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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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der die Stromzufuhr trennen sollte, doch er klemmte. Das Sichtfeld, welches Iloo zeigte, wurde größer und größer. Sebastian schlug mit aller Kraft auf den Hebel.
    »Vanessa, die Kippschalter!«, rief er. Vanessa, die bis jetzt entsetzt und regungslos verfolgt hatte, was um sie herum geschah, schien von weit her zurückzukehren. Schnell griff sie zur Seite, um den Stromzufluss aus der Helikopterturbine zu unterbrechen, doch es war bereits zu spät.
    Grelles Licht schien sie alle zu umgeben, als das Fokusfeld ausuferte und sie alle mit einschloss. Sie fühlten, wie kleine Stromstöße ihre Körper traktierten und es schmerzte. Alle schrien durcheinander. Dann spürten sie, dass mit dem Helikopter etwas nicht stimmte.
    »Verdammt, was ist da hinten los?«, brüllte Tammo, der mit den Kontrollen seines Fliegers kämpfte. Der Helikopter spielte total verrückt. Er drehte sich um seine Achse und verlor dabei dramatisch an Höhe.
    »Ich bekomm ihn nicht unter Kontrolle!«, schrie er in das Mikrofon. »Haltet euch fest, ich fürchte, wir stürzen ab!«
    »Mein Gott!«, rief Vanessa und klammerte sich an Sebastian. »Bitte lass uns nicht sterben müssen.«
    Inolak hatte Eva in den Arm genommen und presste sie fest an sich. Er spürte, wie die Angst in ihm hochkroch. Er schloss die Augen und erwartete den Aufschlag, als Tammo rief: »Entspannt euch, ich hab ihn wieder unter Kontrolle!«
    Die heftigen Drehbewegungen des Helikopters hörten auf und das Motorgeräusch normalisierte sich. Die Vier im Laderaum atmeten heftig durch und konnten es kaum fassen, dass sie mit dem Leben davon gekommen waren.
    »Leute, wir haben ein weiteres Problem!«, rief Tammo von vorn.
    »Was gibt es denn noch?«, wollte Eva wissen.
    »Nun ja, vorhin bin ich jedenfalls noch nicht auf eine Küstenlinie zugeflogen«, sagte Tammo. »Jetzt befinden wir uns über einer Ebene, die mit dichten blühenden Büschen bewachsen ist und in etwa zehn Kilometern Entfernung seh ich das Meer.«
    Inolak riss die Augen auf. »Das klingt, als wenn ...« Er eilte zur vorderen Laderaumtür, die zum Cockpit führte. Er betrat das Cockpit und ließ sich auf den Sitz neben Tammo rutschen. Der Blick nach draußen war atemberaubend. Es war Inolak sofort klar, dass sie sich nicht mehr auf der Erde befanden, sondern auf Iloo. Irgendetwas musste bei der Fehlfunktion des Fernrohres passiert sein, und sie mitsamt dem Helikopter nach Iloo versetzt haben.
    »Das gibt's doch gar nicht«, entfuhr es ihm.
    Tammo blickte ihn von der Seite an. »Ist es das, wofür ich es halte?«
    Inolak nickte. »Ja, das ist Iloo.«
    »Verdammt!«, sagte Tammo. »Und jetzt?«
    »Ich hab keine Ahnung«, sagte Inolak.
    »Dann werde ich uns erst mal einen Landeplatz suchen und dort landen«, entschied Tammo. »Dann haben wir genug Gelegenheit, uns zu beraten, wie es weitergehen soll. Außerdem will ich unbedingt den Helikopter überprüfen.«

33. Auseinandersetzung und unerwarteter Besuch
     
    Es wurde eine sehr lange Nacht. Rainer hatte angeordnet, dass sämtliche Lichter von Synergie in dieser Nacht auszuschalten waren. Die Gildehäuser sollten nicht bereits von Weitem gesehen werden können. Wer auch immer einen der Pfeilewerfer tragen konnte, lag draußen in irgendeiner Mulde und schaute in die Richtung, aus der der Gegner erwartet wurde. Es war kalt und die Finger wurden allmählich steif. Innilu hatte es sich nicht nehmen lassen, an der Seite ihres Partners mit einem der Gewehre auf der Lauer zu liegen. Die Kinder waren sicher im Gildehaus und wurden von einer Freundin bewacht. Immer wieder erhoben sie sich und machten einige Übungen, um ihre Glieder geschmeidig zu halten, doch die Kälte machte ihnen zu schaffen.
    Dann ging über den fernen Gipfeln des Gebirges allmählich die Sonne auf. Die Ebene wurde in ein goldenes Licht getaucht und sie mussten sich an diese Helligkeit gewöhnen. Sie duckten sich tief in ihre Mulden, um von Weitem nicht gesehen zu werden. Da sahen sie ein Lichtsignal in der Ferne. Einer der Beobachter hatte das vereinbarte Zeichen gegeben. Die Gegner waren da.
    Nun durfte ihnen kein Fehler unterlaufen. Rainer nahm – wie auch alle anderen – sein Gewehr und lugte durch das Zielfernrohr - eine neue Erfindung der Techniker, die sie eigens für die Synergie-Wachmannschaften gefertigt hatten. Immer wieder suchte er den Horizont nach Anzeichen von Gegnern ab. Als er schließlich jemanden sah, war er erschreckt, wie nah sie ihnen bereits waren. Die Söldner waren Profis –

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