Iloo - Die andere Welt (German Edition)
Boden eingeschlagen wäre.«
»Hat er sonst noch etwas beobachtet?«, wollte Rainer wissen.
»Er ist sich nicht ganz sicher, weil seine Augen geblendet waren, aber er glaubt, dass er irgendein Fluggerät gesehen hat. Genau erkannt hat er es nicht, und als er sein Fernrohr endlich eingestellt hatte, war nichts mehr zu sehen.«
»Aber er ist sich sicher, dass dort etwas am Himmel war?«
»Ja«, sagte Gumak schlicht.
»Dann sollten wir überlegen, ob wir mit der 'Komet 2' nicht einen weiteren Testflug unternehmen – in westlicher Richtung. Doch dieses Mal will ich mit dabei sein.«
Rainer informierte Sinnu und Keetok darüber, dass sie sich bereithalten sollten, um einen weiteren Flug mit der 'Komet 2' zu machen.
Innilu hatte mitbekommen, wie Rainer den Flug angeordnet hatte.
»Du hast geklungen, als wolltest du diesmal mitfliefen«, sagte sie.
»Ja Schatz, ich werde diesen Flug begleiten«, antwortete er. »Ich hab so ein unbestimmtes Gefühl, als wenn uns noch eine große Überraschung bevorsteht.«
»Du liebst es, in Rätseln zu sprechen, Geliebter«, sagte sie. »Aber wenn du fliegst, komme ich mit dir.«
»Das kommt überhaupt nicht infrage! Was soll aus den Kindern werden, wenn etwas passiert?«
»Was erwartest du denn, was passieren könnte?«, fragte Innilu heftig zurück. »Ich denke, Sinnu hat bewiesen, dass das Flugzeug sicher ist. Die Kinder sind heute bis abends in der Kinderkrippe. Ich werde dich begleiten.«
Rainer sah das Funkeln in Innilus Augen und wusste, dass es hier nichts mehr zu diskutieren gab. Innilu würde auf jeden Fall mitkommen.
»Ich möchte doch nur, dass dir nichts geschieht«, argumentierte Rainer schwach. »Natürlich hab ich dich gern dabei.«
»Du kannst mich nicht in Nestwolle packen«, sagte Innilu. »Find dich damit ab, dass du eine Partnerin hast, die sich nicht in die Sicherheit der eigenen Wände zurückziehen wird.«
Rainer drückte Innilu kurz an sich und lief mit ihr an der Hand zum Flugplatz. Dort angekommen sahen sie, dass man das Flugzeug bereits aus der Halle gerollt hatte. Sinnu schien kein Zuhause zu haben, denn sie war bereits wieder hinter den Scheiben des Cockpits zu sehen, wie sie die Systeme checkte. Keetok lief unter der Maschine herum und kontrollierte das Flugzeug von außen. Einige Mitarbeiter aus der Montagehalle schoben eine Treppe auf Rädern an die Außenluke der 'Komet 2' heran. So konnten Rainer und Innilu die Passagierzelle bequem erreichen.
Innilu blickte skeptisch auf die vielen Kabel und Drähte, die überall offen auf der Innenwand verlegt waren. Es machte alles einen provisorischen Eindruck. Sinnu kam aus dem Cockpit auf sie zu. »Innilu, schön, dich hier an Bord meines Babys zu sehen.«
Die beiden Frauen begrüßten sich herzlich.
»Mach dir keine Gedanken wegen der fehlenden Verkleidungen und Sitzplätze, Innilu«, sagte Sinnu. »Wir hatten noch keine Zeit, uns darum zu kümmern. Ihr könnt bei mir vorn im Cockpit sitzen. Den Sessel des Kopiloten brauch ich für Keetok, aber wir haben noch zwei weitere Sitzgelegenheiten und einen Notsitz. Kommt einfach mit.«
Sie folgten Sinnu in ihr Reich – das Cockpit. Innilu war äußerst beeindruckt von der Fülle der Instrumente, die hier installiert waren. »Meine Güte, Sinnu! Hier steigst du durch?«, fragte Innilu ihre Freundin. »Die Instrumente an Bord der Komet waren ja ein Witz dagegen.«
»Da geb ich dir Recht. Aber ein Flugzeug ist etwas ganz anderes. Es gibt so ungeheuer vieles zu beachten. Und man darf nicht vergessen, dass ein Flugzeug schwerer ist als Luft. Man muss halt sicherstellen, dass bestimmte Fehler nicht gemacht werden. Aber jetzt setzt euch einfach dort hin und schnallt euch mit den Gurten am Sitz fest. Es rumpelt beim Start gehörig.«
Keetok kam ebenfalls ins Cockpit und begrüßte seinen Ältesten und dessen Frau, dann ließ es sich auf den zweiten Pilotensitz gleiten und schnallte sich an.
»Alles in Ordnung unten?«, fragte Sinnu.
»In allerbester Ordnung«, bestätigte Keetok. »Wir können loslegen.«
»Ok«, sagte Sinnu. »Elektrostart.«
Keetok drückte einen Knopf.
»Elektrostart erfolgt.«
Sie hörten ein leises Brummen, das von den Propellern kam, die durch Elektromotoren in Schwung gebracht wurden.
»Drehzahl erreicht«, gab Keetok bekannt.
»Zündung!«, rief Sinnu und drückte einen rot markierten Knopf.
Das Brummen wurde nun durch ein Knattern und dann allmählich durch ein dauerhaftes Donnern ersetzt.
»Ist etwas passiert?«, wollte
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