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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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sehr harmonisch, und bei der Ankunft am Turm der Techniker-Gilde wünschten Keetok und Sinnu ihnen alles Gute für ihre weitere Planung.
    Das Luftschiff verließen sie – wie sie es betreten hatten – über eine schwankende Brücke. Rainer fühlte sich erst wohler, als er wieder den festen Boden der Plattform unter seinen Füßen spürte. Sein Ansprechpartner bei den Technikern – Eluak – erwartete ihn bereits. Rainer konnte nur vermuten, dass es sich um Eluak handelte, da er ihn bisher noch nicht persönlich kennengelernt hatte. Als Inolak musste er aber schon oft hier gewesen sein, denn Eluak kam freudestrahlend auf ihn zu.
    »Schön, dich endlich mal wieder persönlich hier zu haben, Inolak«, rief er schon von Weitem.
    »Deine Pläne und Anweisungen waren überaus präzise. Du wirst staunen, was dieses bisschen Teklen und Obiten leisten können.«
    Rainer lachte. »Nicht so sehr, wie du gestaunt hast, denke ich. Ich war mir sicher, dass es funktioniert.«
    Eluak schlug Inolak mit der Hand auf die Schulter. »Kommt erst mal mit, ich muss es unbedingt jemandem zeigen, der etwas davon versteht.«
    Eluak führte sie zum, in jedem Turm vorhandenen, Aufzug. Auf der Ebene seiner Werkstätten stiegen sie aus, und er öffnete das Tor zu seinem Reich. Rainer staunte nicht schlecht. Im Gegensatz zu seinem eigenen Labor, das er für recht groß gehalten hatte, blickte er hier in eine regelrechte Halle. Überall waren Haltevorrichtungen für Gerätschaften sowie Regale, mit, auf den ersten Blick, nicht zuzuordnenden Werkzeugen und Maschinen. Eluak schob sie weiter in den hinteren Teil der Halle, wo einer seiner Mitarbeiter dabei war, einige Messgeräte aufzubauen.
    »Ich darf dir Inetak vorstellen, er ist mein Partner. Er versteht von diesen Dingen ebenso viel wie ich. Wir testen und entwickeln unsere Projekte stets gemeinsam.«
    Dann deutete er auf ein junges Mädchen, das schüchtern im Hintergrund stand und den Blick zu Boden gerichtet hatte. »Das ist Ibeelu. Man hat sie mir vor ein paar Tagen als Dienerin zugeteilt. Ich weiß überhaupt noch nicht, was ich mit ihr anfangen soll. Ich hatte bisher noch nie eine Dienerin – sie sind in unserer Gilde den oberen Rängen vorbehalten. Aber deine neue Erfindung hat meine Bedeutung in unserer Gilde deutlich gehoben. Wie geht Ihr bei den Wissenschaftlern mit Dienerinnen um?«
    »Das kann man nicht so generell beantworten, Eluak. Was siehst Du in ihr? Kannst Du mir das sagen?«
    Eluak sah Rainer verständnislos an. »Was meinst du damit? »Nun, sie ist ganz niedlich, wenn auch noch etwas jung. Sie spricht fast nie und blickt immer nur auf den Boden.«
    Eluak hob hilflos seine Arme. »Ich weiß wirklich nicht, was ich mit ihr soll.«
    »Vielleicht sollte ich einmal etwas dazu sagen«, mischte sich Innilu ein, was ihr einen missbilligenden Blick Eluaks einbrachte. Sie ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken.
    »Dieses Mädchen ist so erzogen worden, dass sie sich für minderwertig hält. Ihr Lebenszweck ist es, ihrem Herrn zu dienen – und du bist ihr Herr. Wenn du nicht zufrieden bist, kann sie bestraft werden. Also tut sie das, was sie gelernt hat: Den Blick zum Boden gerichtet und nur etwas tun, wenn der Herr es befiehlt.«
    »Aber Du bist scheinbar anders. Oder bist Du keine Dienerin, Innilu?«
    »Doch«, sagte Rainer. »Sie ist offiziell meine Dienerin, aber inoffiziell ist sie meine Assistentin – und – wer weiß, vielleicht eines Tages meine Partnerin.«
    Nun bekam Eluak den Mund nicht mehr zu. Das wäre revolutionär. Eluak sah zu Ibeelu hinüber, die sie entgeistert musterte und erst im letzten Moment den Blick wieder auf den Boden richtete. Eluak überlegte, dann fasste er einen Entschluss.
    »In meinen eigenen Werkstätten bin ich die oberste Instanz. Zumindest hier kann ich bestimmen, wie ich es haben will.«
    Er winkte Ibeelu zu sich, die sich beeilte, dem Wunsch ihres Herrn nachzukommen.
    »Also Ibeelu, Du hörst mir jetzt genau zu. Was auch immer außerhalb dieser Werkstatt von dir oder mir erwartet wird – das ist die Welt da draußen. Hier drin gelten andere Regeln. Ab sofort verbiete ich dir, den Blick zu Boden zu richten, als wärst du ein Niemand. Meine Anweisungen musst du allerdings auch weiterhin befolgen – aber es werden andere Anweisungen sein, als bisher. Interessierst du dich eigentlich für Technik?«
    Das Mädchen befolgte die Anweisung, nicht nach unten zu sehen und ihr Blick traf den Eluaks. Er schien es ernst zu meinen, denn sein Blick

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