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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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würde er schnell das Vertrauen der Ältesten verlieren und wäre dann keine Gefahr mehr. Doch vorerst mussten sie davon ausgehen, dass Kebrak intelligent genug war, zu entdecken, dass die Unterlagen lediglich ein Köder waren, den er für ihn ausgelegt hatte. - Sie verließen das Labor wieder und Rainer schloss es wieder mit dem Zahlenschloss ab, ohne jedoch den Code zu verändern. Kebrak sollte ruhig noch einmal nach Informationen suchen.

5. Erde I
     
    Als Inolak wieder zu denken begann, war das Erste, was er registrierte, Schmerz. Sein gesamter Körper fühlte sich an, als wäre er in Feuer getaucht worden. Es dauerte ein paar Minuten, bis seine Desorientierung etwas gewichen war und er wieder in der Lage war, über seine Situation nachzudenken. Es fiel ihm wieder ein: Er hatte in seinem Labor gestanden und war dabei, eine neue Metalllegierung auf ihre elektrischen Eigenschaften zu untersuchen. Seine Dienerin Innilu hatte er mit dem Auftrag weggeschickt, einen Kanister Säure von den Chemikern zu holen. Er war allein und wollte eben seinen Schreibblock vom Arbeitstisch nehmen, als ein feines Singen den Raum erfüllt hatte. Inolak hatte so ein Geräusch noch nie gehört und suchte nach seiner Quelle, als eine gewaltige Explosion sein Labor erschütterte. Eine Druckwelle erfasste ihn und warf ihn heftig gegen einen Geräteschrank. Er konnte sich noch an die große Hitze erinnern, als sein Bewusstsein schließlich erlosch.
    Offenbar hatte er die Explosion zumindest überlebt. Doch wo war er? Sein Kopf war scheinbar vollständig bandagiert und seine Augen mit irgendetwas abgedeckt. War er etwa blind? Angst keimte in ihm auf. Wie sollte er weiterforschen, wenn er sein Augenlicht verloren hatte? Inolak versuchte, seine Arme und Beine zu bewegen, aber etwas hielt sie so fest, dass er sich kaum rühren konnte. Beim Schlucken bemerkte er einen Fremdkörper wie einen dünnen Schlauch, der ihn behinderte. War er bei den Heilern? Inolak hoffte es, denn er schien offenbar sehr schwer verletzt zu sein.
    Plötzlich hörte er Schritte, die allmählich lauter wurden. Eine Tür wurde geöffnet und jemand betrat den Raum. Inolak versuchte, sich bemerkbar zu machen, doch es wurde ein kläglicher Versuch. Trotzdem schien die Person, die den Raum betreten hatte, aufmerksam zu werden, denn sie entfernte sich plötzlich sehr schnell. Kurz darauf hörte Inolak die Schritte mehrerer Personen, die sich um ihn herum verteilten.
    »Wann haben Sie bemerkt, dass sich der Zustand des Patienten verändert hat, Schwester Vanessa?«, fragte eine Stimme.
    »Gerade eben«, antwortete eine weiblich klingende Stimme. »Ich hab Sie sofort informiert. Ich kam herein, um die Lage des Patienten zu überprüfen. Wir wollen ja nicht, dass er sich wund liegt. Ich komme also herein und sehe, dass er scheinbar versucht, seine Arme und Beine zu bewegen. Dann geht mein Blick zu den Monitoren und ich sehe, dass die Aktivität sich drastisch erhöht hat.«
    »Es grenzt an ein Wunder, dass der Patient aus seinem Koma erwacht ist«, sagte eine andere Stimme.
    »Herr Kornmänger, können Sie mich hören?«
    Meinte dieser Mann – Inolak glaubte zumindest, dass es ein Mann war – etwa ihn, Inolak? Wieso benutzte er dann diesen merkwürdigen Namen? Der Mann sprach wieder:
    »Herr Kornmänger, Sie sind hier im St. Marien-Hospital. Mein Name ist Dr. Falk. Wenn Sie mich hören können, geben Sie mir ein Zeichen.«
    Inolak versuchte, mit dem Kopf zu nicken, ließ es aber wegen der großen Schmerzen schnell wieder bleiben. Dr. Falk hatte es jedoch bemerkt.
    »Sie können uns also hören«, sagte er. »Herr Kornmänger, Sie hatten einen schweren Unfall und liegen seitdem hier in unserem Krankenhaus. Sicher werden Sie noch erhebliche Schmerzen haben. Wir werden versuchen, sie etwas zu lindern. Sie haben schwere Kopfverletzungen erlitten, sowie Mehrfachbrüche an allen Gliedmaßen und Rippenbrüche. Wir konnten die meisten Dinge so weit richten, dass sie voraussichtlich abheilen werden. Sie lagen jedoch ein paar Wochen im Koma und waren nicht sicher, ob Sie wieder aufwachen würden. Wir wussten nicht, wen wir benachrichtigen sollen. Wenn Sie wieder sprechen können, geben Sie mir Bescheid und wir veranlassen das Weitere.«
    Inolak wusste nicht, was hier eigentlich los war. Die Explosion war sicher heftig gewesen, aber dass er im Koma gelegen hatte, schockierte ihn. Auch begann er sich zu fragen, wo er sich eigentlich befand. Was war ein St. Marien-Hospital? Er kannte die

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