Achseln. »Es ist widerlich«, gab sie zu. »Aber was ist, wenn es wirklich Visionen auslösen kann? So eine Chance darf ich mir nicht entgehen lassen.«
    »Klar darfst du das.« David war außer sich, was sehr selten bei ihm vorkam. »Du musst mir versprechen, dass du dieses Ding nicht schluckst. Ich lasse dich erst in Ruhe, wenn du es mir hoch und heilig versprochen hast. Bitte, Jana …«
    Sie sah ihn halb verblüfft, halb belustigt an. »Meinst du nicht, du übertreibst ein bisschen? Von mir aus kannst du ruhig ab und zu den großen Bruder spielen, aber das geht jetzt zu weit.«
    »Ich gehe zu weit? Wohl kaum. Mal ehrlich, was hält Alex von der ganzen Sache?«
    Im ersten Moment ließ Jana sich anmerken, wie sehrdiese Frage sie traf. »Alex weiß von nichts«, erwiderte sie mit matter Stimme. »Aber ich glaube nicht, dass das viel ausmacht …«
    »Willst du es

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