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Illusion - das Zeichen der Nacht

Illusion - das Zeichen der Nacht

Titel: Illusion - das Zeichen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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Zimmer?« Er drehte sich mit fragender Miene zu Alex um. »Seit wann seid ihr so förmlich?«
    »Das … das ist eine lange Geschichte. Sag mal, was machst du eigentlich hier?«
    David ließ sich auf einen der Sessel an der Fensterfront fallen, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er war außer Atem, offenbar hatte er sich sehr beeilt. Seine rechte Hand in dem schwarzen Handschuh lag seltsam abgeknickt auf seinem Schoß.
    »Wo ist Jana?«, fragte er schließlich, machte die Augen auf und sah Alex an. »Ich bin um die halbe Welt gereist, um ihr eine Nachricht zu überbringen.«
    »Eine Nachricht? Worum geht’s denn?«
    David hob die Augenbrauen. »Ach komm, Alex, worum soll es schon gehen? Natürlich um dieses verflixte Kurilen-Buch. Ich weiß, dass du auch dahinter her bist, tu also nicht, als hättest du keine Ahnung.«
    »Wenn du Jana suchst, verschwendest du deine Zeit«, erwiderte Alex, verärgert über den forschen Ton des Besuchers. »Sie ist heute Morgen abgereist. Soweit ich weiß, ist sie wieder nach Hause geflogen.«
    »Sie hat dir nicht gesagt, wo sie hinwollte?«, fragte David verwundert.
    »Sie hat mir nicht mal gesagt, dass sie überhaupt fortwollte. Anscheinend hatte sie es ziemlich eilig.«
    David warf einen Seitenblick auf das ungemachte Bett, sagte jedoch nichts.
    Ein paar Minuten lang saßen sie stumm da.
    »Tut mir leid, dass du ganz umsonst hergekommen bist«, sagte Alex schließlich.
    Davids Miene geriet in Bewegung. »Machst du Witze? Jetzt, wo ich in diese Geschichte eingestiegen bin, bleibe ich bis zum Schluss dabei. Du weißt alles, oder? Mir wurde gesagt, du hättest dich in Vicenza umgehört.«
    »Von wem weißt du das?« Alex sah ihn verblüfft an. »Das habe ich Jana erst gestern Abend erzählt.«
    »Wir Medu sind immer noch sehr gut organisiert, trotz der … der Veränderungen. Als ich erst einmal die Spur dieses Armand Montvalier gefunden hatte, musste ich nur ein bisschen herumtelefonieren. In Vicenza leben ein paar Agmar-Familien. Sie waren sofort zur Mithilfe bereit, das kannst du dir ja denken.«
    Alex wirkte nicht recht überzeugt. »Erzählst du mir, was du weißt?«
    David nickte sofort. »Keine Spielchen diesmal, Alex. Diese Sache ist mir ein paar Nummern zu groß. Und nicht nur mir, sondern uns allen.«
    Alex sah zu dem Spalt an der Balkontür, durch den das Licht hereinfiel. »Ich weiß«, seufzte er. »Aber noch können wir die Finger davon lassen. Im Grunde glaube ich, Jana hat die beste Entscheidung getroffen. Ich weiß fast nichts über dieses Buch, nur dass es wahnsinnig gefährlich ist.«
    »Ja und genau deswegen müssen wir weiter danach suchen. Wir sind nicht die Einzigen, Alex. Wegen Argo und diesem Yadia, der ihn geschnappt hat, sind die Varulf auch hinter ihm her. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn sie es vor uns finden würden.«
    »Wahrscheinlich würden sie es nicht überleben. Und nicht nur sie …«
    »Oder es würde ihnen ungeheure Macht verleihen. Deshalb müssen wir ihnen zuvorkommen. Wir haben in letzter Zeit schon genug einstecken müssen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn Glaukos zum Oberhaupt aller Klane aufsteigen würde.«
    »Aber wir wissen doch nicht einmal, wo wir mit der Suche anfangen sollen«, wandte Alex ein. »Die Visionen geben keine konkreten Hinweise her, zumindest meine nicht.«
    »Die Visionen sind nur Vorboten, Ausgangspunkte für die Suche. Und die habe ich dann auch gestartet. Ich habe zwölf Stunden am Stück in Pertinax’ alten Büchern geblättert und irgendwann habe ich gefunden, was ich wollte. Die Spur dieses Magiers, dieses Armand Montvalier.«
    »In Pertinax’ Bibliothek?«, wunderte sich Alex.
    »Zum Teil. Den Rest habe ich wie gesagt über meine Kontakte in Erfahrung gebracht. Die Geschichte dieses Typen ist höchst merkwürdig, vor allem in den letzten Monaten.«
    »Du meinst Armand?«
    David nickte und hielt Alex’ Blick stand. »Bis vor knapp sechs Monaten war er nur ein mittelmäßiger Magier, der kaum genug Geld verdiente, um von einer Pension in die nächste zu ziehen. Aber in letzter Zeit muss es eine glückliche Wendung gegeben haben. Innerhalb von wenigen Wochen hat er ein riesiges Vermögen angehäuft, eines der größten Italiens.«
    »Vielleicht hat er im Lotto gewonnen. Er behauptet, er könne die sechs Richtigen vorhersagen.«
    »Red keinen Blödsinn, Alex. Vor seiner ›Verwandlung‹ hat dieser Typ höchstens ein paar bunte Taschentücher aus dem Ärmel gezaubert.

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