Iloo - Die andere Welt (German Edition)
bereits funktioniert - in meiner alten Welt. Und was den Berufszweig betrifft - ich bin Informatiker. Ich kann Betriebssysteme für elektrische Datenverarbeiter entwickeln, sowie Anwenderprogramme dafür. Keine andere Gilde hat das Wissen, diese Dienstleistung in absehbarer Zeit zu liefern. Wir werden unsere eigene Gilde haben, Innilu. Wir werden unser Leben selbst bestimmen können.«
»Dir ist klar, dass es riskant ist, was du vorhast?«, fragte Innilu. »Wenn auch nur eine Kleinigkeit in deinem Plan schief geht, wird Loomak deine Gildezugehörigkeit zu den Wissenschaftlern aufheben, bevor du in den Rat gewählt wirst. Damit würdest du keinen Sitz im Rat erhalten - und nur Ratsmitglieder können neue Gilden beantragen. Ich würde dir als Dienerin entzogen und bekäme einen neuen Herrn. Hast du das bedacht?«
»Ich bin mir der Risiken durchaus bewusst. Deshalb muss ich wissen, ob du mich dabei unterstützt, oder ob du dieses Risiko nicht eingehen willst.«
Innilu überlegte. »Warum nicht etwas wagen? Aber ich will Einzelheiten erfahren. Ich will wissen, worauf ich mich einlasse.«
Rainer rückte etwas von ihr ab und setzte sich ihr gegenüber. Er griff ihre Hände und begann zu erklären.
4. Der Flug zum Techniker-Turm
Einige Tage später machten sich Rainer und Innilu auf den Weg zur Luftschiff-Plattform. Rainer hatte einen Transfer zur Gilde der Techniker angemeldet. Auf dem Weg zum Aufzug trat ihnen Kebrak in den Weg.
»Hallo Inolak«, sagte er. »Wie ich hörte, fliegst du heute zur Techniker-Gilde?«
»Woher weißt du das, Kebrak?«
Kebrak kam näher, bis sein Gesicht ganz dicht vor Rainers Gesicht war.
»Wichtige Dinge sprechen sich halt herum«, sagte Kebrak mit samtweicher Stimme. »Man sagt, du hättest in letzter Zeit verdächtig viele Kontakte zu den Technikern und jetzt fliegst du sogar schon selbst hinüber.«
Er warf Innilu einen anzüglichen Blick zu. »Und über deine Beziehung zu dieser Dienerin wird auch geredet. Es würde mich nicht wundern, wenn Loomak es zum Thema einer der nächsten Gilde-Sitzungen machen würde.«
Rainer schob Kebrak etwas von sich weg. »Kebrak, wenn wir schon dabei sind, woher hast du meine Forschungsunterlagen, die du der Techniker-Gilde angeboten hast?«
Für einen kurzen Moment entgleisten Kebraks Gesichtszüge, dann hatte er sich wieder in der Gewalt und zeigte ein boshaftes Lächeln. »Wer hat dir denn diese Lügen gesteckt, Inolak? Du bist hier nicht der einzige Wissenschaftler, der großartige Arbeit leistet. Es ist richtig, dass ich den Technikern eine Lizenz angeboten habe, um meine weiteren Arbeiten zu finanzieren, aber es handelte sich um meine eigenen Forschungsergebnisse.«
»Für welches Projekt?«
»Wie? 'Welches Projekt'?«, entrüstete sich Kebrak. »Ich muss doch einem Gildemitglied nicht alle meine Arbeiten offenbaren.«
Rainer lächelte ihn provozierend an. »Das erwartet auch niemand, aber wie erklärst du dir, dass man sich auch erzählt, dass du keinen einzigen Kredit von den Technikern erhalten hast, weil deine Unterlagen unvollständig und damit unbrauchbar waren. Wie kann das sein bei Forschungen, die du selbst angestellt hast? Kann es sein, dass du etwas zu verbergen hast?«
Kebrak zog seine Augen zu Schlitzen zusammen und zischte: »Sei vorsichtig mit dem, was du sagst Inolak. Wenn ich Schwierigkeiten bekomme, wirst du sie auch bekommen. Lass dir das mit deinem Labor eine Warnung sein.«
»Was redest du da? Was willst du damit sagen?«
Kebrak wich zurück und wand sich zum Gehen. Er schien sich gar nicht schnell genug entfernen zu können.
»Ich hab gar nichts gesagt, Inolak. Leg dich nur nicht mit mir an«, rief er im Weggehen und verschwand hinter der nächsten Gangbiegung.
»Was meint er damit?«, fragte Innilu.
»Das frage ich mich auch gerade«, sagte Rainer. »Es klingt fast so, als hätte die Explosion andere Gründe, als wir bisher angenommen haben.«
»Nur, dass wir keine Möglichkeit besitzen, das jetzt noch festzustellen, nachdem das Labor renoviert worden ist.«
»Das ist wohl wahr«, sagte Rainer. »Es wird Zeit, dass wir unseren Plan durchführen. Also: auf zu den Technikern!«
Sie betraten den Aufzug und fuhren nach oben. In der nächsten Etage betrat Semlok - ein älterer Wissenschaftler aus der medizinischen Sektion – den Aufzug. Er nickte den Beiden kurz zu. »Inolak und Innilu, auf dem Weg zu den Technikern, nicht wahr?«
Rainer nickte.
»Spricht sich im Turm eigentlich alles so schnell
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